Der Martin: wer killt wen?

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Hallo Felix,

du hast dir ja viel Mühe gemacht, meinen Beitrag zu kommentieren ...

  • buchdruck

Dient heute fast nur noch der Unterhaltung (Belletristik) und der Verbreitung von Wissen durch Fachliteratur. Letztere ist vor allem in den schnelllebigen IT-verwandten Branchen vom Internet als Medium bedroht, wenn nicht sogar schon überholt.

meine höchst persönliche Beobachtung an mir selbst ist, dass ich mir bei digital Publiziertem schlechter merken kann, wo ich was (einst) gelesen habe. Das hat nicht (nur) damit zu tun, dass ich älter werde, sondern auch mit der Reduktion der Sensorkanäle, mit denen ich Gelesenes erfasse.

Anders gesagt: Wenn du etwas in einem Buch gelesen hast, erinnerst du dich vielleicht auch noch daran, welches Buch das war, im anderen Fall sagt dir dein Gedächtnis nach einiger Zeit nur noch, "das war irgendwo im Internet"?
Wenn es das ist, was du sagen willst, dann kann ich das nachvollziehen, es geht mir ähnlich. Deshalb bin ich auch immer schnell dabei, potentiell interessante Seiten im Web mal als Bookmark zu speichern, damit ich sie auch in zwei Wochen oder zwei Monaten noch wiederfinde.

Bei einem Print-Medium speichere ich (unterbewusst) zum reinen Inhalt ebenso ab, wie sich das Papier angefühlt hat, seinen Geruch (Du weißt wie ein Magazin wie Spiegel/Focus/Stern/etc. im Vergleich zu einem gebundenen Buch riecht), die Position in diesem Print-Gegenstand (vorderes/mittleres/hinteres Drittel), wieviele Seiten es waren (ein eBook skaliert die Schrift und bietet damit keine echten "Seiten" mehr) und wo ich das Printstück hingelegt habe, bzw. wo es im Regal steht.

Ja, ich verstehe. Mit Ausnahme der Aussage über eBooks, da fehlt mir jegliche Erfahrung.

  • film im kino

IMO nur noch für ein Nischenpublikum interessant, oder für die, die keinen Fernseher zuhause haben (wollen). Ich habe Fernseher, Computer und DVD-Player und würde mir daher die Tortur eines Kinobesuchs nicht mehr antun.

IMO genau dann interessant, wenn ich zuhause keine 3D-Ausrüstung habe, um Filme mit diesem Effekt genießen zu können

Ja, mag sein - aber das Verlangen hatte ich noch nie.

  • rundfunk
  • fernsehen

Werden vermutlich der Konkurrenz durch das Internet sowohl im Bereich Unterhaltung als auch im Bereich Information noch lange standhalten können.

Sie sind ja auch im Internet vertreten, nur eben technisch anders umgesetzt.

Nicht nur anders umgesetzt, sondern auch mit anderem Informationsgehalt. Die Web-Auftritte von Rundfunk- oder Fernsehsendern bieten meist sehr viel mehr Hintergrundinformation als das reine Radio- oder Fernsehprogramm. Deswegen betrachte ich die beiden Wege, auch wenn sie vom gleichen Betreiber stammen, als weitgehend unabhängig.

Mit den Mediatheken gibt es die Möglichkeit, interessante Inhalte asynchron zum Sendeprogramm zu schauen.

Aber die Möglichkeit, das gesendete Programm direkt mitzuschneiden, ist dort im Vergleich zur direkten TV-Ausstrahlung erheblich erschwert.

  • sms

Ist durch Dienste wie etwa Whatsapp schon stark zurückgedrängt worden.

Es ist eine SMS auch ohne Internetverbindung versend- und empfangbar.

Ja und nein. Zumindest eine GSM-Verbindung ist zum Senden und Empfangen von SMS-Nachrichten erforderlich. Über GSM (genauer: GPRS) ist aber auch Internet möglich (wenn auch langsam).

Wer also keinen Datentarif nutzt oder nutzen kann/will, hat mit der SMS weiterhin eine weniger aufdringliche Möglichkeit, jemanden direkt und sofort zu erreichen. Ebenso verhält es sich für den Adressaten, also wenn dieser keinen Datentarif verfügbar hat.

ACK. Dennoch ist für einen sehr großen Nutzerkreis SMS schon heute von gestern.

Es ist nach wie vor keine einheitliche und öffentliche Verknüpfung von Mobilnummer zu internet-basierten Diensten gegeben, was ich datenschutzrechtlich sehr begrüßenswert finde, und damit den Sinn und Nutzen der SMS keineswegs entkräftigt.

Hä? .oO(?)

Ich würde das Medium Fax noch mit aufnehmen. Musste in den 80er und 90er Jahren jeder haben, der wasw auf sich hält; ist aber mittlerweile durch andere Medien, vor allem e-Mail, fast völlig verdrängt.

Es ist eine Frechheit, wenn ein Internet-Unternehmen keine eMail, wohl aber ein Fax für bestimmte Vorgänge erlaubt. Das Faxgerät ist mittlerweile eine technische Hürde!

Genau meine Meinung. Aber es gibt leider immer noch viele kleine und mittelständische Unternehmen, die das Fax für die tollste Erfindung seit geschnitten Brot halten.

So long,
 Martin