Auge: wer killt wen? kleine rückmeldung :-)

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Hallo

  • push (broadcast)

Der übliche Weg der Verbreitung von Massenmedien.

  • pull (nur richtung down)
  • push ("web 2.0", also bidirektional)

Ich entscheide aktiv den Zugriff auf Medien.

Das Erstere wird ab- das Letztere dafür zunehmen. Einen Grund dur Unterscheidung zu „web 2.0“ sehe ich an der Stelle nicht. Ob ich nun z.B. entscheide, eine statische Website aufzurufen oder eine, bei der dynamisch Inhalte nachgeladen werden, macht für mich trotz push an dieser Stelle keinen Unterschied.

  • kontrollierbar durch die obrigkeit oder monopole

Jeder Staat kann grundsätzlich eine Zeitung oder eine TV-Sendung zensieren. Er kann aber auch den Zugriff auf Internetdienste erschweren oder gar unterbinden.

  • freies medium, falls es sowas überhaupt gibt

Jetzt mal ganz paranoid: Das einzige freie Medium ist das gesprochene Wort. Und das auch nur, wenn ich mich darauf verlassen kann, dass mein Gesprächspartner mir nicht in den Rücken fällt. Alle anderen Medien können in einem bestimmten Rahmen kontrolliert werden. Das betrifft ihre Inhalte, bei bestimmten Medien auch ihre Benutzung. Ob man sich von dieser Sichtweise die eigenen Vorlieben und Sichtweisen diktieren lassen will, steht auf einem anderen Blatt.

  • in wieweit sind die medien, wenn sie erstellt sind, ohne hilfsmittel verwendbar?

Eine Website kannst du nicht ohne Ausgabegerät konsumieren, das TV- oder Radioprogramm nicht ohne TV- oder Radiogerät und eine Zeitung nicht, ohne dass der Verleger sie auf Papier drucken lassen konnte. Taube sind vom hören (Radio, TV, etc.) ausgeschlossen, Blinde vom sehen (TV, lesen, etc.) und wer nicht lesen kann, braucht im Zweifelsfall jemanden, der ihm vorliest. Es gibt wohl keine Kommunikationsform, die nicht für irgendwen eine Hürde bereithält.

Auf die Aufzählung möchte ich nicht eingehen. Nur soviel: Ich hatte ja postuliert, dass Medien normalerweise nicht gekillt, sondern in ihrer Verbreitung eingeschränkt, also in mehr oder minder große Nischen verdrängt werden. Wenn ich in deiner Aufzählung aber den Telegraphen [1] oder die Wochenschau finde, muss ich das einschränken.

Es gibt Kommunikationsformen und Medien, die werden vollständig abgelöst, weil andere Formen und Medien deren Zweck besser, schneller, preiswerter erfüllen und sie somit ersetzen („killen“). Andere Formen und Medien werden durch neue Formen und Medien ergänzt, technisch wie auch inhaltlich. Video-Streaming ist letztendlich vom Konsumenten aus gesehen auch nur wie fernsehen, außer dass – im Gegensatz zum fernsehen – ich bestimme, was ich wann sehen will.

die anderen guten ideen aus dem thread baue ich noch ein, aber heute ist das wetter zu schön. da gehe ich mit meinem wuffi in den wald :-)

Mach mal.

Tschö, Auge

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Es schimmerte ein Licht am Ende des Tunnels und es stammte von einem Flammenwerfer.
Terry Pratchett, „Gevatter Tod“

  1. Kennt den hier noch jemand als Zeitung? ↩︎