Lieber hotti,
Ich kriege sehr viel Feedback, seit ich Geschichte aufarbeite und darüber schreibe.
OK. Das wäre durchaus eine Erwähnung wert gewesen! Es verleiht Deinem Posting in diesem Technikforum einen nicht unwesentlichen Kontext.
mittlerweile jedoch bin ich 58 und habe festgestellt dass Geschichte aufarbeiten ein Weg zur Wahrheitsfindung ist. Sicher verblasst auch diese oder jene Erinnerung aber insgesamt ergibt sich ein schlüssiges Bild über das System dem ich nicht nur meine Jugend geopfert, sondern in dem ich auch einen Großteil meines Lebens verbracht habe.
Das klingt sehr negativ. Sicherlich ist einiges an der Staatsführung der DDR alles andere als lobenswert gewesen, aber sei mal ehrlich: Was ist Dein Maßstab, wonach "das Regime im Westen" besser abschneiden sollte? Erleben wir nicht auf andere Weise mit der aktuellen Regierung (meinetwegen darfst Du sogar bis zur "Ära Kohl" zurückgehen) nicht ebenfalls schmachvolle und schändliche Dinge? Ist "Freiheit am Hindukush verteidigen" sosehr viel besser, als der Schießbefehl an der Grenze? Sind deutsche Panzerfabriken im politisch instabilen Ausland sosehr viel besser als die Minen am deutsch-deutschen Grenzzaun?
Mir scheint es eine mögliche und wertvolle Erkenntnis, wenn man seine Existenz in einem Land als eine Aufgabe begreift, unter den gegebenen Umständen ein bedeutungsvolles Leben zu führen. Es sollten nicht die Umstände sein, die uns definieren, sondern unsere Art, mit ihnen umzugehen.
Liebe Grüße,
Felix Riesterer.
"Wäre die EU ein Staat, der die Aufnahme in die EU beantragen würde, müsste der Antrag zurückgewiesen werden - aus Mangel an demokratischer Substanz." (Martin Schulz, Präsident des EU-Parlamentes)