Der Martin: verschiedene englische sowie andere Sprachen

Beitrag lesen

Hi,

Aber mir fällt es allgemein etwas schwerer, Engländer zu verstehen, als etwa Iren, US-Amerikaner oder Australier.

Da bin ich grundsätzlich flexibel. Aber nach der Spätschicht und zwei Feierabendbieren mit einem Cockney sprechenden Engländer über Kafka diskutieren, da hört's auf. :-)

hört sich nach einer echten Herausforderung an. Wobei die größere Herausforderung für mich wohl darin läge, dass ich über Kafka nicht viel mehr kenne als seinen Namen.

Mir liegt übrigens das irische und schottische Englisch. Das Irische kommt an einigen Stellen ein wenig altertümlich, fast verspielt daher, das Schottische hat eine harte, fast deutsche Aussprache.

Also mein Eindruck vom Irischen nach einer Woche Studienreise in Dublin (mit ein paar Tagesausflügen) war, dass es sich von der Aussprache schon deutlich in Richtung Amerikanisch neigt, einige landestypische Ausdrücke aber ganz klar aus der Land- und Viehwirtschaft stammen. Ich muss heute noch grinsen, wenn ich mich an den Besuch bei BNR Europe erinnere: In einem Großraumbüro stand mitten im Raum an einem Pfeiler ein kleiner Tisch mit einem einzigen PC, darüber eine Tafel mit der Aufschrift Sheep Dip.
Unser "Leithammel" erklärte uns, dass die Schafhirten so früher den Bottich genannt hatten, in dem sie ihre Schafe gebadet hätten; tatsächlich war dieser eine PC nur dafür da, Datenträger (Disketten, wir reden schließlich von 1993) von außerhalb auf Viren zu prüfen.

Mit Schotten hatte ich bisher nur zweimal direkten Kontakt. Der eine war ein Maurer, der für ein paar Wochen auf einer Baustelle bei uns im Ort angeheuert hatte, weil Jobs im Ausland wohl sehr lukrativ waren, und wir trafen uns an der S-Bahn-Haltestelle. Er hat, glaube ich, dreimal versucht, bis ich wenigstens verstand, dass er mich gefragt hatte: Do you speak English?
Als ich mich dann nach ein paar Minuten auf seinen sehr harten Akzent eingeschossen hatte, ging's eigentlich ganz gut.
Der andere war ein Besucher bei einer EMV-Fachtagung, der ein für meinen Geschmack so klares, sauberes Englisch sprach, dass ich nie auf die Idee gekommen wäre, ihn nach Schottland einzuordnen.

So long,
 Martin