Der Martin: LAN in Praxis schneller als theoretisch möglich

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Mahlzeit,

1.) Ein Lesevorgang von der NAS zeigt sehr erfreuliche Werte. Ich erreiche durchschnittlich ca. 115 MB/s. Meines Erachtens ein wirklich toller Wert.

das sehe ich auch so, das ist traumhaft. Bist du sicher, dass du keine Phantome misst, vielleicht Cache-Effekte oder so?

Was mich allerdings verwundert ist nicht der Lesevorgang von der NAS sondern der Schreibvorgang. Kopiere ich einen Film vom PC auf die NAS so beginnt der Kopiervorgang im gigantischen 237 MB/s. Der Kopiervorgang wird zwar nach und nach immer langsamer, dennoch erreiche ich im Schnitt weit mehr als die theoretisch möglichen 125 MB/s. Wie kann ein solch hoher Wert zustande kommen? Theoretisch dürften es doch bei 1000 Mbit/s maximal 125 MB/s.

Mit welchen Datenmengen (Dateigrößen) erreichst du diese Werte? Wenn du aussagekräftige Messungen haben willst, solltest du auf jeden Fall Dateien deutlich größer 1GB verwenden. Der unrealistisch hohe Wert am Anfang dürfte daran liegen, dass das Betriebssystem die Daten zunächst mal im RAM puffert und dann nach und nach, so schnell es das Medium eben erlaubt, tatsächlich rausschreibt.
Für die Anwendung (z.B. den Dateimanager) gilt der Schreibvorgang aber schon als ausgeführt, wenn die Daten quasi in der Warteschlange stehen, weil die Anwendung nicht "sehen" kann, wie das Betriebssystem weiter damit verfährt.

2.) Seit der Modernisierung des Netzwerks ist dieses extrem instabil.

Wie äußert sich das?

Bei ca. jedem dritten Anruf den ich erhalte bricht die komplette Verbindung zum Router zusammen.

Meinst du tatsächlich die LAN-Verbindung zwischen dem ersten Switch und der Fritzbüx? Oder meinst du, dass die DSL-Verbindung der Fritzbüx abbricht? Und was für ein Telefon verwendest du? Schnurlos? Dann kämen eventuell Funkstörungen durch DECT in Frage. Sowas ähnliches habe ich hier auch, allerdings beim TV-Gerät: Die Empfangsqualität am DVBC-Anschluss variiert über die Zeit stark, und es gibt Phasen, wo die Benutzung des DECT-Telefons dann den Fernsehempfang sichtbar stört.

Des Weiteren gibt es unabhängig von eingehenden Anrufen sehr häufig Ausfälle des Netzwerks.

Was heißt Ausfälle? Wie äußert sich das? Mich wundert es deshalb, weil eine LAN-Verbindung eigentlich relativ störfest ist, auch Gigabit-LAN. Vorausgesetzt natürlich, man verwendet geeignete Kabel. CAT6 sollte es wohl schon sein, und hin und wieder erwischt man auch welche ohne Abschirmung bzw. mit einer Alibi-Schirmung. Also geschirmtes Kabel, aber Stecker ohne Metallkörper, so dass der Schirm "in der Luft" hängt. Dann ist er wirkungslos.

Aber vielleicht meinst du mit Ausfällenb des Netzwerks ja auch etwas ganz anderes. Vielleicht ist auch eine der beteiligten Netzwerkkarten "minderwertig", so dass sie von Haus aus mit 1000Mbit nicht stabil läuft.

Wie kann ich der Instabilität des Netzwerks auf die Spur kommen?

Indem man erstmal das Symptom exakt feststellt und beschreibt.

So long,
 Martin