Hi,
Derselbe schlechte Programmierer, der alles erschlagenden Klassen bastelt, wird ein Konvolut an Funktiönchen fabrizieren, das so unübersichtlich ist, dass eines nicht zum anderen passt.
Mir fällt da als besonders abschreckendes Beispiel spontan PHP mit seinem Irrwitz an Tausenden (?) eingebauter Funktionen ein. Da kann man sich einzeln raussuchen, was man braucht, ohne "Zeugs" drumherum. Aber ist das wirklich pauschal besser, Vererbung pauschal schlechter?
nein, ein pauschales "besser" oder "schlechter" kann man sicher nicht attestieren.
Schlecht finde ich allerdings, wenn man eine Bibliothek oder eine Klasse mit vielen Abhängigkeiten einbindet, davon aber nur einen kleinen Bruchteil wirklich nutzt. Denn dann übersteigt der Aufwand, die ganze Bibliothek oder Klassenhierarchie richtig und funktionstüchtig zu initialisieren, unter Umständen den Aufwand, den man durch Nutzung von fertigem Code einspart. Das ist der Hauptgrund, warum ich oft den Einsatz fertiger Bibliotheken oder Frameworks ablehne und stattdessen das bisschen, was ich davon eigentlich bräuchte, selbst schreibe. Das ist nicht das NIH-Syndrom (obwohl ich zugebe, dass das bei mir auch manchmal mit hineinspielt), sondern eine reine Aufwand/Nutzen-Abschätzung.
Und dazu kommt ja immer noch der Aufwand, dass man sich zuerst einmal in die Struktur und das Konzept der verwendeten Bibliothek hineinfuchsen muss. Das kann je nach Qualität der Dokumentation (die leider in vielen Fällen gegen Null geht) mehrere Tage zusätzlichen Aufwand bedeuten.
Es kommt auf Bedarf und Umsetzung an. Mist kann man mit jeder Technik bauen, das macht keine per se schlechter.
Absolut richtig.
So long,
Martin
Bei der Umsetzung von guten Ideen hapert es meist viel mehr an der Wolle als an der Könne.