Hallo
ich lade meine mails mit TB auf meinen Rechner und lese sie dort. Nun sagte mir ein Bekanntet, ich solle doch SMTP statt POP verwenden, dann könne ich meine mails auch unterwegs lesen. Darauf sagte ich ihm, dass ich dies auch könne, da ich die mails beim Anbieter erst nach geraumer Zeit lösche/autom. löschen lasse. Meine Frage daher: Was ist der Hauptunterschied/Vor-/Nachteil der beiden Methoden.
Zuerst einmal, du hast dich wohl in den Abkürzungen verhaspelt. „SMTP“ bezeichnet das Protokoll zum senden von Emails. „POP3“ ist hingegen eines der Protokolle zum empfangen von Emails. Was dein Bekannter mit großer Wahrscheinlichkeit meinte, ist das zweite vielgenutzte Protokoll zum Empfang von Emails namens „IMAP“. Ich werde im folgenden davon ausgehen, dass es um POP3 vs. IMAP geht.
Bitte möglichst einfach erklären!
Versuchen wir's:
Rufst du deine Emails mit POP3 ab, ergeht ein Befehl an den Emailserver, dir die dort vorhandenen Emails zu übersenden. Mit zusätzlichen Einstellungen auf dem Emailserver kannst du dafür sorgen, dass die bearbeiteten Emails über den Abruf hinaus dauerhaft oder für einen definierten Zeitraum auf dem Server vorgehalten werden. Das ist offensichtlich dein Benutzungsszenario.
Bei IMAP bekommst du beim Abruf der Emails per Definition eine Kopie des Datenbestandes auf dem Emailserver. Auch die per SMTP versendeten Emails werden nicht nur gesendet, sondern auch die typischerweise folgende Verschiebung der Email in das Verzeichnis „Gesendet“ (o.Ä.) wird zwischen dem Client und dem Emailserver synchronisiert.
Stell dir folgendes vor. Du hast zwei Geräte, dein Rechner zuhause (Gerät #1) und ein Tablet oder Smartphone (Gerät #2). Auf deinem Rechner (#1) schreibst du mit Thunderbird eine Email und hast eine zweite Email nicht fertig geschrieben. Diese landet im Verzeichnis „Entwurf“. Gehst du nun mit Gerät #2 online und nimmst damit Zugriff auf den Emailserver, findet auch auf diesem Gerät eine Synchronisierung statt und der Datenbestand gleicht danach dem auf Gerät #1. Du findest im dortigen Emailclient sowohl die vorhin gesendete Email als auch die nicht fertiggestellte.
Der Vorteil ist also die Synchronisierung des Datenbestandes gegenüber dem puren Empfang der Daten.
Vorteil: Du hast überall den gleichen Datenstand mit empfangenen, gesendeten Emails, Entwürfen, etc. pp.. Du kannst deine Emailclients so einstellen, dass beim Abruf vom Server erst einmal nur die Kopfdaten der Emails heruntergeladen werden. Du erfährst so, wer dir wann mit welchem Betreff geschrieben hat. Der Inhalt und evtl. vorhandene Anhänge werden nur geladen, wenn du die Email auch öffnest. Das spart, gerade bei Mobilfunktarifen mit monatlichem Datenvolumen Traffic.
Nachteil: Deine Emails liegen, wenn du keinen eigenen Emailserver betreibst, bei deinem Anbieter. Du hast hier keine Kontrolle darüber, wer außer dir worauf Zugriff nimmt. Eventuell schlägt auch eine Volumenbegrenzung für die Datenmenge zu.
Tschö, Auge
Wir hören immer wieder, dass Regierungscomputer gehackt wurden. Ich denke, man sollte die Sicherheit seiner Daten nicht Regierungen anvertrauen.
Jan Koum, Mitgründer von WhatsApp, im Heise.de-Interview