gudn tach!
nicht alles, was hinkt, ist ein vergleich.
Denk dir einen passenderen aus.
an anderer stelle hatte ich umlaute genannt. weiter unten nehme ich noch einen anderen.
Falls du wirklich nicht verstanden hast, wo es mir drum ging: wenn etwas von vielen gemacht wird, beweist das nicht, dass es gut oder richtig ist.
"gut" und "richtig" sind sehr haeufig keine objektiven bewertungen oder sie verlangen eine praezise attribuierung, vgl. den spruch mit den millionen fliegen. beim rauchen kann man (wissenschaftlich) belegen, dass es gesundheitsschaedigend (fuer die gesundheit schlecht) ist. ob zigaretten gut schmecken oder nicht, laesst sich nicht so leicht belegen; klar, denn geschmaecker sind unterschiedlich.
ob flaggen sinnvoll einsetzbar sind, darueber gehen die meinungen, wie man an der diskussion sieht, stark auseinander. es gibt leute, die finden flaggen als sprachauswahlsymbole fuer vollkommen daneben und andere, die sagen, flaggen seien ein tolles und elegantes mittel fuer die sprachauswahl. die argumente beruhen teilweise auf persoenlichen erfahrungen, teilweise sind es schein- oder strohmannargumente oder trotzreaktionen. wissenschaftliche untersuchungen hat afaics niemand angefuehrt, wahrscheinlich gibt es die auch noch gar nicht.
in solchen faellen, kann es sehr wohl eine nuetzliche info sein, ob etwas haeufig gemacht wird oder nicht. nicht selten wird naemlich genau dadurch definiert, ob etwas "richtig" ist. z.b. wurden im zuge der rechtschreibreform pseudoetymologische woerter wie "tollpatsch" (mit zwei L) oder "selbststaendig" (mit zwei "st") ploetzlich als nicht mehr falsch deklariert, weil sehr viele den frueheren fehler machten, es so zu schreiben.
eine konvention, bei der der ursprung uebrigens ebenfalls heutzutage keine beachtenswerte rolle mehr spielt, sind piktogramme.
bei dem piktogramm mit der frau drauf wuerde jemand, der noch nie mit diesem symbol zu tun hatte, ohne kontext vermutlich nicht darauf kommen, dass eine damentoilette damit gemeint sein soll. so jemanden gibt es jedoch heutzutage kaum noch. der rest der welt hat sich darauf verstaendigt, dieses zeichen als internationales symbol mit global gleicher bedeutung zu interpretieren. klar kann man sich auf den standpunkt stellen und sagen: hey, das ist nur eine frau und weit und breit ist da kein klo zu sehen. vielleicht mag man sogar sagen, hey, das koennte auch ein mann mit kleid oder ein mensch vor einem tunnel sein. oder man koennte sich szenarien ueberlegen, in denen jemand tatsaechlich noch nie dieses bild gesehen hat und es deswegen missinterpretiert. ja, es ist eigentlich nicht intuitiv, aber es ist die konvention.
und bei flaggen als sprachauswahlsymbole ist das aehnlich, auch wenn die von der verbreitung vermutlich nicht den status haben wie das besagte klo-symbol.
prost seth