Gunnar Bittersmann: Responsive Design versus Shopgate

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@@Google weiß alles

Wenn auch nicht aktuell, aber cons und pros.

Nun, der "FOUNDER & ENTREPRENEUR IN ECOMMERCE SINCE 2001" hat da neben durchaus wahren Aussagen über Shopping-Apps eine ganze Reihe höchst merkwürdiger, mir falsch erscheinender Aussagen geliefert.

Nehmen wir nur die von ihm behaupteten Nachteile des, wie er es schreibt, "Responsive Design"

  • Verlust des Warenkorbes bei schlechter Internetverbindung bzw. angewiesen auf gute und dauerhafte Internetverbindung
  • Nur optimiert für Smartphones und nicht für Tablets (mobile Template)
  • Eingeschränkte Usability aufgrund der Unterstützung von wenigen nativen Gesten
  • Hoher Installationsaufwand im Shopsystem
  • Hohe Kosten (responsive Design)

5 Listenpunkte, von denen ich zumindest in dieser Allgemeinheit fünf (um bei der gebotenen Rücksicht auf das LG Köln zu bleiben) als unrichtig erachte. Den fünften mit der Einschränkung, dass man beim falschen Partner gekauft haben kann. Beim zweiten beschreibt er unrichtig umgesetztes responsives Design,

Beim zweiten beschreibt er nicht responsives Design, sondern „mobile Templates“ – Templates die speziell für Smartphones entwickelt wurden. Also das Gegenteil von responsivem Design.

der erste, dritte und vierte geht bei mir als "hanebüchner Unsinn" durch.

Der Reihe nach: Der erste Punkt kann durchaus ein Problem sein. Allerdings hat das rein gar nichts mit reponsive design zu tun, sondern mit der Nutzung des Internets übers Mobilfunknetz. Wenn bei Abbruch der Internetverbindung (was durchaus auch bei DSL passieren kann) der Warenkorb gelöscht wird, ist das kein Frontend-Problem, sondern eins des Zusammenspiels von Frontend und Backend: wo welche Daten gehalten werden, wann sie übertragen werden, wann eine Session gelöscht wird.

Und der Offline-first-Gedanke begann zum Zeitpunkt des Erscheinens des Artikel gerade mal, sich in dern Blickwinkel einiger Entwickler zu rücken.

Der dritte Punkt ist durchaus ein Problem, wenn unter reponsive design lediglich die Anpassung des Seitenlayouts verstanden wird. Wenn man eine Webseite/Webapp auf einem Touchgerät ansieht, dann soll sie sich auch so anfühlen als gehöre sie darauf. Bspw. soll das Scrollen durch ein Bilderkarussell nicht (nur) per Pfeilbuttons, sondern auch mit Swipe-Gesten möglich sein. Wenn das bei der Entwicklung vergessen wird, fühlt sich die Webseite/Webapp wie ein Fremdkörper an – schlechte UX. Da hat der Autor durchaus recht.

Damit sind wir beim fünften Punkt: Ja, die Entwicklung eines wirklich(!) responsiven Designs (also inklusive Beachtung verschiedener Interaktionen wie Gestensteuerung) kostet Geld. Aber wohl nicht mehr als die parallele Entwicklung mindestens dreier nativen Apps.

Den vierten Punkt hab ich mal übersprungen wegen „hanebüchner Unsinn“ – da bin ich bei dir. Ein responsives Template zu installieren (nicht zu entwickeln) erfordert nicht mehr Aufwand als ein „mobiles Template“ zu installieren.

LLAP 🖖

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“I love to go to JS conferences to speak about how to avoid using JavaScript. Please learn CSS & HTML to reduce your JS code bloat.” —Estelle Weyl