Auge: Wenn ein Fehler etwas offenbart

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Hallo

Wenn Glasfaser soooooo vorteilhaft wäre und nicht nur ein nettes Gimmick, warum wohl soll die Telekom, wie du ja behauptet hast, ihre "lahmen" VDSL-Zugänge in Gebieten verkaufen können, in denen die Glasfaserkonkurrenz in Aussicht steht? Die Leute müssten den Konkurrenten doch die Türe einrennen, wenn sie hören, in einem dreiviertel Jahr gibt's die tolle Glasfaser (was sie übrigens hier auch machen – allerdings wegen des günstigeren Preises). Stattdessen sagst du, sie würden lieber jetzt VDSL nehmen.

Du willst oder kannst das Argument nicht verstehen, dafür aber ignorieren und verdrehen.

Weder die Telekom noch die Konkurrenten sind per se am Ausbau auf dem flachen Land interessiert. Wenn aber eine Gemeinde einen Telekom-Konkurrenten überzeugt hat, Infrastruktur ins Dorf zu bringen, dann und komischerweise nur dann ist die Telekom auf einmal da und greift dem eigentlich ausbauwilligen Konkurrenten die Verträge weg. Konsequenz dessen ist leider, dass die Konkurrenz immer weniger ausbaut, weil die Telekom halt reingrätscht und die Telekom selbst ebenfalls nicht wirklich ausbauwillig ist, weil … muss ja nicht.

Wäre die Infrastruktur in anbieterunabhängiger, vermutlich also staatlicher Hand und alle Dienstanbieter wären auf der Infrastruktur nur Mieter, wäre ein einigermaßen (technisch) ausreichendes Angebot wohl an fast jedem Punkt dieses Landes möglich. Beim Ausbau des Telefonnetzes der Bundesrepublik durch die Bundespost in den 1970-er Jahren ging das ja auch. Ich glaube nur nicht, dass es eine auch nur ähnliche Lösung tatsächlich geben wird.

Tschö, Auge

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Wo wir Mängel selbst aufdecken, kann sich kein Gegner einnisten.
Wolfgang Schneidewind *prust*