Hallo Henry,
Und heute? Noch immer klammern sich die "Fachleute" an ihre eigenen Vorstellungen "wie es denn zu sein hat", ohne den echten Bedürfnissen und Wünschen "normaler Menschen" nachzuempfinden. Linux, Unix und deren Klickibunti-Derivate wären angeblich das NON+Ultra und am Besten immer noch ohne GUI, also kommandozeilenorientiert.
Wenn dem tatsächlich so wäre (dass das Fachleute glauben würden), hätte niemand KDE, GNOME und andere grafische Software geschrieben.
Nein, Linux hatte seine Chance, wenn nicht zu viele Köche den Brei verdorben hätten, weil ja jeder meinte für sich die absolute Wahrheit gepachtet hatte, zu wissen wie so ein System denn sein müsste.
Das nennt man Vielfalt, oft gibt es auch gar keine für alle optimale Lösung. Und gerade das gefällt mir so an FLOSS, ich muss nicht immer alles mitmachen, was der Hersteller für richtig hält – eben weil es oft Alternativen gibt. Beispielsweise schaue ich mich im Moment nach einer Alternative zu Unity um, weil die 7er-Version schon seit längerem (2013?) nicht mehr signifikant weiterentwickelt wurde, weil man sich auf das jüngst eingestellte Unity 8 konzentriert hat. Im Moment tendiere ich zu KDE, GNOME (was Canonical als Ersatz für Unity nehmen will) versteckt mir zu viele Einstell-Optionen.
Hätten alle mal an einem Strang gezogen und die Bedürfnisse und Wünsche der technikuninteressierten Menschen berücksichtigt, wäre bestimmt was passables heraus gekommen. Aber nöö... da muss erst traurigerweise so eine Datenkrake wie Google kommen um , zumindest im Mobilsegment den, ewig meckernden aber nichts ändernden, Linux/Unix Hobbyentwicklern zu zeigen wie es hätte laufen können.
Meiner Meinung nach ist etwas Anderes passiert: Android kam vorinstalliert auf den Geräten und der Anwender kam gar nicht mit dem System in Kontakt. Google hat ein brauchbares Smartphone-Systeme-Betriebssystem produziert und erfolgreich vermarktet.
Jetzt ersetzte mal Android mit Windows und Google mit Microsoft, merkste was? Dem normalen Anwender ist oft nicht zuzutrauen, dass er ein Betriebssystem selbst auswählt (im Zweifel nimmt er das, was er schon kennt → Windows) und installiert (ob Windows oder Linux sei hier egal), folglich benutzt er das vorinstallierte System, was meist Windows ist, weil die Anwender es ja so erwarten. Abgesehen von der Henne-Ei-Problematik bei Software und exotischer Hardware ist ein durchschnittliches Ubuntu sogar einfacher zu installieren als Windows, weil die Hardware meist automatisch erkannt und Treiber installiert werden und gleich ein Grundstock an benutzbarer (!) Software installiert wird.
Microsoft hatte halt auf dem PC (seit IBM DOS mit dem PC auslieferte und die anderen Hardware-Hersteller es nachmachten) schon immer den Fuß in der Tür. Dass Microsoft es nicht geschafft hat, Windows Phone zu etablieren, zeigt ja wie schwer es auch mit einem guten Produkt[1] sein kann in einen existierenden Markt einzudringen.
Man mag Windows/MacOS hassen, aber die Bedienung bleibt für Normalbürger(was deren Vorstellung betrifft) alternativlos.
Das Gefühl habe ich nicht. Ich habe Leuten Ubuntu installiert, die vorher Windows (XP) genutzt haben und nicht wirklich Ahnung von Computern hatten, sondern sie benutzten. Natürlich sind wir vorher die benötigte Software durchgegangen – nicht dass da alternativlose Windows-Only-Software drunter ist. Die haben danach den PC ohne Probleme einfach benutzt.
Gruß
Julius
Es gab gute, günstige Geräte mit der Offline-Navi-Software von Nokia. Die Bedienung ist größtenteils konsistent, Problem ist aber je nach Anwendungsfall die mangelnde Menge an Apps. Software-Aktualisierungen gab es auch, zumindest länger als bei Androiden der gleichen Preisklasse. ↩︎