Hallo Dein Anwalt,
hmm... bevor ich näher drauf eingehe, deine Ausführungen klingen zwar augenscheinlich objektiv aber zwischen den Zeilen auch ein wenig, als wenn du für CHIP arbeitest. Ist das vielleicht sogar so?
Passiert, Meinungen können auseinandergehen – gerade, wenn man einem aus nur zwei Absätzen bestehenden Artikel zu viel Bedeutung zumisst.
Werbeanzeigen sind noch kürzer.
Bei CHIP ist realtiv einfach (für unsereins) zu erkennen, dass dieser alles andere als objektiv (m.M.n. gekaufte Werbung)
So, und -schwupps-, kaum angefangen, hast du an diesem Punkt, bei den letzten beiden Worten, meines Erachtens auch schon die Schwelle zu übler Nachrede überschritten.
wie gesagt, meine Meinung, und zumindest theoretisch nicht abwegig.
Diesen Artikel hältst du nur deshalb für "wirklich objektiv", weil er deiner Meinung entspricht. Tatsächlich ist er genauso subjektiv wie der Chip-Artikel, wie jeder Testartikel.
Ist das so oder bin ich vielleicht auch objektiv genug? Denn, über viele Themen kann man geteilter Meinung sein, aber Hardwarekomponenten zu analysieren und zu vergleichen um letzten Endes mit dem Marktwert zu vergleichen, ist in so einem Fall faktisch und damit unabhängig möglich.
Ich wüsste, davon abgesehen, eh nicht, wo du im Chip-Artikel eine unsachgemäße Lobhudelei sehen willst. Das Gerät ist, ich zitiere: "nicht wirklich handlich", man darf "nicht zu viel Arbeitsleistung erwarten", für große Anwendungen "nicht zu empfehlen", der Hersteller sei mit seinen Geräten "stehts im Durchschnitt zur Konkurrenz."
Fängt schon bei der Überschrift an:
Das Aldi-Notebook ist da: Laptop mit Speicher en masse und starker CPU
Auch wenn der Speicherplatz groß ist, trifft die Aussage auf die CPU (im Vergleich zu anderen) nicht zu, doch es geht weniger um was da steht, als um die suggestive Empfehlung der Formulierung.
Hinzu kommt die Aussage:
... Unter dem Strich ist das Notebook auf jeden Fall sein Geld wert ..
nein ist es nicht.
Der eine Autor kommt zu einer gerade mal leicht besseren Bewertung als der andere, "kann man kaufen" zu "gibt's auch billiger". Wobei ich sagen muss, dass es so ziemlich alles, was "man kaufen kann", auch billiger gibt.
Dann sollte CHIP das nicht so anpreisen.
Und warum regst du dich eigentlich nicht über die doch eigentlich noch dummdreistere Bewerbung eines Versandhändlers im T-Online-Artikel auf? Technische Vergleiche kann man sich schließlich bei Dutzenden Händlern und Vergleichsseiten holen.
Eben, T-Online war nur ein Beispiel, nur warum weicht CHIP so offensichtlich ab?
(alleine schon die Aussage, dass sich der minimale Arbeitsspeicher leicht aufrüsten lässt...ja klar aber Garantie dann weg)
Ein Umstand, dessen sich der Autor vielleicht einfach nicht bewusst war. Er wollte auf die Erweiterungsmöglichkeit hinweisen, was ja wohl nur anständig ist. Du machst daraus gleich einen bewussten Betrug durch Unterlassung.
Wenn tatsächlich ein Autor eines bekannten Computermagazins so wenig Fachkenntnis aufweist, sollte dort mal die Personalabteilung überdacht werden 😉 Aber, ich denke nicht das hier Unkenntnis vorlag.
Da hier, meiner Meinung nach, Leser zur Kaufanimation belogen werden
Wie gesagt: Üble Nachrede, §186, Strafgesetzbuch. Ohne Beweis für deine Behauptung, dass das Magazin für den Artikel vom Hersteller bezahlt wurde, bewegst du dich da auf recht dünnem Eis, möchte ich meinen.
Na ja, zumindest ist wohl nicht zu leugnen, dass sowieso immer ein Interessenskonflikt vorliegt, wenn Testberichte erstellt werden von Artikeln von Unternehmen, die auch zahlende Werbekunden sind. Nur, gehen viele Redaktionen da subtiler ans Werk.
Dass mit deinem offenen Brief solltest du besser bleiben lassen, zumindest, bis du ein paar Liter Baldrian intus hast.
Na ja, bin noch unschlüssig. Aber das war jetzt sowieso nur ein Tropfen zu viel, wenn ich das denn mache, dann kommen noch ein paar andere Artikel und Aspekte von CHIP zum Tragen, die ich gerne mal offenbaren möchte.
Gruss
Henry