Felix Riesterer: marquee nein ! - aber wie dann "Laufschrift" ? Demo wäre nett.

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Lieber Gunnar,

Was er will und was in seinem Interesse ist, mag unterschiedlich sein.

Den Unterschied verstehe ich ebensowenig

das ist mir bedauerlicher Weise schon länger klar. Hier ein simples Beispiel:

Kind (sechsjährig): Ich will aber Star Wars III sehen!
Mutter: Das erlaube ich Dir nicht, weil es Dir nicht gut tut.

Des Kindes Wille ist das Anschauen des Filmes, in des Kindes Interesse ist es aber, eine mögliche seelische Verstörung (oder auch nur eine emotionale Überbelastung) zu vermeiden, da sie ähnlich einer Verletzung kommt, die auch anschließend wieder ausgeheilt (lies: seelisch "verarbeitet") werden muss.

In diesem Beispiel gibt es einen wesentlichen Unterschied zwischen dem, was das Kind will (Film schauen), und was in seinem Interesse ist (unversehrt bleiben und den Film deswegen nicht schauen).

wie den zwischen „sollte unbedingt“ und „muss“.

Das "sollte unbedingt" ist eine Empfehlung mit gewisser Dringlichkeit. Daraus mag in gewissen Kontexten ein Zwang resultieren, muss aber nicht. Das "muss" benennt einen wie auch immer gearteten Zwang. Der Sprecher des "muss" kann sich auf eine unangezweifelte Autorität berufen, von der der Zwang des "muss" ausgeht. Im "sollte unbedingt" hat der Sprecher keine solche Autorität zur Verfügung (oder bedient sich ihr nicht).

Als Konsequenz mag dem Angesprochenen in beiden Fällen die Entscheidung gleichermaßen alternativlos erscheinen, aber sprachlich gibt es einen Bedeutungsunterschied.

Liebe Grüße,

Felix Riesterer.