Hallo TS,
und der eigentliche Content bleibt auf der Strecke?
Wie kommst du darauf?
Ich hatte danach gefragt, wer eigentlich was bedingen (steuern) sollte. MMn muss der Content (die Information) die Methoden steuern, mit denen sie übertragen werden will. Leider gibt es nicht zu jeder Zeit ideale Methoden. Also muss die Information (oder ihr Verwalter) die besten verfügbaren Methoden auswählen.
Wie sollen die Informationen das denn entscheiden?
Konkret: Wenn auf der Platte des Servers Markdown-Dokumente mit ein paar Meta-Angaben (Titel, Autor, Kategorie) liegen und jemand dieses Dokument betrachten will, wird ein separates Script aufgerufen, dass die Daten aufbereitet (Markdown parsen, Informationen ins HTML-Template einpflegen) und dann über den Webserver ausgeliefert. Hier könnte man sagen, dass anhand des Inhalts die Darstellungsform ausgewählt wird.
Wenn es sich um dynamische Inhalte (Server-seitige Programme, JavaScript) handelt, kann man die Ausgabe so implementieren, wie man lustig ist, aber meist läuft es sowieso auf HTML hinaus.
Zurück in die Zeit der Fernschreiber. Wie hätte man da ein Bild übertragen?
Man konnte auch schon lange vor HTML Bilder in Bildschirmseiten von Computern darstellen. Es gab Grafikkarten, die konnten innerhalb des Textmodus ein Fenster öffnen, in dem Pixeldarstellungen möglich waren. Die kennt heute keiner mehr!
Die waren aber weder Plattform-unabhängig, standardisiert noch weit verbreitet und mit dynamischen Inhalten brauchst du einem Fernschreiber nicht kommen.
Kurz und gut: Wenn jemand eine intelligentere Sprache erfindet, die der Information gerecht wird, dann sind die heutigen Browser in Nullkommanix obsolete.
Die Trennung von Inhalt (HTML), Darstellung (CSS) und Programm (JavaScript) ist durchdacht und muss nur sauber durchgezogen werden.
Und selbst wenn man die heutigen Web-Technologien ersetzen wollen würde: Erinnerst du dich, wie lange es brauchte, um den IE6 los zu werden? Weit verbreitete Systeme lassen sich schwer ersetzen (siehe auch 7-Bit-Kodierungen bei E-Mails). Technologischer Fortschritt ist meist Evolution, nicht Revolution, weil man in kleinen Schritten leichter mehr erreichen kann, als mit großen, schlecht umgesetzten Sprüngen.
Oder hast Du heute noch in jedem Büro einen Fernschreiber oder einen Bildschreiber stehen?
Beide standen fast nie in Privathaushalten. Webseiten-darstellende Geräte dagegen zu Hauf.
Die Information (die übertragen werden will) ist aber geblieben!
Wird sie auch immer: Von der Tontafel über den Buchdruck zur Website.
Nun wäre es doch dumm, wenn man mit den ganzen obsoleten Browsern auch gleich alle informationsverwaltenden Systeme wegschmeißen müsste, oder?
Wenn man ein sauber definiertes, flexibles Speicherformat (eigenes XML-basiertes oder HTML) hast, dann kannst du doch daraus alles machen. Was willst du mehr?
Da wäre es doch gut, wenn man nicht vergessen hätte, dass die Information alle Übertragung steuern sollte, und nicht die Übertragungsmöglichkeiten die Informationen!
Du willst Code (zur Darstellung) und die Information mischen? Das hatten wir schon mal: Flash.
Gruß
Julius