Auge: Einige Fragen zur Linux Software Aktualisierung

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Hallo

Firefox hat eine ESR-Version: https://www.mozilla.org/en-US/firefox/organizations/faq/

Das Firefox eine ESR-Version hat tut hier aber nichts zur Sache.

  • Die aktuelle FF Version ist 56.0.1
  • Die aktuelle FF ESR Version ist 52.4.1 (basiert auf Firefox 52.0)

Die ESR-Version basiert auch auf der aktuellen Version (hier 56.x), von der sie den Patchlevel für sicherheitsrelevante Bugs „erbt“. Die aktuelle ESR-Version basiert also auf der Version 52 und ist auf dem Patchlevel von vier Versionen später (56), womit sich die 52.4.x ergibt.

So wie du das schreibst würde man annehmen, dass Mint 17.3 immer auf der letzten FF ESR Version bleibt. Demnach müsste ich in meinem Mint 17.3 Firefox ESR 52.4.1 vorliegen haben.

Wenn du den Firefox als ESR-Verion installiert hättest, wäre das tatsächlich so.

Das ist aber nicht der Fall. Mir liegt hier die normale Variante FF 56.0 vor.

Unter Mint wird bei der Systemeinrichtung standardmäßig die Nicht-ESR-Version von Firefox installiert. Wenn du das nicht bewusst änderst, bekommst du, wie du es auch beobachtest, die aktuellst vorliegende Firefox-Version.


Im Übrigen war es unter Ubuntu, das die Basis für Mint stellt, nicht immer so, dass der Firefox aktuell gehalten wurde. Bis zu Ubuntus LTS-Version 10.04 war es auch für den Firefox üblich, die bei der Paketierung ausgewählte Programmversion bis zum Ende der Lifetime der OS-Version beizubehalten. In der Lifetime der Ubuntu-Version änderte aber Mozilla den Versionsrythmus und veröffentlichte alle vier Monate neue Versionen, die neue HTML- und CSS-Features unterstützten. Ubuntu-LTS-Nutzer hatten nichts davon, wenn sie sich nicht selbst aktuellere Firefox-Versionen besorgten.

Darüber haben sich wohl so viele Nutzer beschwert, dass Ubuntu ungefähr bei Firefox 8, 9 oder 10 dazu überging, den Firefox (auch) bei LTS-Releases (auch noch bei Ubuntu 10.04!) auf dem jeweils aktuellen Stand verfügbar zu machen. Bei Ubuntu 10.04 wurde der Firefox ursprünglich in der Version 3.6 mitgeliefert. Der hat zwar bis 2012 Bugfixes bekommen, aber neue Features, die die neuen Hauptversionen des Firefox mitbrachten, gab es damit nicht.

Irgendwann gab es bei Ubuntu 10.04 – wenn ich mich recht erinnere, war das wenige Monate vor dem Release von 12.04 – einen gravierenden Versionssprung von Firefox auf eben 8, 9 oder 10. Das Verhalten, neue Hauptversionen eines Programms in ein vorhandenes Distributionsrelease einzupflegen, ist also die Ausnahme vom Standardverhalten und keinesfalls gottgegeben.

Tschö, Auge

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Wenn man ausreichende Vorsichtsmaßnahmen trifft, muss man keine Vorsichtsmaßnahmen mehr treffen.
Toller Dampf voraus von Terry Pratchett