Hej Auge,
Die Mühlen der Behörden mahlen langsam, ich glaube aber, sie mahlen. Es fehlt halt an Personal und Kompetenz in Bezug auf IT.
Das mag stimmen, ist hier aber nur der halbe Punkt. Der Hersteller der Software ist eine Firma, kein Amt, keine Behörde. Dass die Behörde (offensichtlich) nicht auf Lösung der Probleme drängt, ist die eine Sache. Dass die Firma — ausgehend von dem, was ich gelesen und gehört habe — wenig professionell reagiert, die andere.
Was ich meine ist — um es mal ganz vorsichtig auszudrücken — dass Firmen sich vielleicht hin und wieder die Arbeit leicht zu machen versuchen. es soll schon vorgekommen sein, dass vereinbarte Leistungen und Zusagen nicht vollkommen eingehalten wurden. Dann ist es ein Nachteil, wenn einem die Kompetenz fehlt, so etwas überhaupt zu erkennen.
Die Strukturen im öffentlichen Dienst im allgemeinen (Entscheider sind nicht immer Techniker, sondern her in der Regle Verwaltungsmenschen mit z.B. juristischem Hintergrund) und die schwierige Personalsituation sind nur zwei von mehreren Gründen, warum Fehler nicht oder zu spät gefunden werden. Und leider gibt es Firmen, die auf so etwas zuliebe von Gewinnmaximierung und Aktionärszufriedenheit bauen und das in ihr "Geschäftsmodell integrieren"…
Ob etwas überhaupt vertraglich zugesichert wurde, wird dann u.U. in langwierigen juritischen Auseinandersetzungen geklärt. Und wenn das geklärt wurde und dabei beispielsweise herauskommt, dass man bei der Beauftragung zweideutig formuliert oder etwas vergessen hat oder schlecht beraten wurde, aber der Dienstleister nicht nachbessern muss, dann ist der Weg frei für eine Neuvergabe. Solche Dinge dauern leider manchmal sehr, sehr lange. Selbst wenn eine Behörde auf Erfüllung drängt.
Marc