Historische Wahrheit: Nicht Kohl, SPD, Grüne und DGB sind schuld

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Drei fanden es schlecht. Keiner schreibt warum.

Schaut mal die Historie an, ab wann die Löhne und Gehälter nicht mehr wesentlich gestiegen sind.

Nun, ein "wesentlicher Anstieg" findet normalerweise in Zeiten positiver wirtschaftlicher Entwicklung statt.

Gibt es jemanden, der daran zweifelt? Abgesehen davon, dass die Wachstumskurve der Löhne und Gehälter verzögert auf das Wachstum der Wirtschaft reagiert, ist diese Aussage doch kaum zu bestreiten. Gehört zum Grundwissen in der Volkswirtschaftslehre - wie auch der "Schweinezyklus".

Lesestoff: http://www.staff.uni-giessen.de/~g21101/Mikro 1.pdf

Seit HARTZ IV (verbrochen von "Roten" und "Grünen" mit Ideen, die nichtmal die "wirtschaftsliberale" FDP und schon gar nicht ein Herr Kohl zu verfolgen wagte) fehlt es an genau diesem "wesentlichen Anstieg".

Gibt es wirklich jemanden, der daran zweifelt? Wobei man natürlich nicht nur von HARTZ IV reden darf, sondern von der gesamten Schröder-Agenda:

  • Hinter der mit HARTZ IV vordergründig behaupteteten "Aktivierung" steht nichts anderes als die Erpressung, auch den miesesten Job anzunehmen. Dies auch durch Senkung der Transferleistungen unter den Mindestbedarf. Das ist geeignet, die Löhne zu drücken - z.B. Facharbeiter als Hilfsarbeiter anzustellen und so zu bezahlen. Dieses Instrument wirkt sich bis in die mittleren Einkommensquantile aus. in den unteren Einkommensquantilen ist das Realeinkommen gesunken - in den mittleren nur nicht gewachsen.

  • Flankiert wurde dieses durch eine Ausweitung der Leiharbeit. Im Gegensatz zu Frankreich verdienen erhalten Leiharbeitnehmer in Deutschland in Extermfällen nur 50% dessen, was ein fest angestellter Arbeitnehmer auf dem gleichen Arbeitsplatz und bei gleicher Leistung verdient erhält. (In Frankreich erhalten per Gesetz Leiharbeitnehmer zumindest noch 10% mehr lohn als die Kollegen mit festem arbeitsplatz. Es handelt sich um eine Art "Springerzuschlag"). Dieser Ausweitung der nur so genannten "Leih"arbeit (tatsächlich handelt es sich nicht um die Deckung kurzfristiger Bedarfe sondern um eine Umgehung tariflicher Bezahlung und eine regelrechte Vernichtung anderer, geldwerter, Arbeitnehmer-Rechte aus Tarifverträgen) war nur durch die obige Erpressung möglich.

  • Flankiert wurde das durch einen Abbau künftiger Transferleistungen (Renten) für Arbeitnehmer. Das Recht auf den künftigen Bezug einer Rente ist aber auch "geldwert".

Lesestoff: https://frauen.verdi.de/++file++595500f1e58deb4802e7f028/download/verdi_Frauen-Armut_20170607_Internet.pdf

Stellt sich die Frage, wo denn der DGB und dessen Fachgewerkschaften sich positioniert haben. Diese vertraten nur noch die Interessen der fest angestellten Mitarbeiter der Großunternehmer. Damit eine geringe Minderheit, denn HARTZ IV sorgte dafür, dass immer mehr der von diesen ehemalig vertretenen Mitarbeitern in prekäre Beschäftigungsverhältnisse als Leiharbeitnehmern übergingen. Die DGB-Gewerkschaften vermuteten völlig widersinnig, dass die Beschäftigung von Mitarbeitern via Leiharbeitsverhältnis die Interessen der fest angestellten DGB-Mitglieder schütze und deren vergleichsweise hohne Löhne überhaupt erst ermögliche.

Gibt es jemanden, der daran zweifelt? Selbst innerhalb der DGB-Spitzen zweifeln nicht gerade viele daran:

Neben der Wirtschaftskrise sieht die gewerkschaftsnahe Hans-Böckler-Stiftung die Ursachen für die sinkenden Realeinkommen vor allem in den Hartz-IV-Reformen und im Boom der Leiharbeit. "Immer mehr Menschen arbeiten im Niedriglohnsektor, der politisch gefördert wird", sagt der Leiter des WSI-Tarifarchivs, Reinhard Bispinck. Zudem sei festzustellen, dass Beschäftigte mit Tarifverträgen - die zwei Drittel aller Arbeitnehmer ausmachen - stärkere Gehaltserhöhungen durchsetzen können als Mitarbeiter ohne Tarifverträge.

(Hamburger Abendblatt)

Was offensichtlich nicht der Fall ist. Der DGB hatte mal die Macht, HARTZ IV zu verhindern,

Gibt es jemanden, der daran zweifelt?

hat aber statt dessen mit durch die Machtteilhabe korrumpierten wirtschaftsliberalen Kreisen in der SPD und dem grünen Zahnarztnachwuchs paktiert.

Da mag Polemik drin, es trifft aber den Kern: Der DGB hat damals nichts getan, auch weil es ja die SPD war...

Und weil der DGB HARTZ IV nicht verhindert hat, hat er seine Macht inzwischen auch verloren.

Gibt es jemanden, der daran zweifelt? Der DGB hat Mitglieder verloren - nur nicht jene Teil-Gewerkschaften, welche im Bereich des öffentlichen Dienstes tätig sind. Und das, obwohl die Erwrbsquote gestiegen ist. sehr viel dramatischer ist die Zahl jener gesunken, deren Beschäftigung durch einem Tarifvertrag mit einer DGB-Gewerkschaft geregelt ist.

(Wenn der DGB jetzt bundesweit zu einem Generalstreik aufrufen würde,dann brennt allenfalls in einem Rathauskeller das Licht nicht und eine Straßenbahn verspätet sich.)

Das mag überzogene Polemik sein. Trifft aber den Punkt.