Erst mal: Auf Grund veralteter Informationen auf asbach-alten Webseiten hab ich auch lange gedacht, man sollte aus Performance-Gründen noatime
setzen. Das ist aber falsch.
Ich zeig Dir mal, wie realatime
wirkt:
user@host:~$ LANG=c stat .profile
File: .profile
Size: 1124 Blocks: 24 IO Block: 4096 regular file
Device: 34h/52d Inode: 28705471 Links: 1
Access: (0644/-rw-r--r--) Uid: ( 1000/ fastix) Gid: ( 1000/ fastix)
Access: 2019-12-21 14:08:38.099852967 +0100
Modify: 2019-05-17 13:36:14.804068799 +0200
Change: 2019-10-20 18:49:08.324084199 +0200
Birth: -
Heute ist der 22.12.2019. Den Rechner hab ich kurz vor 11:== angeschaltet und mich angemeldet. Wenn also atime
wirken wirken würde, müsste heute gegen 11:00 ein Zugriff auf die Datei .profile
registriert worden sein, denn in /etc/fstab steht als Mount-Option nur:
errors=remount-ro
Da aber seit Kernel 2.6.30 standardmäßig (man müsste ihn patchen und neu kompilieren oder aber mindestens Optionen beim Systemstart setzen um das anders zu machen) realatime
verwendet wird steht als Access-Time "was von gestern" drin.
Wieso sollte also "bei den meisten Providern" die "übliche Einstellung" noatime
gewählt werden? Das spräche dafür, dass die "meisten Provider" sehr viel weniger über den Linux-Kernel wissen als ich und also in langen Winternächten nur mit einer Extra-Schicht Sonnencreme ins Bett gehen.
Tun sie aber (hoffentlich) nicht.
Zu wissen, ob die Access-Time jünger als die Modify- oder Change-Time ist, ist übrigens für die eine oder andere Anwendung auch wichtig. Das klassische Beispiel hierfür ist der Mailer mutt
, der anhand der Zeiten entscheidet, ob ein Mail schon mal gelesen wurde oder nicht. Sowas kann auch für andere Programme wichtig sein.