Hallo zusammen,
ich weiß, dass ich sehr spät dran bin, aber inzwischen glaube ich, dass da zwei Konzerne erfolgreich eine Kampagne gestartet haben, um ihre Interessen, d.h. die faktische Abschaffung des Europäischen Urheberrechts durchzusetzen. Und Probleme mit gesperrten Videos bei Youtube gibt es doch schon seit Längerem - Beispiel: Zeit Online vom 11.April 2018.
In einer frühen Fassung der Richtlinie bezieht sich der Artikel 13 auf "Diensteanbieter der Informationsgesellschaft, die große Mengen der von ihren Nutzern hochgeladenen Werke und sonstigen Schutzgegenstände speichern oder zugänglich machen". Danach finde ich nur noch Änderungsbeschlüsse. War die ursprüngliche Zielgruppe schon recht eingeschränkt, ist inzwischen, z.B. in der Fassung zur ersten Lesung des europäischen Parlaments am 19.9.2018 explizit von "Anbietern von Online-Inhaltsweitergabediensten" die Rede. Ich denke, dass ist ein sehr begrenzter Kreis, und SELFHTML gehört mit Sicherheit nicht dazu.
In Artikel 13b geht es dann um "Anbieter von Diensten der Informationsgesellschaft, die automatisch wesentliche Mengen urheberrechtlich geschützter visueller Werke vervielfältigen oder darauf verweisen und zum Zwecke der Indexierung und Referenzierung der Öffentlichkeit zugänglich machen". Das könnte zum Beispiel die Macher der MediathekView treffen. Aber die scheinen da tiefenentspannt - und gegen den Willen der Sender deren Seiten zu indizieren dürfte auch jetzt schon deutlich rechtswidrig sein.
Eine ganz andere Frage ist, wie man zum aktuellen Urheberrecht steht. Aber wer das ändern will, sollte nicht über Upload-Filter spekulieren.
Herzliche Grüße
Wilfried