Hej Auge,
Wenn nicht alle Welt unbedingt in die Städte wollte, sondern auch den bestehenden Wohnraum auf dem Land weiter nützen würde, gälte das sogar für Mieten.
Wohnen ist das einzige Grundbedürfnis, was sich verteuert. Und das nur in den Ballungsräumen und es ist von den Verbrauchern (nicht von irgendwelchen obskuren Firmen) so gemacht.
Selten – außer von deinem Vorschreiber – so einen Blödsinn gelesen. Die Leute ziehen nicht in die Städte, weil es dort so schön eng und laut und voll ist. Sie ziehen dort hin, weil sie dort Arbeit haben können und, so es sich vermeiden lässt, nicht pendeln müssen.
Ihr lasst einen wesentlich Aspekt unbeachtet: nie zuvor haben wir so viel Wohnraum pro Kopf gehabt, wie heute.
Und einen zweiten, den ich nicht explizit genannt habe. Ich habe nicht gesagt, dass wir böse sind, weil wir uns so verhalten (ich wohne ja selber in einer Stadt), sondern dass wir die Ursache sind und dass wir dadurch auch Verantwortung haben — in diesem Fall ist es kontraproduktiv (wenn man denn etwas verbessern will) auf die Preistreiberei der Firmen zu schimpfen.
Wenn man das Problem angehen will (und ich denke, ich habe da ein paar interessante Ideen dazu), dann hilft es nicht so zu tun, als könnte ein wohlmeinender Herrscher einfach mit einer Entscheidung das Problem lösen: ihr wollt in die Städte, also verbieten wir den Besitzern der Immobilien einfach Preise zu nehmen, die dem Marktwert entsprechen, damit ihr billig alle da wohnen könnt, wo ihr wollt.
Meine Ideen zielen eigentlich darauf ab, Menschen kleines wohnen attraktiv zu machen, so dass sie freiwillig auf viele Quadratmeter verzichten zugunsten von hochwertigem (statt billigem) Wohnraum mit geringen Nebenkosten (dank möglichst viel eigener Energieerzeugung, Wasseraufbereitung, Abwasservermeidung), mit der Möglichkeit, zusätzlich benötigten Raum dazu bekommen zu können für Büro, Kinder oder zu pflegende Angehörige in einer Siedlung, die von Beginn an ohne Stufen geplant wird, so dass man mit Tretroller oder Rollstuhl das gesamte Areal befahren kann.
Integrativ, inklusiv und lebenswert sollte es sein. Nur eine einzige Kröte müssen die Bewohner schlucken: wer einen Raum möchte, muss den auch benötigen. Wer ein Büro möchte, muss den Bedarf anhand eines Gewerbes oder eines genehmigten Telearbeitsplatzes nachweisen, wer ein Kinderzimmer möchte, muss ein Kind haben usw - die Idee ist, dass es keine leerstehenden Räume gibt.
Marc
Ceterum censeo Google esse delendam