Aloha ;)
Nur mal aus Neugier, weil bei mir auf den 7 Schulen, die ich besucht habe (bis zuletzt, mein Abi ist von 1988) alle (Lehrer eingeschlossen) die doppelten Linien fein säuberlich mit dem Lineal gemacht haben: ist das "neu"?
Nein. Ich habe schon an anderer Stelle gesagt, dass es den Formalismus so natürlich gibt.
Mein Argument ist nicht, dass der Formalismus nicht so sei.
Mein Argument ist, dass dieser Formalismus einen Sinn und einen Hintergrund hat, den man im konkreten Fall auch mal in Frage stellen darf, und in Schlussfolgerung dazu eben auch, dass es Bereiche gibt, wo man sich eine Anwendung dieses Formalismus auch sparen kann, weil er schlicht im konkreten Fall nicht notwendig ist.
Was vielleicht "neu" ist (im Vergleich zu 1988): Man ist mittlerweile soweit, dass man Formalismen als Werkzeug, und nicht als absolutes Kriterium wahrnimmt, und man fokussiert sich heutzutage doch stärker darauf, grundlegendes Verständnis und Kompetenzen zu vermitteln, was diese absolutistisch gedachten Formalismen natürlich infrage stellt.
Ich halte nichts davon, einen Formalismus einfach aus Prinzip anzuwenden, solange nicht am konkreten Fall ein Mehrwert entsteht, und dieses Hinterfragen (oft auch mit dem positiven Ergebnis, dass man nämlich eben feststellt, warum ein Formalismus so gut ist und seine Berechtigung hat) ist grundsätzlich auch etwas, was ich in meinem Unterricht vorlebe und praktiziere.
Grüße,
RIDER