Gunnar Bittersmann: Statische Webseiten: Heute überhaupt noch gefragt?

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Komisch, dass man vergessen hat, warum HTML entwickelt wurde: um Menschen, die nichts von Computern verstehen, eine einfache Möglichkeit an die Hand zu geben, die Ergebnisse ihrer eigentlichen Tätigkeit unkompliziert für andere bereit zu stellen.

Komisch, Tim Berners-Lee sagt da was ganz anderes:

„Ich beabsichtigte niemals, daß der HTML-Quellcode (der Text mit den spitzen Klammern) für Benutzer sichtbar sein sollte. Ein Browser/Editor würde einem Benutzer einfach die Möglichkeit bieten, die Sprache einer Hypertextseite so zu betrachten oder zu bearbeiten wie bei einer Textverarbeitung. Die Vorstellung, Leute aufzufordern, die spitzen Klammern manuell einzugeben, war für mich, und, wie ich annahm, auch für viele andere, genau so inakzeptabel wie die Aufforderung, ein Microsoft Word-Dokument zu formatieren, indem es in seinem Binärcodeformat geschrieben wurde.“

Ins heutige Sprech übersetzt: CMS, der Webautor kommt mit dem dahinterliegenden HTML überhaupt nicht in Berührung.

HTML wurde nicht deshalb entwickelt, aber es gab Menschen eine einfache Möglichkeit an die Hand, Inhalte im Web zu publizieren. TBL weiter:

„Aber die unmittelbare Lesbarkeit von HTML erwies sich als unerwarteter Segen. Die Leute wurden schnell mit den Tags vertraut und begannen damit, ihre eigenen HTML-Dokumente direkt zu erstellen.“ (Tim Berners-Lee in „Der Web-Report – Der Schöpfer des World Wide Webs über das grenzenlose Potential des Internets“, Econ, München, 1999, S. 72. Originaltitel: “Weaving the Web”)

LLAP 🖖

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„Man kann sich halt nicht sicher sein“, sagt der Mann auf der Straße, „dass in einer Gruppe Flüchtlinge nicht auch Arschlöcher sind.“
„Stimmt wohl“, sagt das Känguru, „aber immerhin kann man sich sicher sein, dass in einer Gruppe Rassisten nur Arschlöcher sind.“

—Marc-Uwe Kling