Hi,
Aber ich kann mit portableApps sowieso nichts mehr anfangen, seit ich von Windows weg bin. Ich werde ganz bestimmt kein Set an solchen Apps pflegen, wenn ich sie selbst nicht benutze.
ich benutze sie aber durchaus - nur eben nicht zuhause am eigenen PC. Dafür aber am Arbeitsplatz, gelegentlich bei meinen Eltern zuhause, gelegentlich auch bei jemand anderem, wo ich mal zu Besuch bin und den PC nutzen darf.
Wie machst du das? Du arbeitest doch auch mit Linux (Mint, wenn ich nicht irre?)?
Ja, richtig. Da ist aber der Transfer von PC zu PC kein Thema, weil der "Partner" fehlt. Insofern sehe ich da für mich auch keinen echten Bedarf an portabler Software. Die Ordnung und Abgrenzung, die sie bringen könnten, wäre zwar nice to have, aber wie ich schon sagte, vertraue ich dem Paketmanagement ausreichend, um auch ein Durcheinander zu akzeptieren, das ich selbst nicht mehr überblicken könnte.
Und ja, es gibt auch unter Linux zahlreiche Programme, die als Archiv zum Download angeboten werden und einfach nur entpackt werden müssen. Das wäre wohl eine gute Entsprechung zu den Portable Apps.
Dass die Programmbestandteile alle in und unterhalb eines Verzeichnisses bleiben, ist klar.
Nö, das ist für Windows alles andere als klar. Da ist es leider gängige Praxis, dass der Installer einige der zum Programm gehörenden DLLs in %windir%\system32 ablädt. Als ich selbst noch aktiv Windows benutzt und/oder administriert habe, habe ich solche Kackhäufchen nach abgeschlossener Installation sorgfältig ins Programmverzeichnis verschoben, wo sie hingehören.
Aber wenn ein Programm „Einstellungen bestimmter Dienste“ verändert, ist das entweder zum Betrieb des Programms notwendig oder ich will das Programm per se nicht benutzen.
Das weißt du aber vorher nicht. Ebensowenig, welche Bloatware das eigentlich gewünschte Programm noch unbemerkt mitinstalliert, ohne danach zu fragen.
Zum Punkt „unnötige Icons auf dem Desktop“, auch portable Apps können bei der Installation Icons auf dem Desktop anlegen ...
Nein. Portable Apps haben zwar oft auch einen Installer (ich frage mich, wozu?), aber nach der Erstinstallation auf einem beliebigen PC werden sie nur noch als 1:1-Kopie des gewählten Installationsverzeichnisses weitergereicht. Also könnte man anstatt eines exe-Installers ebensogut die "installierte" Portable App als zip-Archiv anbieten[1].
und auch nicht-portable Apps können danach fragen, ob sie das tun dürfen oder nicht.
Ja. Viele fragen aber gar nicht, sondern machen einfach. Schließlich hast du zu Beginn der Installation per UAC zugestimmt, dass die Software "Veränderungen an der Konfiguration des PCs vornehmen" darf. Welche Veränderungen das sind, was darin alles eingeschlossen ist, verrät dir meist niemand. Da musst du dem Herausgeber blind vertrauen.
Hauptsache, sie ist nicht irgendwo in den Tiefen von Windows selbst vertüddelt, etwa in der Registry oder so. Ich möchte jedes Programm einschließlich seiner Konfiguration so gut wie möglich "gekapselt" haben, also klar erkennen können, welche Dateien zu welcher Software gehören.
Das ist aber eine „Krankheit“ von Menschen, die sich „zu viel“ mit ihren Rechengeräten beschäftigt haben. 😉 Niemand sonst interessiert sich dafür.
Doch - jeder, der einen oder mehrere Windows-PCs betreut und zur Hilfe gerufen wird (oder virtuelle Prügel kriegt), wenn etwas nicht richtig läuft. Lieber investiere ich eine halbe Stunde mehr bei der Einrichtung eines Programms, als dass ich ein paar Tage später mehrere Stunden für die Fehlersuche brauche, wenn das neu installierte Programm sich unerwartet mit einer anderen Software beißt.
So long,
Martin
Computer müssen weiblich sein: Eigensinnig, schwer zu durchschauen, immer für Überraschungen gut - aber man möchte sie nicht missen.
Genaugenommen ist der sogenannte Installer von Portables meist auch nur ein selbstentpackendes Archiv. ↩︎