Kunde nimmt Programme nicht ab
Linuchs
- meinung
- recht
0 Camping_RIDER1 encoder
2 Rolf B0 localhorst
Moin,
für einen Verein erstelle ich Webseiten und PHP-Programme.
Der Auftraggeber drückt sich aber davor, fertige Teilergebnisse zu testen und als Okay abzuhaken bzw. konkret zu beschreiben, was fehlt.
Die Programmierung betrifft auch Aufgaben des Vereins, die nicht vom Vorsitzenden selbst wahrgenommen werden, die Spartenleiter werden aber in die Testphase nicht einbezogen.
Für mich sieht das so aus, als ob die Möglichkeit offen gehalten werden soll, jederzeit Nachforderungen zu stellen. Eine Never-Ending-Story.
Nachdem ich eine Checkliste erstellt habe, deren Punkte bitte abzuhaken sind, ist dies am Telefon wortreich abgelehnt worden. Auftraggeber meint, er hätte mich überredet und ich möge weitermachen.
Ich denke daran, vom mündlich *) geschlossenen Vertrag zurückzutreten . Damit verliere ich dann auch mein Monats-Salär als Webmaster. Die Aufgabe besteht darin, ab und zu Webseiten zu aktualisieren und Dokumente zwecks Download hochzuladen.
Wer hat ähnliche Erfahrungen gemacht und wie ging das aus?
Linuchs
*) Edit: Eine Teilrechnung wurde prompt bezahlt, insofern liegt auch eine Schriftform vor.
Aloha ;)
für einen Verein erstelle ich Webseiten und PHP-Programme.
Der Auftraggeber drückt sich aber davor, fertige Teilergebnisse zu testen und als Okay abzuhaken bzw. konkret zu beschreiben, was fehlt.
Hm, sollte das nicht das direkte Interesse des Auftraggebers sein? Oder mit anderen Worten: Wenn die sich nicht beschweren, dann kannst du ja damit zufrieden sein und die Dinge einfach so lassen wie sie sind.
Die Programmierung betrifft auch Aufgaben des Vereins, die nicht vom Vorsitzenden selbst wahrgenommen werden, die Spartenleiter werden aber in die Testphase nicht einbezogen.
Das ist natürlich im Blick auf die Gesamtsituation ungut, aber inwiefern ist das dein Problem als Programmierer?
Für mich sieht das so aus, als ob die Möglichkeit offen gehalten werden soll, jederzeit Nachforderungen zu stellen. Eine Never-Ending-Story.
Solange du auch never-ending dafür bezahlt wirst...?
Und falls du dafür gar nicht konkret bezahlt wirst, musst du dir halt überlegen, ob es dir das "als Privatvergnügen" wert ist, oder ob du die Entwicklung dann nicht an irgendeinem Punkt dann einfach mangels Interesse der Gegenseite einstellst.
Nachdem ich eine Checkliste erstellt habe, deren Punkte bitte abzuhaken sind, ist dies am Telefon wortreich abgelehnt worden. Auftraggeber meint, er hätte mich überredet und ich möge weitermachen.
Was hindert dich daran, das zur Bedingung zu erklären, und auszusagen, dass du nur weitermachen kannst, wenn das erfüllt ist, weil du sonst nicht weißt was du tun sollst?
Spielt in der Sache nicht eigentlich die Zeit für dich? Ich verstehe das Grundsatzproblem nur mittelmäßig.
Grüße,
RIDER
Was hindert dich daran, das zur Bedingung zu erklären, und auszusagen, dass du nur weitermachen kannst, wenn das erfüllt ist, weil du sonst nicht weißt was du tun sollst?
War auch mein erster Gedanke. Wenn zum bisherigen kein OK kommt, kann man nicht weitermachen. Ich würde per Mail -> schriftlich darauf hinweisen.
Dann kommt entweder ein Änderungswunsch, oder ein Ok zum weitermachen.
Wenns keinen schriftlichen Vertrag gibt, kann einen doch auch niemand für etwas in die Pflicht nehmen? Dann würde ich spielen - wer weitere Arbeit will, bezahlt die bisherige.
Wenn die Seite wichtig ist, wird sicher bezahlt. Oder jemand anderes beauftragt. Der dann im Idealfall alles wieder von vorne macht, weil er die bisherigen Quellen nicht oder nur gegen viel Ärger bekommt.
Hallo Linuchs,
ich habe innerbetrieblich öfter das Problem, dass Fachbereiche mit Anfragen und Kostenschätzungswünschen ankommen. Nach mehreren PT Planungen und Vorgesprächen gibt es dann eine Schätzung, und dann kommt das Ups. Nö, dafür haben wir doch kein Budget.
Mittlerweile verweigere ich konsequent die Arbeit, wenn ich kein Buchungskonto dafür bekomme. Hilft nicht so viel, die probieren es immer wieder, aber ich muss ja auch sehen wo ich meine Zeiten abrechnen kann.
Zu einer individuellen Softwareentwicklung gehört selbstverständlich die Mitarbeit des Auftraggebers. Es sind die zu erfüllenden Leistungen festzulegen (Pflichten-/Lastenheft) und sie sind auch abzunehmen. Wenn das nicht passiert, findet keine professionelle Softwareentwicklung statt und in der Folge gibt es unprofessionelles Hickhack. Professionell heißt: Du bekommst Geld dafür, Du musst davon leben, und Du tust nur das, wofür Du auch beauftragt bist. Ein nicht-professioneller Auftraggeber ist für einen professionellen Auftragnehmer der Alptraum.
Wenn bisher alles nur mündlich war, musst Du nun in Vorleistung treten. Schreibe den zu erfüllenden Leistungsumfang auf. Formuliere die Mitwirkungspflichten des Auftraggebers. Setze den Preis fest. Setze eine Frist, bis wann diese Pflichten zu erfüllen sind. Verlange, dass der Vertrag unterschrieben wird. Stelle bis zum Vorliegen der Unterschrift die Arbeit am Auftrag ein. Ja, das ist lästig. Aber Du musst den Vertrag verschriftlichen. Mündlich funktioniert ja nicht.
Möglicherweise gibt's dann Verhandlungen über den Leistungsumfang und Preis. Das ist legitim. Ihr findet dann zusammen oder auch nicht. Wichtig ist, dass Klarheit herrscht. Und wenn ihr nicht zusammenfindet, dann mach ein Ende mit Schrecken.
Ja, das tut weh. Aber wenn Du diesen Job nicht professionalisieren kannst, dann wird es noch viel weher tun.
Das Risiko ist natürlich, dass der Auftraggeber seinerseits Hebel hat, mit denen er Dir Druck machen kann. Wenn das ein Verbandsfunktionär ist, der Dir Aufträge kaputtmachen kann, ist die Sache schon heikel. Wie man damit umgeht, weiß ich auch nicht. Verbündete suchen? Deinerseits die Spartenleiter ansprechen? Das kann den Auftraggeber schwer verärgern (weil Du seine Tricks untergräbst), aber Ärger herrscht ja eh schon. Wenn das ein Patriarch ist, der meint, dass alle nach seiner Pfeife tanzen müssen, wird die Erziehung schwierig.
Rolf
Hi,
meine Erfahrungen
da muss erstmal geklärt werden, welche Vertragsarten zugrunde liegen. Mir fallen da so Stichworte, wie
ein.
Spannend wird es, wen z.B. ausreichend vor der Inso eines Kunden, wenn eine Abnahme stattgefunden hat, aber trotzdem keine Zahlung erfolgt ist.
Und dann solltest Du klären, wie stark der Kunde zur Mitwirkung verpflichtet ist. Das ist meistens der Hebel. Fordere ihn dazu substantiiert und feundlich auf.
Und Eigentumsvorbehalt hast Du hoffentlich auch vor der ersten Lieferung/Leistung vereibart, soweit dies möglich ist?
Wenn der nicht existentiell gefährdend ist, setze höflich eine Frist, danach hole alles wieder ab, bzw. zieh die Lizenzen zurück und leg eine Grillpause ein.
Und sonst fang keinen Streit an. Schlechte Kunden schickt man am besten zur Konkurrenz ;-P
Standardspruch zum Schluss: verbindliche Rechtsbetreuung bekommst Du beim Rechtsanwalt.
LG
localhorst