Bis zu einem Live-Beispiel und dem Selbst-Probieren ist es bei mir ein langer Anlauf.
Dann bist du der Typ „Theoretiker“, der beim Kaffeekochen zunächst nicht an den leckeren Kaffee denkt, sondern verstehen möchte, warum das Wasser siedet und wieviel Energie das kostet.
Ich poste beim Physikerboard. Zu 95% Theoretiker, die nach passenden Formeln zum Problem suchen. Aber so manches Mal kein Gefühl haben, ob das Ergebnis tausendfach zu hoch oder um ein tausendstel zu klein ist.
Ich bezeichne mich erstmal als „Praktiker“, stelle mir die beschriebene Situation vor. Kann dann logischerweise zu Themen wie „Quantenphysik“ und „Urknall“ nichts schreiben, aber überprüfe immer meine Schätzungen zu Größenordnungen und lerne, besser zu schätzen.
Und irgenwie betrifft das auch IT-Probleme. Gerne schätze ich, welcher Aufwand bis zur Lösung erforderlich ist. Falls zu hoch, suche ich alternative Ansätze oder verabschiede mich von der Idee. Lebenswichtig für einen Freiberufler, der ein Angebot machen soll.
viel schlimmer finde ich noch, dem Laien eine fertige, aber möglicherweise nicht ausgereifte Lösung anzubieten
Da bin ich ganz anders. Menschen und viele Tiere brauchen Vorbilder, um zu lernen. Eine Lösung, die funktioniert, kann ich untersuchen, nachahmen, hinfallen und wieder aufstehen.
Ich denke, der Eine (du) lernt nach dem Top-Down-Verfahren (erstmal das Allgemeine), der andere (ich) nach dem Down-Top-Verfahren (das gelungene Detail erweckt Interesse an Zusammenhängen).
Linuchs