Der Martin: Frage zum Wiki-Artikel „Kapitel5“

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Hallo,

Es geht im Deutschen eben nicht darum, das Genus eines Nomens als Vorlage für alle verwandten Begriffe vorzuschreiben.

das stimmt, und das gilt für andere Sprachen zum Teil genauso. Das ist ein Punkt, der einem beim Erlernen einer Fremdsprache oft Schwierigkeiten macht. Denn das Genus eines deutschen Wortes muss nicht dasselbe sein wie das der fremdsprachlichen Übersetzung, z.B. die Butter (f), im Französischen aber le beurre (m).
Dazu kommen im Deutschen noch regionale Eigenheiten. So heißt es etwa offiziell der Teller, im Schwäbischen aber auch gern das Teller. Ach ja, die Butter ist im Schwäbischen ebenfalls männlich: der Butter.

  • der Ort, aber die Lage, deshalb würde ich die Location auch gelten lassen, vor allem, weil es heute nicht nur die (gute) Lage, sondern oft auch die Bar/ den Club an sich beschreibt.

Ja. Und Location ist nicht etwa deshalb weiblich, weil es mit die Lage umschrieben werden kann, sondern weil die deutsche Grammatik vorsieht, dass auf -ion endende Fremdworte generell weiblich sind. Und wehe, jetzt nennt jemand das Chloridion als Gegenbeispiel! 😉

  • das Sofa, aber die Couch

  • das Restaurant, aber die Gastwirtschaft

  • die Mädchen, aber die Frau.

Genau. Man sollte nicht versuchen, mit Logik heranzugehen. Das funktioniert nicht.

Bei jedem Fremdwort wird durch die Herkunftssprache, deskriptiv durch Duden-Vorschriften und faktisch durch die Verwendung ein Genus festgelegt.

Nicht nur bei Fremdwörtern, wie dein drittes Beispiel zeigt.

Live long and pros healthy,
 Martin

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Früher war ich klein und dumm. Inzwischen hat sich so manches geändert. Ich bin größer geworden.