Gunnar Bittersmann: Typografie – drei Mal „s“

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@@Matthias Apsel

Ja, das ist mir bewusst, erklärt aber nicht den Unterschied zwischen „dass“ und „außer“ in der zweiten Zeile des zweiten Absatzes. Wenn man allerdings genauer hinschaut, ist das „außer“ in einer anderen Schrift (könnte kursiv sein) gesetzt.

Screenshot "dass ausser"

Ach das meinst du. Klar, Kursivschnitt. Da haben einige Glyphen andere Formen: das a ist einstöckig (das g hingegen bleibt bei dieser Schrift dreistöckig), das e ist runder, das ſ hat Unterlänge – so wie das f auch.

Deshalb ist es – insbesondere bei Serifenschriften, wo die Unterschiede meist ausgeprägter sind als bei serifenlosen – keine gute Idee, Schrift einfach schräg zu stellen (faux italic) anstatt die richtige Kursivschrift zu verwenden. Es sei denn, man weiß, was man tut.

Bei kyrillischer Schrift – wo die Glyphen bei einigen Buchstaben im Kursivschnitt stark von denen im Normalschnitt abweichen – verbietet sich das generell.

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