Hallo Friedel,
Nein. Warum glaubt jeder, der sich Gedanken über ein Programm macht, dass dieses Programm dann der Chef über alle Programme sein soll, die benutzt werden.
Das sage ich ja gar nicht. Aber wenn Du ein Online-Abstimmtool haben willst, dann sollte es ja wohl alle benötigten Funktionen anbieten. Eine "Brücke" muss ja nicht darin bestehen, dass man alles an einer Stelle aufhängt.
Das Programm arbeitet autark. Es pfuscht nicht in den Newsletterversand, die Mitgliederverwaltung oder sonst was rein. Die Liste der Online-Stimmberechtigten wird vor dem Abstimmungsphase in die DB gespeichert.
Genau. Die Daten müssen 'rein. D.h. da muss ein Tool sein, das die Stimmberechtigten ermittelt und rüberschiebt. Willst Du das jedesmal per SQL und von Hand machen? Soll das Tool nur von EDV Experten bedienbar sein? Du bist ja ggf. nicht ständig für den Verein verfügbar. Du könntest schneller auf die Intensivstation kommen, als Du "Covid-Impfung" buchstabieren kannst. Oder "wo kam denn DAS Auto her?".
Wozu soll das Designertool sein? Und die JSON-Datei?
Wie legst Du denn fest, was der Stimmberechtigte zu sehen bekommt, wenn er dem Link in seiner Mail zur Abstimmseite folgt? Gut, du hast es jetzt auf Ja/Nein Fragen reduziert, aber auch die muss man pro Wahl eingeben. Und irgendwo muss das dann gespeichert werden. Die Config-Datei war nur eine Möglichkeit von vielen, man kann das natürlich auch in die DB legen.
Wie auch immer. Ein Tool muss auch von geschulten Laien nutzbar sein. Wenn Du darauf verzichten willst, sparst Du natürlich viel Geld. Aber Du schaffst dafür Kopfmonopole und Abhängigkeiten.
20000 Besucher in 2 Wochen
Nein. Die kommen nicht über 2 Wochen verteilt. Davon kommt ggf. die Hälfte an einem Tag, alle zwischen 8 und 9 Uhr abends. Und sie machen nicht nur einen Seitenabruf, sondern 3-4. Dann brummt dein Server etwas tiefer.
Sollte die Site gehackt werden, würde das doch sofort auffallen. Die Mitglieder brauchen nichts zu glauben. Sie können doch nachprüfen.
Uh oh. Bei 500 Stimmen geht's noch. Bei 20000 nicht mehr. Soll jeder, der zweifelt, alle Tokens downloaden und selbst nachzählen? Soll er sie vom HTML runterkratzen? Oder gibt's einen Download der Abstimmergebnisse? Und wer beweist, dass der Download mit der Anzeige identisch ist? Stell Dich in die Schuhe eines Verschwörungstheoretikers und überlege, wie man - wenn gegen den eigenen Wunsch entschieden wurde - das Getriebe mit soviel Sand füllt, dass außer Knirschen nichts mehr geht.
Und das Zertifikat? Nun ja, wenn es keine Wahlen sind, sondern nur "Ja/Nein" Abstimmungen, wird es wohl lockerer gesehen. Aber nicht viel. Anträge bedeuten Entscheidungen für den Verein, das bedeutet Geld, dass für dies oder jenes ausgegeben wird, und es bedeutet ggf. auch, dass jemand seinen Antrag nicht durchbekommt und in seiner Eitelkeit verletzt ist.
Und sobald der erste EDV-Legastheniker ankommt und dein Auszählergebnis anzweifelt, wird es spannend. Dein "es kann ja jeder nachprüfen" setzt voraus, dass jeder, der es will, dazu auch technisch in der Lage ist.
Ich glaube, du unterschätzt den Zündstoff, der in einer solchen Online-Abstimmung steckt. Oder ich überschätze die Streitlust deiner Leute 😉
Nun ja. Ich hab meine Meinung gesagt, deine ist anders - und du musst es umsetzen (lassen).
Rolf
sumpsi - posui - obstruxi