Der Martin: CSS Performance Killer?

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Hallo,

Ich erwarte und will, dass das Scrollen schritt- oder sprungweise erfolgt. Fließende Bewegungen ("smooth scrolling") finde ich dagegen störend. Optionen wie "Optimierter Bildlauf" (Windows-Speak) stelle ich daher schleunigst ab.

Damit bist du aber ein extremer Ausnahmefall.

das glaube ich nicht. Ich denke, das wird sehr vielen Nutzern so gehen, die schon in den 80er oder frühen 90er Jahren mit dem Medium "Computer" Bekanntschaft gemacht haben.

Damals war es üblich, dass das Scrollen zeilen- oder seitenweise erfolgte, und zwar im Idealfall "in einem Augenblick". Darauf ist das Hirn der "alten Hasen" konditioniert.

Ich kann auch bei einer schnellen Abfolge von Standbildern, die jeweils ein paar Zehntelsekunden gezeigt werden, mehr Details erfassen als bei einer flüssigen Bewegung. Vielleicht ist das auch der Grund, warum ich mit Video-Tutorials nicht gut zurechtkomme.

Unser Gehirn kann flüssige Bewegungen viel einfacher verarbeiten, das ist einfach der Evolution geschuldet. In der Natur gibt es kaum abrupte Bildwechsel, sondern hauptsächlich flüssige Bewegungen.

Evolutionär betrachtet ist das logisch und nachvollziehbar. Dennoch erwarte ich bei einem Computer, dass er "augenblicklich" auf eine Interaktion reagiert, und nicht künstlich verlangsamt. Das nervt ebenso wie die unnötige, theatralische Verzögerung bei der Auflösung einer Quizfrage.

Hektische Bewegungen sind für uns ein Alarmsignal und verursachen Stress. Derselbe Mechanismus sorgt auch für Stress, wenn wir einen abrupten Bildwechsel am Monitor beobachten.

Nicht, wenn wir es jahrelang oder jahrzehntelang so gewöhnt sind.

[...] Wenn ich auf dem Smartphone eine Fläche mit dem Finger scrolle, dann erwarte ich unterbewusst auf die gleiche Weise, wohin sich die Fläche bewegen wird.

Das ist einer der Gründe, die mich regelmäßig auf die Palme treiben, wenn ich doch mal so ein Ding bedienen muss: Wo sind die Buttons, die ohne Animationseffekt scrollen?

Das Gehirn schaltet dann um, von einem schnellen Autopiloten, in einen tausendfach langsameren kognitiv gesteuerten Modus.

Genau das Gegenteil ist der Fall: Das Gehirn ist darauf trainiert, dass beim Drücken der PgDn-Taste oder beim Anklicken des Scrollbalkens verzögerungsfrei die nächste Portion Information sichtbar wird. Ein langsames Hinschleichen wird als störend empfunden, als unnötige Verzögerung.

Live long and pros healthy,
 Martin

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Lasst uns ins Horn brechen und aufstoßen. Höchste Zeit, auf den Weg zu machen.
(mit freundlichem Dank an Tabellenkalk für die Ergänzung 😀)