Der Martin: Verdamp lang her

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Hallo Rolf,

English "handbag" (canonically /ˈhændˌbæɡ/) is often pronounced /ˈhæmbæɡ/ in rapid speech.

Würde mir zumindest bei Bewusstsein nicht über die Lippen kommen, eher noch /ˈhænbæɡ/, also dass das d untergeht. Aber nicht, dass das n zum m mutiert. Das ähnelt dem Wikipedia-Beispiel "fünf", das ich für mich auch nicht nachvollziehen kann - und noch weniger, dass manche Leute "Senf" auch noch mit einer Verhärtung aussprechen (also wie "Sempf").

Dabei ist das doch logisch. Für "handbag" sprichst Du erst "hand" und musst dann die Lippen für das b schließen (mach ich zumindest so, YLMV). Wenn man das ganze nun beschleunigt und kontrahiert, hat man erst hanbag und schließlich mutiert das n zum m, weil man zwar noch den Ton für's n macht, aber die Lippen schon zu sind. Und schon ist die Handtasche ein Schinkensack.

zumindest die n-m-Mutation kann ich für mich nicht bestätigen. Aber vielleicht liegt das daran, dass ich - egal ob Muttersprache oder Fremdsprache - beim Reden den gleichen Anspruch habe wie beim Schreiben. Da bestehe ich ja auch auf saubere Rechtschreibung und Grammatik, also lege ich beim Reden auch Wert auf korrekte Aussprache. Zumindest für mich selbst.

Fümf und Semf gehen den gleichen Weg, und dann musst Du die zum m geschlossenen Lippen wieder zum f öffnen. Aber prä-zise und die Lippenservos nicht übersteuern, sonst hast Du "fümmef" oder gar "fümme". Sprich das mal vor Dich hin - es ist viel einfacher, fümmpf zu sagen als ein "fümmf", das nicht zum "fümmef" wird...

Zieht bei mir nicht, weil ich sowohl "Senf", als auch "Fünf", als auch "Hanf"[1] mit einem klaren n-Laut ausspreche.

Live long and pros healthy,
 Martin

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Wer respektiert werden will, sollte zunächst damit anfangen, andere zu respektieren.

  1. Wie war das noch? Es gibt angeblich nur vier Wörter im Rechtschreibduden, die auf -nf enden. Das vierte will mir gerade nicht mehr einfallen. ↩︎