Der Martin: Sprache: Wortempfinden weich oder hart?

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Hallo,

Mir fällt außerdem auf, dass ein offenes o im Deutschen grundsätzlich kurz, ein geschlossenes dagegen grundsätzlich lang ausgesprochen wird. Oder weiß jemand ein Gegenbeispiel?

Zwei sogar:

  • modern (das Adjektiv im Sinne von „auf der Höhe der Zeit“): [moˈdɛʁn] – kurzes (halblanges?) geschlossenes [o]
  • Interjektion oh! des Bedauerns (nicht des Erstaunens): langes offenes [ɔː]

das erste ist gut - das andere würde ich eher als nonverbale Lautäußerung, aber nicht als Wort einordnen.

Im Englischen gibt es den offenen o-Laut sowohl kurz (z.B. in hot) als auch lang (z.B. in call).

Es mag vereinzelt Dialekte geben, wo [hɔt] gesprochen wird. Das Wiktionary gibt die Aussprache BE mit [hɒt] an; AE [hat].

Nach meiner Erfahrung in UK und US sind das Extremfälle, die in der Alltagssprache nicht wirklich vorkommen. Sicher geht es im BE deutlich in Richtung /o/, im AE mehr zu /a/, aber es ist doch immer noch eher ein /ɔ/.

Live long and pros healthy,
 Martin

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Als Kind habe ich gelernt, dass die Vorsilbe un die Aussage eines deutschen Wortes ins Gegenteil verkehrt.
Stimmt aber nicht: Unkosten sind auch Kosten!