klawischnigg: Mehrsprachigkeit

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Hi there,

Sagt ihr in Österreich eigentlich auch „Feber“ oder habt ihr da die lateinische Form übernommen?

Also, im zumindest im östlichen Österreich sagt niemand "Feber", obwohl der Ausdruck natürlich bekannt ist (ich denke, das wird bei den Trachtenpärchen nicht viel anders sein). Nicht mehr, früher wurde der Ausdruck wohl eher verwendet - was vielleicht noch zu erwähnen wäre, daß sich im österreichischen Amtsdeutsch, das ausser der ärmelschonertragenden Bevölkerung ohnehin praktisch niemand verwendet hat, sich solche Ausdrucksformen viel länger gehalten haben. Ich kann mich noch erinnern, wie wir als Kinder in den sechziger Jahren mit alten Stempeln herumgespielt haben, auf denen Beschriftungen wie "Feber" etc. zu finden waren.

Die paar Merkbefreiten, die "Januar" auf der einen oder "Jänner" auf der anderen Seite nicht verstehen (wollen), die sollen's entweder lernen oder blöd sterben.

Ich will nicht verstehen, was eine „Karotte“ ist!!1 Ich will, dass du mir die Rezeptseite in einer Sprachversion anbietest, wo da „Mohrrübe“ steht!!1elf

Richtig. Das führt dann zu so skurilen Erscheinungen wie deutsche Untertitel zu deutschem Ton im Prekariatsfernsehen (ich meine jetzt nicht die Untertitelung von Dialekten, da kann die Grenze zur Verständlichkeit eingeräumterweise recht schnell erreicht sein, gleiches gilt für Schwyzerdütsch (oder wie immer man das schreibt;)))

Analog: britisches vs. amerikanisches Englisch. Oder europäisches vs. lateinamerikanisches Spanisch.

Bei europäischem vs. brasilianischem Portugiesisch bin ich mir nicht sicher. Da könnten die Unterschiede doch so groß sein, dass verschiedene Sprachvarianten angebracht wären.

In der Schriftsprache nicht. Und beim gesprochenen Wort sind afaik die Unterschiede zwischen "spanischem" Spanisch und lateinamerikanischem Spanisch eher höher als zwischen portugisischem und brasilianischem Spanisch. Wobei sich das lateinamerikanische Spanisch ja auch unter sich sozusagen noch einmal gewaltig unterscheidet. Castro hat nie gesprochen wie Peron (auch wenn sie sich sonst nicht viel zu sagen gehabt hätten😉)

Was nicht heißt, dass man es bei der Kennzeichnung der Sprache im lang-Attribut nicht genaunehmen sollte. lang="de-AT" kann eine Rechtschreibprüfung davon abhalten, über „Geschoß“ mit ß zu meckern; lang="de-CH" über „gross“ nicht mit ß.

Ja, ok, das ist ein Aspekt, den ich nicht berücksichtigt habe, aber auch das dürfte, ich schätze einmal, einen nicht einmal in Promille ausdrückbaren Anteil der Anwender betreffen...😉