Vorwort:
Die allermeisten Rechtsanwälte sind ehrlich, machen gute Arbeit und leiden wegen falscher Unterstellungen. Auch der ehemaligen Mandanten.
Ich bin kein Rechtsanwalt, Richter oder Jurist - habe auf dem Gebiet aber viel erlebt. Zu viel um unvoreingenommen sein zu können. Aber ich bin auch kein Spinner oder Querulant - denn ich habe den allergrößten Teil meiner Verfahren - teils gegen erheblichen und erkennbar rechtswidrigen Widerstand der erstinstanzlich befassten Richter(innen) von Landgerichten - gewonnen. Ausnahme war z.B. Günter Freiherr von Gravenreuth der „rechtzeitig“ Selbstmord beging.
aber für mich bleibt es ein Rätsel, wieso das deutsche Recht eine Abmahnmafia zulässt.
Punkt 1:
Der Gesetzgeber hat sich entschlossen, ganze Gruppen von Rechtsverstößen nicht durch die Exekutive und Judikative sondern Private und ggf. Judikative verfolgen zu lassen.
Das Ergebnis sind dann die Abmahnungen an sich.
Es gibt hier aber andere Modelle. Frankreich wäre ein Beispiel. Dort gibt es für jeden Mist eine Behörde (Exekutive) … die allerdings auch zugleich Judikative ist, also weitgehend unkontrolliert Strafen bestimmt - womit längst nicht jeder glücklich ist.
In Frankreich gehen übrigens Zivilstreitigkeiten eher nicht vor den Richter, da einigen sich die Anwälte der Parteien untereinander. Dort muss auch der die Gerichtskosten zahlen, der klagt - und die Anwaltskosten zahlt unabhängig vom Urteil jeder selbst. (Was nicht jeden begeistert.) Aber das - auch deshalb seltener angerufene - Gericht kann, wenn die Rechtsfrage eigentlich eindeutig durch das Gesetz bestimmt ist, der unterlegenen Partei eine kostendeckende Missbrauchsgebühr auch zu Gunsten der obsiegenden Partei auferlegen, wovon rege Gebrauch wird.
Punkt 2:
Der Gesetzgeber hat sich entschlossen, die Bezahlung von Anwälten einerseits sehr eng, andererseits aber großzügig zu regeln.
Es sind Juristen, welche das Einkommen von Juristen bestimmen. Schau einfach mal nach den Berufen der Bundestagsabgeordneten. Und die denken nicht nur an die lieben Kollegen, sondern auch an sich. Was ja sonst keiner macht.
Punkt 3:
Ein hohes Einkommen für wenig Arbeit von zu Hause aus wird immer Bösewichte locken.
Punkt 4:
Es gibt der deutschen Justiz eine wundersame Abscheu davor, zu Gunsten von Nichtjuristen Rechtsmissbrauchern den Rechtsmissbrauch und Betrügern den Betrug zu bescheinigen. Jedenfalls dann, wenn die Missbraucher, Lügner und Betrüger Juristen sind.
Punkt 5:
Nach Ansicht breiter Kreise in der deutschen Justiz sind „Rechtsanwälte“ stets also auch dann wenn deren Lügen offenkundig und deren Straftaten längst erwiesen sind, die ehrlichsten, ehrbarsten und ehrenwertesten Personen auf der ganzen Welt. Gleich nach den Richtern selbst. Offenbar wird in den Studiengängen neben der Jurisprudenz auch viel ArrJurisoganz vermittelt und auf Jurisdemenz, verbunden mit einem Maximum an willkürlicher Tatsachenresilienz viel Wert gelegt.
Ich weiß, wovon ich schreibe. Ich würde so machen Jurist gerne mit dem Verdacht des Gotteswahns zum Psychodoktor schicken.