Der Martin: Tutorial zu Google-Fonts

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Hallo Rolf,

Meiner Ansicht nach sollten die Glyphen einer Schriftart in Fett- oder Kursivschrift tatsächlich nur geometrisch transformiert werden.

Nein, das funktioniert nicht.

doch, das funktioniert eigentlich ganz gut. Der Font-Manager von Windows macht das genau so, wenn er zu einer Schrift keine eigenen Fontdateien für Fett- oder Kursivschrift vorfindet: Er erzeugt sie on the fly durch geometrische Transformationen.

Es gibt Schriftfamilien, bei denen die Fettschrift nur die vertikalen Linien verbreitert, aber die horizontalen nicht.

Ist das nicht immer so? Ich kenn's nicht anders. Fettschrift entsteht, indem das Schriftbild horizontal um eine Winzigkeit "verschmiert" wird.

Und eine Kursivschrift ist nicht nur eine zur Seite gescherte Normalschrift.

Das war aber bis heute mein Verständnis. Wobei ich mich schon lange wundere, dass es nicht auch Schriften gibt, die in Kursiv nach links geneigt sind (eine Art Linkshänder-Effekt).

Sicher meinst Du das mit dem Einwand, dass die Kursivschrift wie eine andere Schriftfamilie aussieht. Aber "kursiv" heißt nicht "schräggestellt", das wäre "oblique" - was es als font-style übrigens auch gibt. "Kursiv" kommt von lat. "cursivus" (geläufig, fließend), was auf das Wwort "currere" (laufen) im zurückzuführen ist. Das ist die "geläufige" Schrift, oder zum Schreiben geeignetere Schrift. Deswegen sind Kursivschriften gern mal gerundeter oder geschwungener.

Genau das meine ich, und ich find's nicht okay. So entsteht ein völlig anderes Schriftbild - also der Eindruck einer anderen Schriftart.

Fun Fact: Der "Cursor" hat ähnliche Etymologie…

Ja, das weiß ich seit kurzer Zeit auch. Ich habe jahrzehntelang gedacht, der Ausdruck stamme aus dem Englischen, konnte mir aber auf "den Fluchenden" keinen Reim machen.

Einen schönen Tag noch
 Martin

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