Der Martin: Was beabsichtigst Du wirklich?

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Hallo Rolf,

unter XP gab es noch keine Benutzerkontensteuerung

jein ... also wenn du damit meinst, dass man als gewöhnlicher Nutzer kurzzeitig Admin-Rechte bekommen kann, dann hast du Recht. Aber das zugrundeliegende Sicherheitskonzept von Windows 5.x (2000, XP) war dem vom heutigen Windows schon sehr ähnlich.

und wenn ich unter den dicken Kalkschichten meiner grauen Zellen noch die Erinnerung korrekt wiederfinde, gab es da auch noch keinen Zwang zur Benutzeranmeldung.

Doch, den gab es. Seit Windows 5.0 (aka 2000). Genauer: Seit der NT-Linie, also auf jeden Fall auch schon NT 4.0, vermutlich auch schon NT 3.x. Aber mit XP ist Microsoft ja auch fürs Consumer-Windows auf die NT-Linie umgestiegen.

Sprich: Security gab's eigentlich gar nicht - und deswegen war die ganze Nummer ohnehin nur Schaumschlägerei.

Ich glaube, das verwechselst du mit Windows 4.x (95, 98, ME). Da konnte man beim Setup wählen, ob man Windows für nur einen oder für mehrere Nutzer installieren wollte. Für nur einen Nutzer hieß dann: Es wurden keine Benutzerprofile angelegt, die typischen Shell Folders (Desktop, Startmenü etc.) lagen direkt unter C:\Windows. Aber auch wenn man diese Systeme "für mehrere Benutzer" installiert hatte, konnte man den Login-Dialog einfach mit Esc abbrechen und war dann sozusagen anonym unterwegs wie im Single-User-Setup.

Mit Windows Vista und der Benutzerkontensteuerung wurde dann Ernst gemacht, und der einzige Gott im Windows-Universum heißt Bill 😉

Amen.

Im Übrigen schließe ich mich an: Was ein Installer ins System gebracht hat (typischerweise über eine MSI-Datenbank und MSIEXEC), soll der Mensch nur dann entfernen, wenn er viel Mut und ein sauberes Backup hat.

So weit d'accord, aber was ein Installer ins System gebracht hat, sollte er auf Wunsch auch wieder wegräumen können. Und da gibt's leider ein paar Komponenten, bei denen Windows sich heftig dagegen sträubt. Oder man kann die Komponente deinstallieren, aber mit dem nächsten Windows-Update ist sie wieder da.

Und wer Installer-Gestrüpp reparieren will, der nehme Orca.

Oh. Das kannte ich noch nicht.

Microsoft sagt von Orca: Orca.exe ist ein Datenbanktabellen-Editor zum Erstellen und Bearbeiten Windows Installer-Pakete und Seriendruckmodule.

HÄ??? Wer docs.microsoft.com auf deutsch liest, hat verloren. Hier das Original:

Orca.exe is a database table editor for creating and editing Windows Installer packages and merge modules.

🤣🤣🤣
Anfang der 2000er-Jahre habe ich noch gern und oft Windows-Anwendungen programmiert (meistens nur für den Eigenbedarf) und musste dann oft irgendwelche Insider-Informationen bei MS online nachschlagen. Die Suche hat mich (vermutlich anhand meiner IP-Adresse) in der Regel als Nutzer aus DE identifiziert und entgegen meiner Browser-Präferenz auf die deutschsprachigen Doku-Seiten gelotst. Damals waren die maschinellen Übersetzungen noch viel öfter als heute einfach Glückssache, und so saß ich oft davor und habe überlegt, was dieser komische Satz wohl bedeuten mochte. Ich habe jedes einzelne Wort verstanden, aber keine Aussage. Erst als ich dann durch manuelle Eingabe in die URL-Zeile zum englischen Originalartikel gesprungen bin, habe ich verstanden, was die Burschen gemeint hatten.

Einen schönen Tag noch
 Martin

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Man ist nicht behindert, man wird behindert.