Der Martin: Anzeigefehler: Unterstriche, Unterlängen fehlen

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Hallo,

Das ist dann aber definitiv ein Programmiererfehler im Editor.

Nein. Im OS, genauer gesagt in dem, was ich mal als „Graphik-Engine“ bezeichne, hier also entweder Wayland oder X-Server.

oder GTK oder GDI - immerhin gibt es den Anzeigefehler auch in Windows.

Immerhin „bestellt“ der Editor beim OS nur das Fenster mit dem ganzen „Krempel“ darin (bekommt auch Infos über Eingaben von Tastatur, Mausereignisse, ...) und hat dann mit dem Rendern bzw. Darstellung nichts mehr zu tun.

Das stimmt nur fast. Vorweg: Wirklich "intime" Programmier-Kenntnisse beschränken sich bei mir auf Windows; unter Linux habe ich noch keine GUI-Anwendung programmiert. Meine technische Darstellung ist daher auf Windows/GDI ausgerichtet (in der Annahme, dass es in GTK ähnlich aussieht).

Was du da so beschreibst, trifft unter Windows nur für den nackten Windows-Editor notepad.exe zu. Der macht einfach ein Fenster auf, das im Client-Bereich nur ein Multiline-Edit-Control enthält. Da übernimmt GDI die komplette Verwaltung von Schriftgröße und passendem Zeilenabstand.

Anders sieht es aus, wenn ein Editor wie etwa Notepad++ etwas mehr Candy bieten möchte - etwa Syntax-Hilighting, Mehrfachselektion und andere nette Sachen. Das sind Dinge, die ein Multiline-Edit-Control nicht bietet, das muss die Anwendung weitgehend selbst machen.
Und da sind wir eben doch beim Editor als Schuldigem: Der muss in diesem Fall nämlich doch dafür sorgen, dass er für eine Zeile in der "bestellten" Schriftart und Schriftgröße auch eine ausreichend große Box zur Verfügung stellt. Tut er das nicht, wird abgeschnitten.

Beweis: Mit Copy & Paste kann man den unsichtbaren Unterstrich kopieren und dann auch anderswo einfügen… Demnach ist er also vorhanden.

Das hat nie jemand bestritten. Wir waren uns ja von Anfang an einig, dass es sich nur um einen Anzeigefehler handelt.

Man muss ergo da suchen, wo aus den Vectorbeschreibungen für die Schriften die darzustellenden Pixel errechnet werden.

Oder eben da, wo die vom Font-Mapper berechneten Pixelmuster (GDI, also OS-Zuständigkeit) in eine zu kleine Anzeigebox (Anwendungsebene) kopiert werden sollen.

Wie schon geschrieben: Das ist nicht der Job des Editors, also auch nicht dessen Fehler.

Doch, in diesem Fall ist er das.

Literaturhinweis für die zeitliche/sachliche Einordnung:

Interessant könnte der vorletzte Abschnitt sein: „Heise.de - 2022: Das Jahr des Linux-Desktops

Ich sehe keinen Zusammenhang zum hier beschriebenen Effekt.

Einen schönen Tag noch
 Martin

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