Hallo Matthias,
was die Windows-Systeme abgeschossen hat, war – so habe ich es verstanden – ein defektes Update der Falcon Sensor Software, wodurch die betroffenen Computer in den BSOD liefen. Das ist aber spezielle Software, kein generischer Teil von Windows.
Das fehlerhafte Update war sogar nicht einmal ein Stück Software, sondern eine Config-Datei. Diese stand mit dem Windows Sensor Client in Konflikt und führte zu den BSOD (Quelle). Software Updates durchlaufen automatische Tests, aber bei Config-Updates scheint das lockerer gesehen zu werden.
Das eigentlich katastrophale ist für mich aber, dass dieses Update auch die Azure-Cloud heruntergerissen hat. Es gab noch eine andere Azure-Panne, vor dem Crowdstrike-Bug, aber Microsoft sagt, dass das in keiner Beziehung gestanden habe. Es hat die Lage lediglich weiter verschärft.
Für mich ist dieser Incident eher ein Hinweis darauf, dass man sich nicht zu sehr auf Cloud-Dienste verlassen darf. Alle Welt will, dass wir das tun. Cloud ist flexibler, besser, schöner und spart angeblich Kosten (weil man das fette Blech im Keller nicht mehr braucht). Dafür bezahlt man dann für jedes gespeicherte Byte und für jede Prozessorinstruktion, die ausgeführt wird.
Ist das nun ein Grund, seinen Heimdesktop auf Linux umzustellen? Microsoft hat es durchaus schon geschafft, Heim-PCs per Update in einen Ziegelstein zu verwandeln. Von Linux habe ich das noch nicht gehört. Testen die besser? Ist Linux weniger kompliziert, so dass es weniger Chancen für Softwarekonflikte gibt? Oder hatten sie bisher einfach nur mehr Glück?
Rolf
sumpsi - posui - obstruxi