Warum überhaupt und welche Ersatzprodukte?
Alles was die Kühltheke so hergibt. Warum? Weil ich es lecker finde und auf den Fleischgeschmack nicht vollständig verzichten möchte, gleichzeitig die Haltung und das Sterben von Tieren für meinen Konsum nicht haben möchte.
Hoffentlich überziehe ich hier das Off-Topic-Binding jetzt nicht... ;-)
Bin als mittlerweile überzeugter „Flexitarier“ durchaus im Thema, bilde ich mir zumindest ein. Standardfrage meinerseits lautet da gerne: kommt die Argumentation aus veganer oder vegetarischer Sicht? In Deinem Fall wohl offensichtlich aus Letzterem. Tierisch gewonnene Milchprodukte gehen offensichtlich okay, ja? Da komme ich persönlich zwangsläufig in einen Konflikt: was machen wir dann z.B. mit den Kühen, wenn sie ihre Milchleistung „abgeliefert“ haben? Schlachten und verbuddeln?
Das Fleisch noch der „Lieferung“ noch zu verwerten erscheint mir sinnvoll. Dass die Kuh dabei eine vernünftige Haltung während ihres Lebens genossen haben sollte, erscheint mir selbstverständlich. Aber das sollte einem Käse-Esser aus tierischen Produkten auch klar sein: das Tier wird irgendwann sterben und hatte sein Leben für „Deinen Käse“.
Hier im Haushalt ist der Fleisch- / Fischkonsum in den vergangenen Jahren stark gesunken.
Bei uns nicht, ich esse es zu gern.
Wie gesagt, gesunken, nicht verebbt. Ich liebe z.B. ein gutes Gulasch / Braten oder ein Steak. Nur eben reduziert und mit Bedacht.
Dabei aber null Bedarf nach irgendwelchen "Ersatzprodukten" zur Kompensation.
You do you. Ich mag Gemüse sehr gerne und esse viel Gemüse, auch Pilze und Blumenkohl. Kohlrabi panieren ist auch super lecker.
Trotzdem zieht es mich immer wieder auch zum Fleisch- und Wurstgeschmack. Brauchen tu ich das nicht, aber was braucht man schon wirklich im Sinne eines Bedarfs? Für mich reicht das als Argument, dass ich es gerne esse, um es zu kaufen und zu konsumieren.
Geht m.E. soweit komplett klar. Das Bewusstsein der Thematik ist doch schonmal ein guter Schritt.
Pilze und Blumenkohl wären so zwei Klassiker, die ich irgendwelchen mit zig Zusatzstoffen versetzten "Ersatzprodukten" jederzeit vorziehen würde.
Die Zusatzstoffe finde ich als Argument immer irgendwie drollig, vor allem wenn man sie auf Wurstwaren bezieht - und auch bei weniger stark verarbeiteten tierischen Produkten, bei denen die Ersatzprodukte mehr Zusatzstoffe beinhalten, ziehe ich das Argument in Zweifel: erstens sind Zusatzstoffe nicht per se schlecht und natürlich ist nicht immer besser, zweitens ist das Thema um Antibiotika etc. auch ein Ding. Ohne dass ich andersrum etwas verteufeln wollen würde.
Guter Punkt. Eine industrielle Mortadella aus dem Supermarkt aufs Butterbrot werfen ist sicher genauso kritisch zu sehen. Würde da gar nicht mal Antibiotika als Hauptargument ziehen. Du hast das passende Stichwort schon gebracht: hochverarbeitete Lebensmittel sind generell kritisch zu sehen.
Ja, ich weiß, du hast das Fakeschnitzel mit dem Blumenkohl verglichen, nicht mit dem echten Schnitzel - das zieht aber auch nicht, weil der Blumenkohl halt nunmal nach Blumenkohl schmeckt und nicht nach Schnitzel.
Für mich gilt daher: lieber ein Fakeschnitzel als ein Schnitzel, und es darf auch gerne ein Kohlrabischnitzel sein. Oder eben ein anderes unechtes Schnitzel. Hauptsache es schmeckt und bereitet mir kein wesentliches schlechtes Gewissen.
Da wäre dann mein Widerspruch / Verständnisprobelm: warum ist ein (hochverarbeitetes) Fakeschnitzel per se besser? Gerade in Deinem Fall verstehe ich es überhaupt nicht, wenn Du Dir doch eh ab und an ein tierisches Produkt gönnst? Für mich ist es wirklich „entweder, oder“. Ein aus zwölf Zutaten zusammengeschraubtes Imitat leuchtet mir einfach nicht ein.