Wenn man den Ist-Zustand der Schriftgrößen in Browsern beschreibt, kommt man (hoffentlich unstrittig) zu folgenden Ergebnissen:
- Es gibt eine Standardschriftgröße und -art (!)
- Der Benutzer kann beide Angaben auch auf individuelle Werte einstellen
- Tut er das, kommt er leider in Teufels Küche!
Warum ist es für die Designerfraktion der CSS-schreibenden Webteilnehmer eigentlich soooo schwierig, zu akzeptieren, dass Schriftarten aufgrund der Browservoreinstellungen einfach größer sind, als sie es wünschen? Warum gibt es diesen unstillbaren Trend nach Schriftgrößen in "ultrawinzig"? Und warum glaubt ihr Designer, es würde irgendetwas an ultrawinzigen Schriftarten verbessert, weil dem Benutzer des IE durch relative Schriftgrößen gnädigerweise erlaubt wird, die Schriftgröße in zwei Stufen auf dann hoffentlich für ihn lesbares Niveau anzuheben?
Ich verwende die Einheit px, und ich stehe dazu. Mit px habe ich einfach die wenigsten Probleme:
- Bilder sind in px, also passt die Schriftgröße zu der Bildgröße. Opera vergrößert auf Benutzerwunsch beides gleichmäßig, zerstört also nicht den Gesamteindruck
- Meine anderen Längenangaben sind ebenfalls in px, also paßt die Schriftgröße zu Breiten und Höhen
- px ist eine absolute Angabe und hat deshalb keine Probleme mit
- verschachtelten Elementen, die immer kleiner und kleiner werden
- unmerkbar krummen relativen Werten und daraus resultierend auch Rundungsfehlern, um gegen das Verschachtelungsproblem anzukämpfen
- daraus resultierend erheblich weniger CSS-Formatangaben, weil verschachtelte Elemente nicht separat gegenformatiert werden müssen
Ich halte natürlich niemanden davon ab, relative Einheiten zu benutzen. Wer das will und braucht, darf es natürlich. Aber das ist eben nur eine von mindestens zwei möglichen Herangehensweisen.
Wer grundsätzlich nicht versucht, Schriftgrößen knapp an der Unlesbarkeitsgrenze zu verwenden, der hat nicht nur bei Benutzern des IE, sondern grundsätzlich mehr zufriedene Benutzer. Ist eine Schrift so klein, dass ich sie nicht mehr lesen kann, und erst irgendeinen Vergrößerungsmechanismus bemühen muß, hat die fragliche Webseite verloren.
PS: Das Browserfeature "Mindestschriftgröße" ist in dieser Hinsicht vermutlich die allerbeste Idee, seit es autorenseitige Schriftgrößenbeeinflussung und den Drang zu "Kleingedrucktem" im Web gibt.