Dirk Schürjohann: Grundsatzdebatten im Webdesign

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Sven, ich denke, du siehst das zu einseitig. Besagte Designer (die Guten von denen) legen es oft nicht drauf an, mit kleinen Fitzelschriften zu arbeiten, sondern haben ganz einfach die Inhalte im Kopf, die auf die Seite müssen. Gleichzeitig. Je nach Seitentyp kann dabei einiges an Inhalten zusammenkommen und man hat nicht viel Auswahl dabei, dessen Ausmaße möglichst gering zu halten. 16px Verdana als Standardschriftgröße eine Website ist in vielen Fällen schlicht untauglich (während hingegen 16px Times okay wäre, wie wir erfahren haben).

Und so gerne wir uns immer auf die Seite der Nutzer schlagen: viele von denen wollen keine große Schrift. Es gibt nicht nur die Gruppe von Nutzern, die Probleme mit der Lesbarkeit haben, sondern es gibt in gleicher Weise einen Haufen von Lesern, die ungläubig starren, wenn sie etwa die vergleichsweise übergroße Schrift dieses Blogs sehen.

Wichtig ist ein gutes Mittelmaß für alle, und dessen Wert scheint noch niemand wirklich rausgefunden zu haben, was man auch an dieser Diskussion erkennt.

Das Feature "Mindestschriftgröße" wäre übrigens klasse, wenn man es nicht hinter den sieben Bergen der Preferences versteckt hätte, und wenn es die Mindestschriftgröße proportional bestimmte. Denn wenn wir davon ausgehen, es mit besagten guten Designern zu tun zu haben, dann erwarten wir einen Sinn hinter dem Verhältnis seiner Textblöcke zueinander (Überschriften groß, Haupttext mittel, Metaangaben, Bildunterschriften und Sidetext klein, etc). Die Angabe der Mindestschriftgröße verfälscht in vielen Fällen den Fokus, wenn weniger relevante Texte plötzlich im Scheinwerferlicht stehen. Eine proportionale Skalierung wäre vielleicht angebrachter: alles auf 100% bringen, anstatt sich nur um die Kleinen zu kümmern.