@Boris:
Hypertext besteht seinem Wesen nach schlicht aus Links, die ich setze, um über ein Textelement aktiv auf ein anderes Dokument zu verweisen. Mehr Wesen ist da nicht.
Das Wesen von Hypertext ist für mich der Verweis auf eine Referenz im Sinne einer Bewegung weg vom aktuellen Dokument. Das Einbinden zahlreicher Verweise, die quasi »von außen« hereindrängen empfinde ich als verkehrt gedacht. Ein Verweis auf eine Seite, die Linkziele sinnvoll kategorisiert und ausführlich beschreibt ist meines Erachtens besser geeignet, Zusammenhänge darzustellen. Die dort untergebrachten Verweise hätten allesamt Relevanz – was man von an den Rand geklatschten Linkfetzen nun nicht gerade behaupten kann.
Ich brauche also irgendwelche artikelunabhängigen Steuerelemente für den Dokumenten-Komplex (sei es ein Weblog), um den Gesamtzusammenhang herzustellen
Natürlich, das habe ich keineswegs bestritten. Sidebars und speziell deren aktuell vorherrschende Ausprägung halte ich allerdings für nicht besonders geeignet.
Navigation, die ich erst suchen oder gar »erklicken« muss, ist schlicht keine, sondern ein Widerspruch.
Navigation ist wichtig, muss präsent sein, sollte aber nicht im Vordergrund stehen und/oder zum Selbstzweck werden. Navigation ist kein Inhalt, sie ist unterstützendes Beiwerk. Ich glaube nicht, dass ausgelagerte Navigationshilfen (sofern diese schnell erkennbar und immer erreichbar sind) Besucher vor ein Rätsel stellen. Hältst du Sitemaps generell für ungeeignet? Wie empfindest du die Navigationshilfen in SELFHTML, einem Projekt mit mehreren tausend Seiten? Vermisst du mehr Navigationsverweise?
@Matthias: Dass ich keine Alternativvorschläge erarbeitet, sondern schlicht auf »Hypertext« verwiesen habe, liegt am Zeitmangel und nicht an fehlender Inspiration. Im Zuge der Verbesserung dieses Weblogs werde/n ich/wir Vorschläge erarbeiten und voraussichtlich hier zur Diskussion stellen.
Nur kurz: Ich halte den Weg, den Stefan Münz mit SELFHTML eingeschlagen hat für optimal. Im Seitenkopf befinden sich ein Breadcrumb Trail und ein Verweis auf externe Navigationshilfen. Weder Inhaltsverzeichnis, Stichwortverzeichnis, Quickbar, Sidebars noch Suchfunktion sind überall präsent und dennoch finden die Leute, wonach sie suchen.
Bezüglich der angesprochenen Einbahnstraße frage ich mich, warum es nicht möglich sein sollte, in älteren Beiträgen auf neue zu Verweisen. Man verfasst diese doch nicht für die Ewigkeit, oder? Wenn Themen existieren, die einer Bearbeitung bedürfen halte ich es für selbstverständlich, im alten Beitrag auf den neuen zu Verweisen wie auch umgekehrt. Lange Wege lassen sich mittels paralleler Verweissamlung (Kategorie, Tag, Autor, Datum, usw.) vermeiden. Die Alternative wäre die kritisierte Überfrachtung der Sidebars. Je mehr Beiträge existieren, desto breiter muss m.E. auch die Navigationsstruktur angelegt werden. Intransparenz lässt sich vermeiden, wie oben am Beispiel SELFHTML angeführt. 100 Verweise auf einen Schlag sind für mich jedenfalls intransparent.
Was nun dieses Weblog betrifft, ersuche ich um etwas Geduld. Über mehr als die puristische Aufmachung selbst haben wir uns noch keine Gedanken gemacht. Das hat molily bereits erwähnt.
Ich danke euch für die wohl durchdachten und interessanten Stellungnahmen und verbleibe mit dem Schlachtruf
»Alles Spalter, diese Columnisten!« ;-)