Genau darauf basiert das Web, auf dem Quirks Mode der Browser. Ohne den wird sich die Anzahl der Webseiten mindestens halbieren, weil einfach niemand die Zeit hat, sein Dokument zu validieren, damit es korrekt angezeigt wird. XHTML kostet sehr viel Zeit, denn ich muss mir merken, WELCHES Element in WELCHEM Element stehen darf und WELCHE Attribute es haben darf. Allein das kann für ein 25 KB großes Dokument Stunden dauern. Und was passiert, wenn ich Benutzergenerierten Code einfüge, der nicht XHTML passabel ist? Das XHTML-Regelwerk ist reine Bürokratie, das auf der Vormachtstellung des W3C beruht. Welchen Prozentsatz meiner User interessiert es ob ich XHTML oder HTML 3.2 benutze. Das sind vielleicht 5%, die akribisch auf solche Details schauen.
Vom anderen Aspekt aus betrachtet - was Maschinenlesbarkeit von Dokumenten angeht - sie sind doch Maschinen lesbar, jeder Browser Zeit zeigt fast jede Webseite auch mit kleinen Codefehlern korrekt an, denn dafür sind Browser da. Je größer die Verbreitung von einem Format, desto toleranter muss es gegenüber Abweichungen sein. Analog gilt das auch für die Rechtschreibung. Ich kennne kein Forum, in dem Einträge wegen eines orthografischen Fehlers gelöscht werden. XHTML wird sich nicht durchsetzen, genauso wenig wie sich Anzüge als Alltagskleidung und korrektes Deutsch als Alltagssprache durchsetzt.
XHTML schränkt also auch Kreativität ein - zumindest was die Elementverschachtelungen angeht.