Meinereiner: OT: Wie soll das noch weitergehen?

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Ich bekomme 345 EUR Lebensunterhalt (Essen, Telefon usw.) + Miete = ca. 850 EUR im Monat und werde behandelt wie ein Sklave?

Mir kommen die Tränen. Meine Frau geht 40 Stunden die Woche als Zahnarzthelferin arbeiten. Macht dort deutlich mehr als sie muss und steht am Ende des Monats mit knapp 100 Euro mehr netto da. Als Zahnarzthelferin würde sie aber auch woanders nicht mehr bekommen. Sie studiert jetzt nebenbei, um bald was ganz anderes machen zu können, wo Arbeit auch noch honoriert wird...

Aber nimm's mir nicht übel, wenn ich die "Leiden der armen Hartz IV'ler" nicht für voll nehme. Es ist und bleibt geschenktes Geld, das als ÜBERGANG gelten sollte, damit man überlebt. Nicht mehr und nicht weniger. Wer sich da als "Mensch zweiter Klasse" tituliert, hat irgendwas nicht verstanden. Es liefe auch was falsch, wenn man mit Staatshilfe seinen gehobenen Lebensstandard ohne Arbeit unverändert weiterführen könnte. Wozu dann noch arbeiten?

Neulich kam eine nette Reportage im TV: "Hartz IV in zweiter Generation". Der Satz, der dort ständig fiel: "Aber das steht einem zu!" (z.B. auf eigene Wohnungen für ein junges Pärchen, das nach 3 Jahren Beziehung trotzdem nicht zusammenziehen wollte, obwohl sie ein gemeinsames Kind erwarten.... "Jedem steht eine Wohnung zu."). Gerade dieses Anspruchsdenken sollte man dringend abschalten. Und sei es auch durch solche "Sinnlosmaßnahmen" und Sanktionen.

Klar, ist vieles der Bürokratie sinnloser Mist, aber es sollte Dein Ziel sein, da schnellstmöglich rauszukommen und Dir SELBST einen Job zu suchen und nicht drauf zu warten, dass die ARGE Dir etwas zuweist. Sei flexibel, ändere notfalls den Wohnort. Sich zu Hause ausruhen zu wollen und bloss nicht mit "Maßnahmen" (und erscheinen sie noch so sinnlos) gestört werden zu wollen, ist IMHO die falsche Einstellung.

Als "Abschaum" sollte man logischerweise nicht behandelt werden, aber wenn Dir Deine Lebenssituation nicht gefällt, nimm Dein Leben in die Hand und ändere was. Mach Praktika, mach Dich selbständig, geh Klinken putzen, orientiere Dich um. Du musst nicht Dein Leben lang Webdesigner bleiben...

Jeder ist seines eigenen Glückes Schmied. Warte nicht auf die ARGE!

my 2 cents

(P.S.: Ich war auch mal 1 Jahr arbeitslos - so ganz unbekannt ist mir Deine Situation nicht)