Servus!
Rennst Du ab sofort mit Laptop/Notebook/Tablet in Deinen Unterricht, um über HDMI Deine Folien auf den Beamer zu schmeißen? Das hat in der Tat einen großen Einfluss darauf, wie Du Deine Stunden ab jetzt vorbereitest…
Das verstehe ich nicht. Die Inhalte sollten doch das Entscheidende sein, nicht die Mittel der Präsentation.
Das sag ich ja auch. Aber dann schimpft immer einer, dass Design nicht nur Fassade wäre.
Mir ist absolut schleierhaft, warum 5 Leute es gutfinden, dass du völlig an meinem Posting vorbei antwortest.
Ich sprach von Mitteln. Was hat das mit Design und Fassade zu tun?
Natürlich sollte der Inhalt in ein Design verpackt werden, das die Vermittlung des Inhalts unterstützt. Das gilt für computergestützte Präsentationen (PDFs, Keynote, Powerpoint, Impress.js, …) ebenso wie für Polylux-Folien[1]; ist also von dem verwendeten Mittel völlig unabhängig.
Meine Aussage war, dass die Wahl des Mittels der Präsentation keinen so großen Einfluss darauf hat, wie ein Lehrer seine Stunden vorbereitet.
Ich interpretiere dedlfix' Aussage mal als augenzwinkernden Vergleich zur Webdesign-und-Forums-Welt.
Eigentlich hast du Recht. Trotzdem gibt es während der Lehrerkarriere Phasen, in denen Du sehr viel vorbereitest und andere, in der du vom bereits Erarbeiteten profitierst.
Gerade am Anfang als Referendar im Einsatz mit 11-16h/Woche musst du alles neu vorbereiten. In deiner ersten Stelle mit 23-25 Wochenstunden denkst du, du hast schon was zu Hause und arbeitest trotzdem alles wieder um. Irgendwann wird's dann besser.
Dann kommt alle 10-15 Jahre ein neuer Lehrplan mit vielen Umstrukturierungen. Da hab ich immer davon profitiert, dass ich Texte und Bilder immer schon eingescannt und sauber sortiert habe. Dann muss ich nur Canada vom Ordner 10 in Ordner 9 verschieben. Meine Grammatikstunden sind auch nicht an die jeweiligen Lokalthemen der derzeit aktuellen Englischbücher gebunden.
Jetzt geht's eher drum, das alles zu sichten und dann eben neu zu gliedern. In Geschichte druckst Du nicht jedes gute Bild auf eine OHP-Folie, das kostet schließlich viel Geld! Außerdem kannst du nicht dauernd ein Bild aus der Mappe auf den OHP legen und wieder zurücktun. Mit Präsentationen können diese Bilder leicht und schnell eingebunden werden und plötzlich wird der Unterricht anschaulicher, allerdings auch lehrerzentrierter. Wie Felix schon schrieb, ist dies aber auch ein Dogma, dass anscheinend seinen Höhepunkt überschritten hat.
Fazit: Wenn die bereits vorbereiteten Stunden gut angelegt sind, kannst du sie wiederverwenden und sparst so Zeit, die du für Bürokram, Elterngespräche und Projekte brauchst. Irgendwann ist aber die Zeit gekommen, wo ein altes Arbeitsblatt ausgedient hat und man dann eine Gruppenarbeit und WebQuest plant, deren Materialien vorher recherchiert und organisiert werden müssen. Die von mir genannten Präsentationen sind unglaublich dicht und intensiv, gehen meist gut in Kombination mit einem Arbeitsblatt.
Völlig wertlos sind „Ich google mal schnell ein Bild dazu!“ oder „Gibt's da was auf YouTube?“ (entweder 43 min lang oder ein Mini-Projekt von einem 17-jährigen).
Das wären meine nächsten Projekte: Video-Clips von 2-3 min Länge, bzw interaktive SVG-Infografiken. Mal schau'n, wie lang das noch dauert.
Herzliche Grüße
Matthias Scharwies
Es gibt viel zu tun: ToDo-Liste
a/k/a Folien für Overhead-Projektor ↩︎