Hallo Bernd,
25 Gegenfragen (die) zum Teil überhaupt nichts mit der eigentlich Frage zu tun (haben)
Die gezeigte Diskussion ist typisch für social media, aber der Gartenschlauch ist ein zu einfaches Beispiel, um auf der Metapher wirklich aufbauen zu können.
Nehmen wir mal an, jemand fragt, wie man haltbareren Mörtel anrührt. Er zeigt ein Foto von einer Mauer, die gerissen ist. Auf dem Foto ahnt man aber am unteren Rand, dass die Mauer ein Stück freitragend ist. Und man sieht Mörtelkleckse vom ersten Bau, die noch rumliegen.
Man fragt nach, was denn da in der Mitte der Mauer ist - ist das eine Lücke im Fundament? Der Fragesteller mault - was geht Dich das an, das ist mein Fundament, das will ich genau so haben, sag mir endlich wie man besseren Mörtel macht.
Der Hinweis, dass man besser die Terrassendielen abdeckt, damit kein Mörtel draufplumpst[1], findet auch keine Gnade.
Ein anderer sieht auf dem Foto, dass die Mauer oben einfach mit Mörtel glatt gestrichen ist und keine Krone hat, und weist darauf hin, dass ihm der nächste Frost die Mauer sprengen wird. Was hat das denn mit dem Mörtel zu tun??? Wechsele nicht das Thema!!!
Nun erzählt man ihm von Beton um die Fundamentlücke zu überbrücken, von Armierung, ggf. davon, einen Sturz fertig zu kaufen, andere erzählen von romanischen oder gotischen Bögen[2]. Alles sinnvolle Lösungen für das Problem "wie mauere ich ein freitragendes Stück". Und auf Abdeckplatten oder andere Techniken für die Mauerkrone[3] weist man ihn auch hin.
Nun ist der Fragesteller aber auf seinen Weg fixiert und versteht nicht, wie das ein Problem sein kann. Er will doch nur besseren Mörtel haben. Wie er Beton gießen soll, versteht er ohnehin nicht, sowas hat er noch nie gemacht. Eisen in der Mauer, so ein Quatsch, das verrostet doch!!! Und er mault alle an, die ihm klar machen wollen, dass er die Mauer anders bauen muss, wenn sie halten soll.
25 Gegenfragen können zu viel sein, aber ab und zu sollen sie auch helfen, einem guten Weg zu finden.
Rolf
sumpsi - posui - clusi