Kirsten Evers: (ZUR INFO) Nappsülzen - wie geht das?

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Hallo Forumsgemeinde!

Nach dem Posting von Elaine geistert ein Wort durch das Forum:

Nappsülzen!

Einige benutzen es als Verb, andere sind Nappsülzer aus Leidenschaft oder legen sich sogar den Namen im Chat zu; wieder andere möchten in der Kunst des Nappsülzens eingewiesen werden, weil dabei Hammersätze herauskommen (können).

Obwohl dieses Wort meinem Wortschatz bisher nicht angehörte, soll dies ein Versuch sein,

1. das Nappsülzen zu definieren
2. die Kunst des Nappsülzens zu erklären
3. Einblick in die Kunst des Nappsülzens zu geben.

Zu 1.
Das Wort besteht aus zwei Wortstämmen, nämlich Napp und Sülze. Woher Sülze kommt, ist relativ einfach zu klären: Aus dem Althochdeutschen von sulza für Salzwasser bedeutet es Fisch-oder Fleischstücke, oder auch Gemüsestücke, in Aspik. Umgangssprachlich steht das Sülzen für dumm oder überheblich und wortreich herumreden oder herumschleimen. Wahrscheinlich in Anlehnung an die Konsistenz der Sülze.

Bei Napp wird es schon schwieriger: Es könnte sich um eine Verballhornung des Wortes Nepp handeln, das bedeutet in der Gaunersprache: Ungerechtfertigt übervorteilen. Vieleicht leitet es sich auch von Nappa ab, womit besonders feines weiches Leder gemeint ist.

Bringt man nun beide Wortelemente zusammen, so ergibt sich:

In der Absicht, andere ungerechtfertigt zu übervorteilen, dumm herumzureden. Oder in besonders weicher Art und Weise herumzuschleimen. Oder, nimmt man die Sülze als Grundlage: Man versucht, die anderen von den Stücken in seiner Sülze entweder durch Übervorteilung oder durch besonders weiche Art zu überzeugen, <g>

Zu 2.
Die Kunst des Nappsülzens besteht nun darin, die anderen nicht merken zu lassen, daß man nappsülzt. Man macht ein Posting, weil man Lust hat, über ein Thema zu lamentieren. Dann bringt man so ganz nebenbei kleine Stücke (sprich: Hammersätze) hinein, die es insichhaben. Und schon ist die Diskussion in vollem Gange!

Zu 3.
Die Voraussetzungen für das Nappsülzen lassen sich leicht zusammenfassen:

  • Man achte auf die Uhrzeit, so zwischen 1 und 4 Uhr morgens ist optimal
  • Man sollte schon einiges an Ethylalkohol in Form von Sekt, Rotwein, Moselwein, Bier, Veuve Cliquot etc. konsumiert haben (kein Schnaps und kein Ouzo, das blockiert!)
  • Man sollte sich vorher im Chat schonmal warmgeschrieben haben.

Sollte Elaine, die diesen Kraftausdruck in dieses Forum brachte, anderer Meinung sein, bitte, sie kann ja hierauf antworten ;-)))

Viele Grüße,

Kirsten