Jutta Gilles: Horizonterweiterung durch E-Mailkontakte

Hallo Forum!

Zwei Menschen, die sich innerhalb eines persönlichen Kontaktes, wie auch
immer er zustandegekommen sein mag, e-mails schreiben, sich jedoch noch
nicht persönlich kennengelernt haben, entwickeln in der Regel, Sympathie
natürlich vorausgesetzt, in relativ kurzer Zeit die Bereitschaft, sich
näher zu kommen und wirklich Vertrauliches preiszugeben und auszutauschen.

Die innere Situation während des Schreibens bietet einen ganz "eigenen
Raum" für  eine geistig-gefühlige Bewegung und Steuerung. Man ist mit sich
selbst allein und hat vor dem inneren "geistigen Auge" die Vorstellung
eines bestimmten Gegenübers. Durch das Schreiben und Ausformulieren
auf der Tastatur vor dem Monitor bleibt man zugleich viel eher bei der
Sache, da das  Schreiben eine Art "offiziellen Charakter" durch das
technische
"Instrumentarium" (einschließlich der Formulare) erhält.

Diese Art und Weise von schriftlicher Kommunikation ist mit konventionellen
Briefkontakten nicht vergleichbar, schon allein wegen der Geschwindigkeit,
mit der ge-e-mailt werden kann. Die aktuelle Lebenssituation, Stimmungen
und aktuelle Ereignisse kommen viel mehr zum Tragen, ja, werden zum
wesentlichen Bestandteil des Kontaktes.Das Telefonieren wäre hier
vielleicht noch am ehesten ein Vergleich. Doch es handelt
sich beim Telefonieren um direkte Kommunikation zwischen "Sender" und
"Empfänger". Zumindest Sprech-und Hörsinn sind beteiligt und erhalten eine
ganze Menge Informationen über die persönliche Stimme, Stimmung und
Atmosphäre. Bei der e-mail-Kommunikation sind die Sinne, was den Empfänger
angeht, nicht einbezogen. Die Sinneswahrnehmung liegt in Bezug auf das
Gegenüber sozusagen "brach".

Dennoch entsteht in relativ kurzer Zeit innerhalb des e-mail-Austausches
eine Situation von gegenseitiger Nähe und Vertrautheit, man kann den
geistig-gefühligen "Grund-Code" des anderen zunehmend erahnen, erhält ein
Wissen um die "Identität" des anderen in Hinsicht auf "Geist" und
"Seele/Bewußtsein".

Dieses Wissen um das jeweilige Gegenüber  erlangt man jedoch im Vorhinein,
es wird vorweggegeben eben "nur" auf  der geistig-gefühligen Ebene.

Die Sinneszellen der einzelnen Sinnesorgane jedoch haben diese Nähe nicht
wirklich erlebt, schon gar nicht im Zusammenspiel des Ganzen.
Es bleibt eine wesentliche Lücke, die nicht ausgefüllt wird. Hier erwacht
zunehmend die Bereitschaft, diese Lücke füllen zu wollen und sich
persönlich kennenzulernen,- sich "personenhaft" gegenüberzustehen.
Wie mag er / sie wohl "in echt" sein?

Kommt es dann zu einer persönlichen Begegnung, taucht ein Phänomen auf:
es wird zunächst wieder auf Distanz "geschaltet", obwohl  Nähe und
Vertrautheit bereits wissentlich vorhanden waren und sind.

Die Wahrnehmungslücke der Sinne will offenbar erst einmal gefüllt
werden. Dies braucht Raum und Zeit. Man erlebt dies wie eine "innere
Schranke": Halt!/Stop! Sie zu übergehen würde bedeuten, sich als
Sinnesorgan  nicht ernstzunehmen. Die Sinne sind angewiesen auf
diejenigen Informationen, die das bereits vorhandene geistig-gefühlige
Wissen um den anderen mit ihrer Wahrnehmung in Einklang  bringen,
einen Ausgleich  schaffen.
Erst wenn die Asymetrie innerhalb des Wissens- und Informationsstandes
in eine Symetrie gewandelt wurde, steht wirklicher persönlicher Nähe nichts
mehr im Wege und "das Eis ist gebrochen".

Ich möchte mich der Meinung von Stefan Münz anschließen, daß durch die
virtuellen Medien Beziehungen entstehen können, die wahrscheinlich unter
"normalen Umständen" nicht zustandegekommen wären:

(Zitat Stefan Münz im krit-apfel-Interview)

"Es hat immer Spaß gemacht, und ich kann nur sagen, daß ich von Leuten,
die ich im Netz schätzen gelernt habe, von Angesicht zu Angesicht noch nie
enttäuscht worden bin, auch wenn die Leute sehr unterschiedlich sind und
ich auf "normalem Wege" möglicherweise kaum Zugang zu ihnen gefunden hätte,
eben weil die üblichen Mechanismen, vor allem der "first view", so
schrecklich  viel verhindern, was eigentlich möglich wäre."

Es ist hier also "mehr möglich" geworden, was die Anbahnung von
inhaltsvollen Kontakten angeht:

Man gerät nicht mehr so schnell in die Gefahr, der Sinneswahrnehmung und
damit gekoppelt dem eigenen Wertesystem und dessen (Vor-)Urteilen anheim zu
fallen. Der Blick ist weniger auf Äußerlichkeiten, gerade auch in Bezug auf
momentane Stimmungen und Erscheinungsbilder, fixiert, sondern  vielmehr
auf "die innere Substanz", die ein Mensch in sich trägt, auf das, was "in
ihm ist".
  
(Voraussetzung ist dabei immer, daß sich jemand nicht böswillig verstellt!
Auf dieses Phänomen innerhalb der digitalen Medien möchte ich hier nicht
näher eingehen.
Ich möchte allerdings  behaupten, daß es schwerlich möglich ist, diese
"Tarnung" über einen langen Zeitraum intellektuell und emotional konsequent
durchzuhalten.)

Insgesamt bringt diese Art der Kommunikation für mich eine neue Qualität
der Kommunikation mit sich, die nicht zu unterschätzen ist! Ich möchte den
Begriff der "Horizonterweiterung" in den Raum stellen.

Ich möchte behaupten,  e-mail-Kontakte können wesentlich dazu beitragen,
das
Bewußtsein der Menschen über ihre  (Werte-)Systeme und Dogmen
(=ethnologisch: individual enculturation)  hinauszutragen in neue
Wahrheiten und eine "offenere Welt", letztlich in eine "neue  Stufe der
Vernetzung" des (menschlichen) "Universums."

Grüße,
Jutta Gilles

  1. Nettes Statement, aber gehört hier wohl wirklich nicht hin.
    Wenn Du willst, können wir ja mal MP3-Dateien mit unseren Stimmen mitsenden, dann wird auch diese Komponente abgedeckt...:-}

    Alles Gute,
    Reiner

    1. Hallo Reiner, hallo Jutta!

      Nettes Statement, aber gehört hier wohl wirklich nicht hin.

      Finde ich nicht. Darüber kann man diskutieren, wie es unter dem Aspekt "Menschelei" auch erwüncht ist.

      Hallo Jutta!

      Nett, hier von Dir zu hören/lesen!

      Kommt es dann zu einer persönlichen Begegnung, taucht ein Phänomen auf:
      es wird zunächst wieder auf Distanz "geschaltet", obwohl  Nähe und
      Vertrautheit bereits wissentlich vorhanden waren und sind.

      Die Wahrnehmungslücke der Sinne will offenbar erst einmal gefüllt
      werden. Dies braucht Raum und Zeit. Man erlebt dies wie eine "innere
      Schranke": Halt!/Stop! Sie zu übergehen würde bedeuten, sich als
      Sinnesorgan  nicht ernstzunehmen. Die Sinne sind angewiesen auf
      diejenigen Informationen, die das bereits vorhandene geistig-gefühlige
      Wissen um den anderen mit ihrer Wahrnehmung in Einklang  bringen,
      einen Ausgleich  schaffen.
      Erst wenn die Asymetrie innerhalb des Wissens- und Informationsstandes
      in eine Symetrie gewandelt wurde, steht wirklicher persönlicher Nähe nichts
      mehr im Wege und "das Eis ist gebrochen".

      Das ist das erschreckende und zugleich das immer wieder faszinierende an "Blind Dates" im Allgemeinen.

      Wenn man es aber schafft, seine durch eine Stimme (beim Telefonieren) oder durch einen Schreibstil (Briefe oder eben E-Mail) hervorgerufene Vorstellung des Menschen am anderen Ende der Telefonleitung oder am anderen Computer einigermaßen zu unterdrücken, das Bild-im-Kopf, das dann immer entsteht, unterdrückt und vergißt, und sich kurz vor dem Zusammentreffen noch dazu "zwingt", dann erlebt man selten eine Enttäuschung, so meine Erfahrung.

      Ging in Göttingen doch gut, oder?

      ;-)

      Bis danndann

      PAF (patrickausfrankfurt)

      1. Hallo Jutta, hallo Patrick,

        mein Kommentar war keinesfalls böse gemeint!!!
        Ich fand den Text von Jutta auch Klasse und sehe es genauso! Ich mache mir auch Gedanken über diese Phänomene, bin mir allerdings nicht sicher, ob das immer so zutrifft, wie von Jutta beschrieben, denn dieses Forum hier ist kein Maßstab, da wir alle auf einer ähnlichen Wellenlänge sind. Ich kann aber mal ein Statement von mir aus meinem (restricted) Forum hier reinposten, das auch andere Phänomene widerspiegelt.....
        ***************
        der "Schlips" für E-Mails

        Es ist traurig, aber war!!!
        Es gibt bei E-Mailadressen wohl auch Schlipse...
        Ich habe geschlagene drei Monate nach einem Akkupack für ein LapTop von [Firma] gesucht.
        Einzelhandel->Fehlanzeige
        In einer Datenbank von [Firma] habe ich einen Händler gefunden, der aber nur an einen
        Wiederverkäufer/Händler verkaufen wollte! Von [Firma] selbst war GAR NICHTS zu erfahren!
        Nun habe ich mich über die Hauptseite nochmals bei der Firma gemeldet, diesmal mit WEBMASTER@CTRL-DE.DE anstatt REINER.RUSCH@CTRL-DE.DE und.... die Antwort kam innerhalb von 10 Minuten!!!
        Wo leben wir eigentlich, sind hier nur Spießer unterwegs?
        Also, wenn Ihr vielleicht auch mal sowas braucht, richte ich Euch auch 'ne aussagekräftige Adresse ein!!!

        Reiner

        ************

        Alles Gute,
        Reiner

      2. Salut, Patrick!

        Nett, hier von Dir zu hören/lesen

        Finde ich auch nett von dir! Ist ja ansonsten ein Ton hier! Richtig zum Wohlfühlen!

        Das ist das erschreckende und zugleich das immer wieder faszinierende an "Blind Dates" im Allgemeinen.

        So "blind" war doch unser Date in Göttingen gar nicht!
        Wir kannten dich ja auch schon von Photos!

        Wenn man es aber schafft, seine durch eine Stimme (beim Telefonieren) oder durch einen Schreibstil (Briefe oder eben E-Mail) hervorgerufene Vorstellung des Menschen am anderen Ende der Telefonleitung oder am anderen Computer einigermaßen zu unterdrücken, das Bild-im-Kopf, das dann immer entsteht, unterdrückt und vergißt, und sich kurz vor dem Zusammentreffen noch dazu "zwingt", dann erlebt man selten eine Enttäuschung, so meine Erfahrung.
        Ging in Göttingen doch gut, oder?

        Ja, super!DU kapierst es! Genau darauf kommt es mir ja an, wie der Titel schon sagt: Die "Horizonterweiterung"!

        Bis spätestens am See!
        Bonne nuit, mon ami
        Jutta (JAG(=Jutta aus Gö))

        1. Finde ich auch nett von dir! Ist ja ansonsten ein Ton hier! Richtig zum Wohlfühlen!

          Ich habe meine (vielleicht) etwas angreifende Aussage ja schon etwas abgeschwächt!
          Aber nur, weil Dir nicht direkt von jedermann der Literaturnobellpreis verliehen wird, heißt das nicht, daß Deine Aussage für Schwachsinn gehalten wird!!!

          Reiner

          1. Hallo Reiner,

            sorry das ich mich hier in Eure "Diskussion"(?) einmische, doch, ich kann mich nicht baendigen *g*.

            Mal ne Frage, hast Du etwas gegen Leute die sich etwas qualifizierter ausdrücken als Du?

            Ich habe meine (vielleicht) etwas angreifende Aussage ja schon etwas abgeschwächt!

            Kennst Du den Spruch "Ein gesproches Wort bleibt ein gesprochenes Wort!"? Nein? Den solltest Du Dir aber mal zu Herzen nehmen. Da helfen auch irgendwelche "Abschwaechungen" wenig.

            Aber nur, weil Dir nicht direkt von jedermann der Literaturnobellpreis verliehen wird,...

            Stand in Juttas Text irgendwas von "Bekomme ich ne Belobigung?" Habe nix davon gelesen. Weist Du wie Du mir vorkommst, wie ein kleines Kind, das sich aergert nicht genug Aufmerksammkeit zu bekommen. Freu Dich, ich in so bloede in die Falle zu tappen. Auch wenn Du meine Aufmerksammkeit wohl nun für eher unerwuenscht haeltst.

            ...heißt das nicht, daß Deine Aussage für Schwachsinn gehalten wird!!!

            Na das waere ja wohl auch die Hoehe. Ich denke mal kaum, das hier irgendeiner qualifiziert ist, darüber eine Aussage zu faellen ob hier einer Schwachsinn ablaest.

            Man liest von sich, Oliver

            <cut>

            So Jutta, Tschuldigung das ich etwas abgeschweift bin,

            natuerlich will ich es mir nicht entgehen lassen auch etwas zu Deinem Text zu sagen.

            (Voraussetzung ist dabei immer, daß sich jemand nicht boeswillig verstellt!...

            Und genau darin sehe ich die Gefahr, ich denke, das es durchaus moeglich ist dem Gegenueber "eins auf die Nase zu binden". Natuerlich, um so groeßer die "Unwahrheiten", um so groeßer die Gefahr sich zu verquatschen. Aber dennoch ist die Gefahr groß dem andern "Auf den Leim zu gehen". Deswegen halte ich es für wichtig, auch nach laengerem Kontakt (Da stellt sich wieder die Frage was ist "laengerer" Kontakt?) immer noch, wenn auch etwas abgeschwaecht (wird kaum zu vermeiden sein), einen gewissen Abstand zu halten. Sich einfach nicht zu viel "versprechen". Denn sonst kann die Enttaeuschung im Endeffekt recht gross sein. Und nur weil man selber bemueht ist (offen und) ehrlich zu sein, kann man das (in der heutigen Geselschaft) leider noch laengst nicht von jedem erwarten.
            Ansonsten, trifft dein Text die Sache genau auf den Punkt. Nach rasanter als E-Mails, ist der Chat. Dieser kommt dem Telefongespraech doch am naechsten (Ich will jetz mal den Voice-Chat weg lassen *g*).

            So, ich hoffe mal Du bist mir nicht boese, auf Reiner's Aussagen "eingestiegen" zu sein. Warscheinlich waerst Du sowieso schlauer gewesen und haettest sein Posting komplett ignoriert.

            Mit freundlichen Gruessen, Oliver

            Ich kann den Schliersee schon gar nicht mehr erwarten.... ;-)

            1. Hallo Oliver,

              Stand in Juttas Text irgendwas von "Bekomme ich ne Belobigung?" Habe nix davon gelesen. Weist Du wie Du mir vorkommst, wie ein kleines Kind, das sich aergert nicht genug Aufmerksammkeit zu bekommen.

              Vorgestern hab ich mich mit Wilhelm getroffen, mittlerweile auch schon zum zweiten mal. Auch ein Fall, wo man sich gleich auch "live" verstanden hat, nachdem es im Forum klappte.
              Und Wilhlem war es auch, der mich darauf ansprach, dass es in letzter Zeit die Qualitaet des Forums etwas leide. Fachlich sei es ein Forum fuer exotische Spezialprobleme geworden, und das - ich nenne es mal "geistige Elexier", das meinem Wunsch nach auch zu diesem Forum gehoeren sollte - wuerde zu kurz kommen.

              Insofern kommt Jutta's Power-Beitrag fuer Leute, die auch mal was anderes lesen wollen als Spezialprobleme beim Programmieren, gerade recht. Endlich mal wieder ein Thread, der auch andere Teile der Hirnrinde anspricht als den, in dem die technische Realisierung der Effekte fuer die Homepage zuhause ist.

              Insofern wehre ich mich ausdruecklich gegen Aussagen wie "das gehoert hier nicht hin". Es gibt zwar Sachen, die tatsaechlich nicht hier hingehoeren - aber wenn sich jemand darueber Gedanken macht, wie Internetmedien das menschliche Miteinander beeinflussen, dann gehoert das ganz gewaltig hier her - denn wer Homepages bastelt und nicht bereit ist, sich ueber solche Aspekte des Internets Gedanken zu machen, kann letztendlich auch keine guten Homepages basteln - das ist allen Ernstes meine Meinung.

              Und genau darin sehe ich die Gefahr, ich denke, das es durchaus moeglich ist dem Gegenueber "eins auf die Nase zu binden". Natuerlich, um so groeßer die "Unwahrheiten", um so groeßer die Gefahr sich zu verquatschen.

              Es ist eine Verlockung fuer viele, die Moeglichkeit zu nutzen, mal in eine andere Rolle zu schluepfen. Den meisten genuegt es allerdings, eine Phantasierolle anzunehmen, daher der Erfolg der Rollenspiele im Netz. Nur wenige haben glaube ich wirklich Freude an der Vorstellung, andere Menschen bewusst zu taeuschen. Das kann mal witzig sein, aber wer so etwas ueber einen laengeren Zeitraum macht, menschliche Bindungen aufbaut unter Vorspielung eines Ichs, das er gar nicht ist - das geht dann wohl schon eher in Richtung "krankhaftes Verhalten". Kein Zweifel, dass es das gibt im Netz, aber ich glaube nicht, dass das Netz und seine Moeglichkeit der "virtuellen" Kontakte Schuld daran ist, dass es so was gibt. Die Krankheit ist in solchen Faellen schon vorher da, das Netz ist nur ein bedauerlich gut geeigneter Tummelplatz dafuer.

              viele Gruesse
                Stefan Muenz

            2. Hallo Olli, Moin an alle,

              Und genau darin sehe ich die Gefahr, ich denke, das es durchaus moeglich ist dem Gegenueber "eins auf die Nase zu binden". Natuerlich, um so groeßer die "Unwahrheiten", um so groeßer die Gefahr sich zu verquatschen. Aber dennoch ist die Gefahr groß dem andern "Auf den Leim zu gehen". Deswegen halte ich es für wichtig, auch nach laengerem Kontakt (Da stellt sich wieder die Frage was ist "laengerer" Kontakt?) immer noch, wenn auch etwas abgeschwaecht (wird kaum zu vermeiden sein), einen gewissen Abstand zu halten.

              Ich weiß nicht, Olli. Ich finde, man kann sehr genau feststellen, wie weit man sich seinem Gegenüber öffnen kann. Genau wie im richtigen Leben gibt es auch hier viele verschiedene Bekanntschaftsgrade. Dass man sich beim Mailen oder auch im Chat öffnen muß, ist natürlich unerläßlich. Anders kann man niemanden wirklich kennenlernen.

              Sich einfach nicht zu viel "versprechen". Denn sonst kann die Enttaeuschung im Endeffekt recht gross sein. Und nur weil man selber bemueht ist (offen und) ehrlich zu sein, kann man das (in der heutigen Geselschaft) leider noch laengst nicht von jedem erwarten.

              Stimmt, Olli. Aber ich denke, solche Menschen werden sich garnicht die Mühe machen, einen E-Mail-Kontakt über längere Zeit aufrecht zu erhalten. Auch in einem Chat werden sie wohl nie richtig warm werden.

              Meiner Meinung nach ist die Möglichkeit, sich völlig anonym im Netz bewegen zu können, das Gefährlichste am Internet. Das verführt dazu, nur oberflächliche Bekanntschaften zu schliessen und dabei zu vereinsamen und dann kommt wohl wirklich sowas raus, wie von unserem netten Herrn Naumann vorher gesagt wurde oder wird. Deshalb sollten vor allem Kinder ganz genau beobachtet werden, was sie im Netz tun.

              Ich kann den Schliersee schon gar nicht mehr erwarten.... ;-)

              Wer kann das schon noch? <g>

              Bis dann
              Marlies

              1. Hallo,Foros! Hallo, Marlies!

                Ich weiß nicht, Olli. Ich finde, man kann sehr genau feststellen, wie weit man sich seinem Gegenüber öffnen kann. Genau wie im richtigen Leben gibt es auch hier viele verschiedene Bekanntschaftsgrade. Dass man sich beim Mailen oder auch im Chat öffnen muß, ist natürlich unerläßlich. Anders kann man niemanden wirklich kennenlernen.

                Das finde ich auch, Marlies!Es gehört immer wieder der "Mut zum Risiko" dazu, keine Frage!
                Wer nichts wagt, der nichts gewinnt!

                Stimmt, Olli. Aber ich denke, solche Menschen werden sich garnicht die Mühe machen, einen E-Mail-Kontakt über längere Zeit aufrecht zu erhalten. Auch in einem Chat werden sie wohl nie richtig warm werden.

                Das ist auch meine Meinung! Irgendwann werden sie, sobald da wirkliche Inhalte zum Tragen kommen (das meine ich mit "längerer Kontakt"), das Interesse verlieren!Denn richtiges Interesse haben sie ja wohl gar nicht!

                Meiner Meinung nach ist die Möglichkeit, sich völlig anonym im Netz bewegen zu können, das Gefährlichste am Internet. Das verführt dazu, nur oberflächliche Bekanntschaften zu schliessen und dabei zu vereinsamen und dann kommt wohl wirklich sowas raus, wie von unserem netten Herrn Naumann vorher gesagt wurde oder wird. Deshalb sollten vor allem Kinder ganz genau beobachtet werden, was sie im Netz tun.

                Ich glaube, daß die Isolation auch ohne die "anonyme Bewegung" im  Net vorhanden sein würde.Das Net bietet hier nur eine "Bühne" mehr, in der Illusion zu leben, man hätte wirkliche "Kontakte", die in Wahrheit keine sind.
                Was der gute Naumann gesagt hat, weiß ich leider (noch) nicht.Aber:
                Ja! Ganz wichtig, daß man sich die Mühe macht, Kinder ans Net 'ranzuführen, so, wie mit dem Fernseher, damit müssen sie erst umgehen lernen, wenn das keine "schrägen Formen" annehmen soll!! Doch letztlich ist ohnehin ausschlaggebend, wie die Bezugspersonen (Eltern z.B.) das alles handhaben,laut meiner Erfahrung...

                Ich kann den Schliersee schon gar nicht mehr erwarten.... ;-)
                Wer kann das schon noch? <g>

                Wer kann das schon noch?;-)
                Also dann, cu! Grüsse an alle,
                Jutta

                1. Hallo Jutta, hallo an alle,

                  Ich glaube, daß die Isolation auch ohne die "anonyme Bewegung" im  Net vorhanden sein würde.Das Net bietet hier nur eine "Bühne" mehr, in der Illusion zu leben, man hätte wirkliche "Kontakte", die in Wahrheit keine sind.

                  Stimmt, Jutta. Und hierin sehe ich einen Vorteil des Internets. Viele, die im realen Leben vielleicht isoliert leben, können das Internet als Kommunikationsinstrument benutzen und dadurch herauskommen aus derselben. Das ist aber nur möglich, wenn man seine Anonymität aufgibt.

                  Was der gute Naumann gesagt hat, weiß ich leider (noch) nicht.Aber:

                  Na gut, was er alles genau gesagt hat, weiß ich auch nicht mehr. Jedenfalls sagt er, das Internet würde kommunikationsarm machen. Bei mir habe ich gerade das Gegenteil festgestellt,  wobei sich das auch wieder aufs reale Leben überträgt.

                  [Schliersee-Erwartung]

                  Wer kann das schon noch?;-)

                  Wir müssen wohl, ne? <g>

                  Was mich an unserem Schliersee-Treffen noch so besonders fasziniert, ist das Zusammenwachsen einer Gruppe von vielen verschieden Menschen ohne Rücksicht auf Beruf oder Altersklassen. So etwas ist meiner Meinung nach im realen Leben überhaupt nicht mehr möglich. Es sei denn in Vereinen, wo dann aber wieder eine vollkommen andere - nun sag mir mal was ich dazu sagen kann -  Struktur? vorherrscht. Auf jeden Fall kann ich mir nicht vorstellen, dass man einen Verein mit uns vergleichen kann ;-)
                  Meiner Meinung nach kann das Internet die festgefahrenen Bahnen unserer Gesellschaft ganz schön durcheinander wirbeln. Das müssen wir aber zulassen.

                  Bis dann
                  Marlies

                  1. ... das Zusammenwachsen einer Gruppe von vielen verschieden Menschen ohne Rücksicht auf Beruf oder Altersklassen. So etwas ist meiner Meinung nach im realen Leben überhaupt nicht mehr möglich. Es sei denn in Vereinen, wo dann aber wieder eine vollkommen andere - nun sag mir mal was ich dazu sagen kann - Struktur? vorherrscht. Auf jeden Fall kann ich mir nicht vorstellen, dass man einen Verein mit uns vergleichen kann ;-)

                    Dann ersetze mal "Verein" durch "Szene", und Du bekommst genau das, was Du jetzt als "Errungenschaft des Internet" betrachtest. Es war alles schon mal da, man mußte auch früher nur *wollen*.

                    E-Mail hat vieles schneller und flexibler gemacht, aber nichts wirklich Neues geschaffen gegenüber dem, was z. B. wir in der pbm-Szene seit gut zwei Jahrzehnten tun.

                    <OFFTOPIC>
                    Für "pbm" siehe http://web.system.ptv.de/lk/pbm/einfuehr.htm
                    </OFFTOPIC>

                  2. Hallo Marlies

                    Es sei denn in Vereinen, wo dann aber wieder eine vollkommen andere - nun sag mir mal was ich dazu sagen kann -  Struktur? vorherrscht. Auf jeden Fall kann ich mir nicht vorstellen, dass man einen Verein mit uns vergleichen kann ;-)

                    Na Gott sei dank! Marlies, also du und deine "Vereine". Ich HASSE Vereine - will meinen: das ganze aufgeblasene Wichtiggetue, das so typische Vereinsmitglieder innerhalb des Vereins an den Tag legen. Ich hoffe doch, so was hat unsere "Community" nicht noetig - und wenn doch, dann nennen wir ihn auf jeden Fall Marlies e.V. <g>

                    viele Gruesse
                      Stefan Muenz

                    1. Hallo Stefan,

                      an den Tag legen. Ich hoffe doch, so was hat unsere "Community" nicht noetig - und wenn doch, dann nennen wir ihn auf jeden Fall Marlies e.V. <g>

                      Du hast Glück, dass Du das nicht ernsthaft versuchen willst, ansonsten müßten wir hier wohl mal feststellen, wer auf textbasierter Kommunikation besser argumentieren kann.

                      Viele Grüße
                      Marlies

            3. Moin,

              Und genau darin sehe ich die Gefahr, ich denke, das es durchaus moeglich ist dem Gegenueber "eins auf die Nase zu binden". Natuerlich, um so groeßer die "Unwahrheiten", um so groeßer die Gefahr sich zu verquatschen. Aber dennoch ist die Gefahr groß dem andern "Auf den Leim zu gehen".

              das ist zwar theoretisch denkbar, ich glaube allerdings, daß es über einen rein text-basierten Kontakt gar nicht so leicht ist, wie man im ersten Moment denkt. Gerade die Leute, die sich in RL durch Gestik, Tonfall usw. gut verstellen und (evtl. trotz Substanz) gut verkaufen können, haben davon in einem textbasierten Medium erstmal gar keinen "Nutzen". Verstellen und auf der anderen Seite darauf reinfallen hat andererseits auch viel mit Vorurteilen gemeinsam. Und daß bei Chat/email im Ggs. zu anderen Medien Vorurteile erstmal hintendran stehen sieht man ja u.a. auch daran, was sich hier mit Hilfe eines Schwanzabschneiders und eines Java-Applets im Laufe der Zeit entwickelt hat :-)

              Bis dannundwann...!

              Andreas

              1. Moin,moin, Andreas!

                Wir hatten ja schon mal das Vergnügen am Telefon, neulich ;-)

                ...hat andererseits auch viel mit Vorurteilen gemeinsam. Und daß bei Chat/email im Ggs. zu anderen Medien Vorurteile erstmal hintendran stehen sieht man ja u.a. auch daran, was sich hier mit Hilfe eines Schwanzabschneiders und eines Java-Applets im Laufe der Zeit entwickelt hat :-)

                Genau dies ist für mich der Kernpunkt des Ganzen: Das Wertesystem nebst Vorurteilen und Dogmen (überwiegend an die SINNESWAHRNEHMUNG gekoppelt),wird da eigentlich zunächst mal so ziemlich "ausgeschaltet".Stattdessen fixiert man/frau sich auf die geistig-gefühlige Wahrnehmung. Das ist eine Verlagerung in der Kommunikationsqualität, die zu einer "Belehrung" über das eigene Wertesystem führen kann, in den meisten Fällen ist es meiner Erfahrung nach auch so!
                Wenn man dem "e-mail-Kontakt" dann in persona gegenübersteht, kann es passieren, daß man verblüfft zu sich selber sagt:"Kannste mal sehen! Unter "normalen Umständen" hätte ich den /die vielleicht gar nicht so nah an mich 'rangelassen, was mein Vertrauen angeht, da mein (dämliches) Wertesystem mir das gar nicht "erlaubt" hätte...

                Insofern also: Es ist eine neue Qualität, die sich da an Kontakten ergibt, es ist "mehr" möglich geworden, wenn es um das "Kennen-Lernen" eines anderen Menschen
                geht, eben: mit einem Lern-Prozeß verbunden, der den "Horizont" erweitern kann!

                Viele Grüße,
                freue mich auch schon wie verrückt "auf den See"!
                Jutta

                1. Hallo Jutta

                  Genau dies ist für mich der Kernpunkt des Ganzen: Das Wertesystem nebst Vorurteilen und Dogmen (überwiegend an die SINNESWAHRNEHMUNG gekoppelt),wird da eigentlich zunächst mal so ziemlich "ausgeschaltet".

                  Da muss ich fuer mich widersprechen. Mein "Wertesystem", wie Du es nennst, lasse ich sehr wohl auch bei e-mail-Kontakten aktiviert. Der negative Aspekt dabei ist dann wahrscheinlich die Tatsache, dass ich jemand - wie im RL der erste Eindruck - oft (vielleicht zu oft) nach seinen ersten geschriebenen Zeilen beurteile. Vorurteil hin, Vorurteil her, aber wenn mir bei neuen "Text-Bekanntschaften" etwas sauer aufstoesst, werde ich die/denjenige(n) nicht sehr nahe an mich heranlassen.

                  Wenn man dem "e-mail-Kontakt" dann in persona gegenübersteht, kann es passieren, daß man verblüfft zu sich selber sagt:"Kannste mal sehen! Unter "normalen Umständen" hätte ich den /die vielleicht gar nicht so nah an mich 'rangelassen, was mein Vertrauen angeht, da mein (dämliches) Wertesystem mir das gar nicht "erlaubt" hätte...

                  Aber wohl auch nur, wenn Dein Wertesystem zu sehr auf optische Wahrnehmung eingestellt ist.

                  Gruesse
                  Wilhelm

                  1. Hallo, Wilhelm!

                    Da muss ich fuer mich widersprechen. Mein "Wertesystem", wie Du es nennst, lasse ich sehr wohl auch bei e-mail-Kontakten aktiviert.

                    Ja, selbstverständlich! Doch auf der geistig-gefühligen Ebene, widerum fixiert eben auf die "geistig- gefühlige Ebene des Gegenübers.

                    Aber wohl auch nur, wenn Dein Wertesystem zu sehr auf optische Wahrnehmung eingestellt ist.

                    Den Schuh kann ich mir leider nicht in dieser Form anziehen, Wilhelm, denn: Der Mensch ist nun mal hauptsächlich ein Sinnesorgan und bekommt den größten Teil seiner Informationen über eben die Sinneswahrnehmung (wo auch das Wort "Sinn" drinsteckt), die dann im Gehirn "kanalisiert" und verarbeitet wird. An dieser Tatsache geht nun mal kein Weg vorbei.Tut mir leid, daß das "nicht an mir liegt!"<g>

                    Wenn du dagegen nach einer anfänglich "textlichen Entgleisung" eines Gegegnübers gleich "zumachst",
                    (Entgleisungen können ja mal vorkommen, schließlich sind wir ja keine Maschinen, die immer richtig "funktioneren"), würde ich an deiner Stelle dein offenbar sehr "rational orientiertes" Wertesystem mal überprüfen!<g>

                    Gruesse,
                    Jutta

                    1. Hall Jutta,

                      Den Schuh kann ich mir leider nicht in dieser Form anziehen,

                      War vielleicht etwas ungluecklich formuliert. Ich wollte Dir keinen Schuh anziehen, ich gehe davon aus, Du kannst das selber *g*
                      Aber im Ernst, ich meinte, wenn eine x-beliebige Person nach optischen Eindruecken selektiert usw.

                      Wenn du dagegen nach einer anfänglich "textlichen Entgleisung" eines Gegegnübers gleich "zumachst",

                      Was heisst hier zumachen? Fuer persoenliche Dinge oeffne ich mich halt nur Menschen, zu denen ich einen Bezug habe. Und wenn mir jemand aufgrund meiner ersten Wahrnehmung unsympathisch ist, tja, dann muss    e  r    was tun, wenn ihm etwas daran liegt.

                      (Entgleisungen können ja mal vorkommen, schließlich sind wir ja keine Maschinen, die immer richtig "funktioneren"),

                      Stop!!!! Entgleisungen koennen in einem Gespraech m.E. oefter vorkommen, da manche Dinge zu schnell ueber die Lippen kommen. Aber bei einer Textkommunikation kann ich bei Bedarf stundenlang darueber gruebeln, ob meine geschriebenen Worte o.k. sind oder auch nicht. Ich habe immer die Moeglichkeit, meine "Worte" zu redigieren, bevor ich auf Absenden druecke. Bestes Beispiel ist doch einer der Beitraege in diesem Thread.

                      würde ich an deiner Stelle dein offenbar sehr "rational orientiertes" Wertesystem mal überprüfen

                      Das ich ein rational orientierter Mensch bin, mag ich gar nicht abstreiten. Aber soooo schlecht bin ich damit bisher nicht gefahren. Und rational denken heisst noch lange nicht "verschlossen fuer neues" bleiben".

                      Gruesse
                      Wilhelm

                      1. Hallo, Wilhelm!

                        [Schuh anziehen]

                        ich gehe davon aus, Du kannst das selber *g*

                        Wie nett(!), daß du mir das zutraust!<g>

                        Aber im Ernst, ich meinte, wenn eine x-beliebige Person nach optischen Eindruecken selektiert usw.

                        Kannst du mir bitte konkret die Stelle nennen, wo ich in meinem Text von "OPTIK" oder Selektion nach optischen Eindrücken rede?

                        würde ich an deiner Stelle dein offenbar sehr "rational orientiertes" Wertesystem mal überprüfen.

                        Daß ich ein rational orientierter Mensch bin, mag ich gar nicht abstreiten.

                        Nun, dann habe ich das ja offenbar durch unsere kleine textliche Kommunikation recht schnell und präzise erkannt, oder? <g>

                        Und rational denken heisst noch lange nicht "verschlossen fuer neues" bleiben".

                        Über meine Skepsis zu diesem Statement können wir ja vielleicht am See mal reden?

                        Bis dahin viele Grüße,
                        Jutta

                        1. Hi Jutta

                          <cite Wilhelm>

                          Aber im Ernst, ich meinte, wenn eine x-beliebige Person nach optischen Eindruecken selektiert usw.

                          </cite Wilhelm>

                          Kannst du mir bitte konkret die Stelle nennen, wo ich in meinem Text von "OPTIK" oder Selektion nach optischen Eindrücken rede?

                          Habe ich nie behauptet, diese Einschaetzung stammt von mir (s.oben.). Nur im RL geht halt einiges ueber den optischen Eindruck.

                          Und rational denken heisst noch lange nicht "verschlossen fuer neues" bleiben".

                          Über meine Skepsis zu diesem Statement können wir ja vielleicht am See mal reden?

                          Kann es sein, dass Du jetzt eine vorgefasste Meinung auf Grund meiner Schreiberei hast? *g*

                          Dann lass uns mal bei einem Flaeschchen am See philosophieren. Sowas mag ich fuer mein Leben gern. *g*

                          Gruesse
                          Wilhelm

                          1. N' schön guten Abend, Wilhelm!

                            [cita (=Spanisch!)Wilhelm]

                            Kann es sein, dass Du jetzt eine vorgefasste Meinung auf Grund meiner Schreiberei hast? *g*[cita Wilhelm)

                            Eher du! Oder wie war das gestern Abend mit der Anspielung bei Anna: [cita Wilhelm] "scheint wohl in der Family zu liegen?"[cita Wilhelm], na?*g*

                            Und da soll ich nicht skeptisch sein?

                            Dann lass uns mal bei einem Flaeschchen am See philosophieren. Sowas mag ich fuer mein Leben gern. *g*

                            Oh ja, denn: "Im Wein liegt Wahrheit!" ;-)

                            Grüße,
                            Jutta

                  2. Hallo Wilhelm

                    Da muss ich fuer mich widersprechen. Mein "Wertesystem", wie Du es nennst, lasse ich sehr wohl auch bei e-mail-Kontakten aktiviert. Der negative Aspekt dabei ist dann wahrscheinlich die Tatsache, dass ich jemand - wie im RL der erste Eindruck - oft (vielleicht zu oft) nach seinen ersten geschriebenen Zeilen beurteile. Vorurteil hin, Vorurteil her, aber wenn mir bei neuen "Text-Bekanntschaften" etwas sauer aufstoesst, werde ich die/denjenige(n) nicht sehr nahe an mich heranlassen.

                    Phhh, Wilhelm, vielleicht liegt hier Dein Problem. Über den Text ist es doch viel einfacher zu sagen, wenn einem was sauer aufstoesst, findest Du nicht? Und sobald man über etwas sprechen kann, klärt sich vieles auf.

                    mein (dämliches) Wertesystem mir das gar nicht "erlaubt" hätte...

                    Aber wohl auch nur, wenn Dein Wertesystem zu sehr auf optische Wahrnehmung eingestellt ist.

                    Das hat überhaupt nichts mit optischer Wahrnehmung zu tun, sondern ist mal wieder ein von der Gesellschaft produziertes Problem. Früher hätte ich sogar gegen Antje negativ reagiert, ganz einfach, weil sie Lehrerin ist und ich eine angeborene Allergie gegen diese hatte <g>. Und so gehts bei vielen verschiedenen Gruppen in RL, von unten wird negativ nach oben gesehen und von oben negativ nach unten.

                    Bis dann
                    Marlies

                    1. Hall Marlies,

                      Phhh, Wilhelm, vielleicht liegt hier Dein Problem. Über den Text ist es doch viel einfacher zu sagen, wenn einem was sauer aufstoesst, findest Du nicht? Und sobald man über etwas sprechen kann, klärt sich vieles auf.

                      Wie aufmerksam, ich wusste gar nicht, dass ich ein Problem habe. Oder hat man generell Probleme, wenn man eigene Wertvorstellungen hat?

                      Gerade  D U  hast wohl mitgekriegt, dass ich sehr wohl in der Lage bin, mich auf textlicher Grundlage mit Leuten auseinanderzusetzen. (Es kommt eh noch was auf mich zu, wenn Du die neuesten News kriegst *ggg* ). Und ich bin auch bereit, meine Position zu ueberdenken, wenn jemand vernuenftig argumentiert. Nichtsdestotrotz bin ich der Meinung, dass sich Konflikte auf einer verbalen Kommunikation besser loesen lassen als auf textlicher.
                      Bei einer verbalen Kommunikation kann ich meinem Gegeueber in die Augen sehen und oft daraus ableiten, meint er das jetzt ernst oder nicht.
                      Und eine Entschuldigung oder aehnliches ist halt auf einer Tastatur schnell hingerotzt und kommt ohne jeglichen emotionalen Eindruck rueber.

                      Gruesse
                      Wilhelm

                      1. Hallo Wilhelm!

                        »»Und ich bin auch bereit, meine Position zu ueberdenken, wenn jemand vernuenftig argumentiert.
                        »»

                        Da du es gesagt hast, geht es mir schon wesentlich besser!

                        Danke!

                        Grüße
                        Thomas

                        1. Hallo Thomas,

                          »»Und ich bin auch bereit, meine Position zu ueberdenken, wenn jemand vernuenftig argumentiert.
                          »»

                          Da du es gesagt hast, geht es mir schon wesentlich besser!

                          Danke!

                          Netter Versuch, diesen einen Satz aus dem Kontex zu reissen. Da sieht man mal wieder, was man damit alles anstellen kann. *gg*
                          Nachdem ich ja erst gar nichts kapiert hatte, fiel es mir dann wie Schuppen von den Augen.

                          Wir haben doch hier ein Paradebeispiel dafuer, wie man auf textlicher Grundlage jemand die Saetze in den Mund legen kann. Wie Du - als sehr aufmerksamer Leser - sicher bemerkt hast, bezog sich diese Aussage auf den Zusammenhang mit Diskussionen um vorgefertigte Meinungen und Konfliktloesungen. Den von Dir angesprochenen Punkt will ich aber dort nicht ansiedeln. Vielmehr entspricht diese Entscheidung meinem - wie Marlies meinte - "problembehafteten" rationalen Denksystem. Und rein rational betrachtet duerfte es Dir schwerfallen, eine argumentative Gegenposition aufzubauen. Du weisst, das ich recht habe.

                          Aber jetzt wird es langsam persoenlich und das tut diesem ausgezeichneten Thread ueberhaupt nicht gut. Wir verlagern das besser auf die private Schiene.

                          Gruesse
                          Wilhelm

                      2. Hallo Wilhelm,

                        Wie aufmerksam, ich wusste gar nicht, dass ich ein Problem habe. Oder hat man generell Probleme, wenn man eigene Wertvorstellungen hat?

                        Ich finde, man hat sehr wohl ein Problem, wenn man nicht bereit ist diese Wertvorstellungen auch mal zu erweitern. Und das kam mir aus Deinem Posting so rüber, obwohl ich Dich eigentlich sonst aus dem Forum undso anders kenne.

                        Gerade  D U  hast wohl mitgekriegt, dass ich sehr wohl in der Lage bin, mich auf textlicher Grundlage mit Leuten auseinanderzusetzen. (Es kommt eh noch was auf mich zu, wenn Du die neuesten News kriegst *ggg* ).

                        Nun sag nur, ich muß mich mal wieder rumstreiten?

                        Und ich bin auch bereit, meine Position zu ueberdenken, wenn jemand vernuenftig argumentiert.

                        Stimmt.

                        Nichtsdestotrotz bin ich der Meinung, dass sich Konflikte auf einer verbalen Kommunikation besser loesen lassen als auf textlicher.
                        Bei einer verbalen Kommunikation kann ich meinem Gegeueber in die Augen sehen und oft daraus ableiten, meint er das jetzt ernst oder nicht.
                        Und eine Entschuldigung oder aehnliches ist halt auf einer Tastatur schnell hingerotzt und kommt ohne jeglichen emotionalen Eindruck rueber.

                        Das finde ich wiederum nicht. Wenn jeder die Mails so schreibt, gerade so wie sie kommen, finde ich das als Konfliktlösung sehr effektiv und überhaupt nicht emotionslos. Dazu kommt, dass der evtl. nur rhetorik-schwächere Gegner bei einer textlichen Auseinandersetzung eher auf der gleichen Stufe steht wie sein Gegenüber.

                        Viele Grüße zurück

                        Marlies

                  3. Hallo Wilhelm,

                    Genau dies ist für mich der Kernpunkt des Ganzen: Das Wertesystem nebst Vorurteilen und Dogmen (überwiegend an die SINNESWAHRNEHMUNG gekoppelt),wird da eigentlich zunächst mal so ziemlich "ausgeschaltet".

                    Da muss ich fuer mich widersprechen. Mein "Wertesystem", wie Du es nennst, lasse ich sehr wohl auch bei e-mail-Kontakten aktiviert. Der negative Aspekt dabei ist dann wahrscheinlich die Tatsache, dass ich jemand - wie im RL der erste Eindruck - oft (vielleicht zu oft) nach seinen ersten geschriebenen Zeilen beurteile. Vorurteil hin, Vorurteil her, aber wenn ...

                    irgendwie sehe ich jetzt trotzdem nicht, wo da ein Widerspruch ist. Jutta sprach ja von Vorurteilen aufgrund allgemeiner Sinneswahrnehmung. Du beziehst Dich dagegen doch auf Inhalte - konkret auf Textstellen, die Dir nicht in den Kram passen. Nun kann es doch theoretisch passieren, daß Dir irgendwelche Inhalte auf den ersten Blick gefallen, obwohl Du mit der Person - wenn Du ihr in RL begegnet wärst - u.U. nie Kontakt aufgenommen hättest, oder? Die Sache mit dem ersten Eindruck - sei es nun inhaltlich oder von der Sinneswahrnehmung her - ist noch so'ne Geschichte für sich. Um jemanden richtig kennenzulernen, reicht ein erster Eindruck halt nicht aus, und wer dann frühzeitig feststehende Urteile fällt, kann m.E. zum einen ne Menge verpassen und sich zum anderen auch leicht in etwas verrennen. Ist aber meine persönliche Meinung dazu und hat auch nicht mehr viel mit dem ursprünglichen Thread-Thema zu tun...

                    Viele Grüße

                    Andreas

                2. Hallo allerseits,

                  ich möchte mich hier in aller Form bei Jutta entschuldigen!!!
                  Ich habe mir Eure Mitteilungen noch mal alle angesehen und muß zugeben, daß mein Beitrag mehr als schwach war!!! Das war etwas flaxig gemeint, dachte nicht, daß das solch' einen Rattenschwanz nach sich zieht (selbst schuld...natürlich!).

                  Mal ein paar Anmerkungen dazu:

                  Und eine Entschuldigung oder aehnliches ist halt auf einer Tastatur schnell hingerotzt und kommt ohne jeglichen emotionalen Eindruck rueber.

                  Das ist richtig! Es ist aber auch leicht unterstellt, daß man denjenigen, der hier entgleist ist, fortan und immerwährend als emotionslosen HTML-Freak hinstellt:
                  Das bin ich nicht!!! Würde die Aussage (weiß nicht mehr von wem?!) zutreffen, daß man sich hier (im Netz) anonym bewegen kann, was im RL nicht ginge, würde ich mich nicht mit wirklichen Namen melden! Daß das auch wirklich nur "ein schlechter Tag" von mir war, läßt sich sagen, ob es geglaubt wird, kann ich nicht wissen. Mein Nachteil ist, daß ich noch nicht so lange in diesem Forum bin, also nicht (wie z.B. Wilhelm) sagen kann, daß jemand ja weiß, daß ich so eigentlich NICHT bin! Insofern kann ich nur sagen, daß es mir leid tut, wie ich mich zu dem Text von Jutta geäußert habe!!!

                  Mehr kann ich leider nicht tun (außer zu sagen, daß ich daraus was -von Euch- gelernt habe)!!!!

                  Alles Gute,
                  Reiner

                  1. Hallo Rainer, Moin an alle,

                    Insofern kann ich nur sagen, daß es mir leid tut, wie ich mich zu dem Text von Jutta geäußert habe!!!

                    Alleine das reicht schon aus, finde ich, dass Dir keiner irgendwas nachträgt, denke ich. Was ich zu der Anonymität gesagt habe, war mehr allgemein gemeint. Es stimmt, dass Du etwas im Nachteil bist, weil Dich bisher noch keiner kennt. Aber hier im Forum hat jeder die Chance, das zu ändern, auch wenn er mal irgendwas falsches gesagt hat. Dass einige von uns sich so gut kennengelernt haben, liegt zudem am Chat. Dort läßt sich vieles noch viel schneller klären. Vielleicht guckst Du einfach mal bei Gelegenheit rein. Aber auch wenn Du das nicht tust, gibts keine Probleme.

                    Mehr kann ich leider nicht tun (außer zu sagen, daß ich daraus was -von Euch- gelernt habe)!!!!

                    Na siehste, das einzige was man tun muß: lernfähig sein und bleiben!

                    Bis dann
                    Marlies

                  2. Hallo, Rainer!

                    Laß gut sein! :-)

                    Viele Grüße!
                    Jutta

              2. Hallo Andreas

                Gerade die Leute, die sich in RL durch Gestik, Tonfall usw. gut verstellen und (evtl. trotz Substanz) gut verkaufen können, haben davon in einem textbasierten Medium erstmal gar keinen "Nutzen".

                Stimmt - man koennte in etwa sagen, in so einem textbasierten Kommunikationssystem werden einfach die Karten neu gemischt. Leute, die nach aussen hin ein dominantes Auftreten haben, koennen hier eventuell ins Hintertreffen geraten, weil sie die Klaviatur der geschriebenen Worte vielleicht nicht so gut beherrschen. Und umgekehrt koennen die Helden der Buchstaben in anderen Situationen eher "mittelmaessig" oder zurueckhaltend und ganz und gar nicht dominant wirken. Entsprechend sind dann aber auch die Wertesysteme erweiterbar. Wer sich sonst vielleicht nicht recht durchsetzen kann oder Anschluss findet, kann per Mail, Chat oder Forum seinen Kommunikationshorizont um ein Vielfaches erweitern. Aber es wird bald sicher auch den umgekehrten Fall geben - Menschen, die mit elektronischen Medien und dieser Art von Kommunikation gross werden und sie primaer nutzen, koennten entdecken, dass sie viel mehr von sich geben koennen, wenn sie mal "richtig unter Menschen" sind.

                viele Gruesse
                  Stefan Muenz

                1. Hallo Stefan,

                  auch den umgekehrten Fall geben - Menschen, die mit elektronischen Medien und dieser Art von Kommunikation gross werden und sie primaer nutzen, koennten entdecken, dass sie viel mehr von sich geben koennen, wenn sie mal "richtig unter Menschen" sind.

                  Hier sehe ich einen Widerspruch, Stefan. Das würde ja bedeuten, dass die Menschen, die mit dieser Art der Kommunikation gross werden, diese in den Vordergrund stellen würden. Das darf es nun auch mal wieder nicht sein, oder? Ich denke, solange sie diese Art auf die richtige Weise nutzen, geraten sie auch nicht in Gefahr, allzu wenig unter "richtige Menschen" zu kommen. Von daher kann man die beiden Kommunikationsarten auf Dauer auch nicht trennen.
                  Sie sollten sich ergänzen, fertig.

                  Bis dann
                  Marlies

                  viele Gruesse
                    Stefan Muenz

  2. Hallo Jutta,

    Diese Art und Weise von schriftlicher Kommunikation ist mit konventionellen
    Briefkontakten nicht vergleichbar, schon allein wegen der Geschwindigkeit,
    mit der ge-e-mailt werden kann.

    Ich bin seit 17 Jahren aktiver Postspieler und seit knapp 2 Jahren E-Mail-Benutzer. Ich habe hunderte von kurzen, knappen Kontanten auf dieser anonymen Ebene, von denen einige auf die Dauer
    konkreter geworden sind. Oftmals treffe ich die Postspiele später auf Spieltreffs, Messen etc.

    Einen generellen Unterschied zwischen Brief- und E-Mail-Kommunikation kann ich nicht feststellen. Die Reaktionszeit alleine macht da nicht viel aus, eher schon die "Intensität", mit der eine Nachricht verfaßt wurde (spontan getippt und eingetütet ist nicht anders als spontan getippt und weggemailt - aber auch an einer E-Mail kann man eine Woche feilen, wenn man nicht sicher ist, was man genau ausdrücken will).

    Je länger ich beide Kommunikationsformen nebeneinander betreibe, desto mehr werde ich mir ihrer Gemeinsamkeiten bewußt, weniger ihrer (technischen) Unterschiede.