Marcel: SPASS DER WOCHE

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Liebes Forum!

Bitte nicht aufregen, dass ich das Forum mit Texten zumülle, aber diese Texte
passen wirklich _nur_ in die Vorweihnachtszeit. Da dies die letzte
Menschelei - Spass der Woche vor den Feiertagen ist, bitte ich um Verständnis, dass ich
das einfach mal loswerden muss.

Vielen Spass noch..

MArcel

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BEAMTEN-WEIHNACHT

Dienstvorschrift für Weihnachtsfeiern in Diensträumen

I. Grüne Dienstweihnachtsbäume (DWeihBm)


DWeihBm sind Weihnachtsbäume natürlichen Ursprungs oder natürlichen
Bäumen nachgebildete Weihnachtsbäume, die zur Weihnachtszeit
in Diensträumen Aufstellung finden.

II. Aufstellen von DWeihBM


DWeihBm dürfen nur von fachkundigem Personal nach Anweisung des
unmittelbaren Vorgesetzten aufgestellt werden. Dieser hat darauf zu
achten, dass

1. der DWeihBm mit seinem unteren, der Spitze entgegengesetzten Ende
     in einen zur Aufnahme von Baumenden geeigneten Halter eingebracht
     und befestigt wird.

2. der DWeihBm in der Haltevorrichtung derart verkeilt wird, dass er
     senkrecht steht. In schwierigen Fällen ist ein zweiter Beamter
     hinzuzuziehen, der die Senkrechtstellung überwacht und ggfs. durch
     Zurufe wie "mehr rechts!" oder "mehr links!" korrigiert ....

3. sich im Unfallbereich des DWeihBm keine zerbrechlichen Gegenstände
     oder Anlagen, die in ihrer Funktion beeinträchtigt werden können,
     befinden.

III. Beleuchtung


Die DWeihBm sind mit weihnachtlichem Behang nach Massgabe des
Dienststellenleiters zu versehen. DWeihBm-Beleuchtungen, deren
Leuchtwirkung auf dem Verbrennen von brennbaren Stoffen mit
Flammwirkung beruht (sogen. Kerzen, s.BA III 5-34-12-13 vom 12.2.72),
dürfen nur Verwendung finden, wenn die Bediensteten über das Verhalten
vor, während und nach einem Brand belehrt worden sind.

Während der Brennzeit der Beleuchtung hat ein Dienststellenangehöriger
mit abgeschlossenem SE-Lehrgang anwesend zu sein. Dabei sind
Dienstfeuerlöscher in angemessenem Verhältnis zur Anzahl der
Beleuchtungskörper bereitzustellen (für je 10 angefangene Kerzen ist ein
Feürlöscher ausreichend).

IV. Weihnachtfeiern in dienstlichen Räumen


In Org.-Einheiten mit hinreichend qualifiziertem Personal dürfen
Krippenspiele aufgeführt werden. Um eine sinnvolle Ausgestaltung zu
gewährleisten, sind dabei mindestens die im folgenden aufgeführten
Rollen zu besetzen:

  • Maria (möglichst weibliche Bedienstete oder diesen ähnliche
       Dienststellenangehörige).

  • Joseph (älterer Beamter des gehob. nichttechn. Dienstes,
       in Ausnahmefällen auch des mittl. nichttechn. Dienstes).
       Es sind vorzugsweise Beamte mit Bart zu verwenden.

  • Kind (kleinwüchsige Angestellte beliebiger Vergütungsgruppen).

  • Esel/Schafe (geeignete Beamte des höh. techn. Dienstes, die
       sich in einschlägigen Verwendungen bewährt haben).

  • Heilige Drei Könige (die Entscheidung über die Besetzung liegt
       bei der Dienststellenleitung).

IV. Singen in dienstlichen Räumen


Zum Absingen von Weihnachtsliedern oder anderem geeigneten Liedgut
stellen sich die Bediensteten unter Führung ihres jeweiligen
Referatsleiters zwanglos um den DWeihBm auf. Dabei soll von einer
Rangordnung Abstand genommen werden. Während des Singens sind
die Fenster zur Strassenseite der Dienstgebäude geschlossen zu halten.

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Asylbewerber

Köln, dpa

Wer an diesem 24.12 zum Himmel, oder durch den Kamin
schaut wird nicht viel zu sehen bekommen. Dies ist sicher
seit der Bundesgrenzschutz heute morgen offiziell bekanntgab,
daß ein ca. 340 Jahre alter, dicklicher Mann in der Nähe des
Grenzüberganges Görlitz bei dem Versuch des widerrechtlichen
Überfliegens der "grünen Grenze" zur Landung gezwungen wurde.
Noch bevor die internationale Weltpresse davon ausreichend
Kenntnis nehmen konnte, wurde der rotgekleidete, bärtige Mann
schon dem Haftrichter vorgeführt. Dieser entschied in einem
Schnellverfahren daß von einer Anklage zugunsten einer
schnellen Abschiebung abgesehen werden könne, verfügte
allerdings die Beschlagnahmung seines etwas eigenartigen
Gefährts. Es soll samt Inhalt später zugunsten humanitärer
Projekte in einigen Entwicklungsländern aufgeteilt werden.

Schon kurz nach 13h Ortszeit setzten zwei Grenzschutzbeamte
den immer wieder in einem schwer verständlichen Dialekt
schimpfenden alten Mann in eine Maschine der Lufthansa welche
ihn auf direkten Weg nach Warschau brachte. Dort gab er vor
den laufenden Kameras der wegen eines Kongresses anwesenden
Weltpresse eine Pressekonferenz, in der er ankündigte niemals
wieder deutschen Boden zu betreten. Er habe sich mit dem
derzeit in München weilenden Christkind schon in soweit
verständigt, als daß dieses diesen Boykott voll und ganz
unterstütze. Weiterhin äußerte er in den jetzt in der ganzen Welt
gesendeten bewegenden Bildern seine schwere Enttäuschung,
und erklärte das deutsche Lied "Sille Nacht, heilige Nacht" als
von der Weihnachtszeit verbannte "Naziknotte". Darüber hinaus
verlangte er seine in Deutschland beschlagnahmten Rentiere
wieder zurück.

Im weiteren Verlauf des Tages äußerten verschiedene Stellen im
In- und Ausland ihr befremden über die Behandlung einer
international geschätzten Persöhnlichkeit, während der Papst
seine für den Februar angekündigte Reise nach Deutschland
spontan absagte. Dem Vernehmen nach soll Papst Johannes Paul der II.
einen enormen Wutanfall erlitten haben, und eine pauschale
Exkommunikation weiter Teile Deutschlands in Betracht ziehen.
In New York sprach sich der bekannte Freund des nun als S. Klaus
erkannten Mannes K. Ruprecht, während eines Treffens mit Vertretern
der amerikanischen Geschenkindustrie, für Sanktionen bis hin zu
einem Weihnachtsboykott gegen Deutschland aus.

Wie in diplomatischen Kreisen am Abend bekannt wurde, soll es auch
im Europarat zu einem Eklat bislang ungeahnten Ausmaßes gekommen
sein, als Bundesaußenminister Fischer das Verhalten der deutschen
Behörden als "maßvoll in der Anwendung der Mittel" verteidigte, und
auf das fehlen jeder Art von Papieren hinwies. Für Ende der Woche
ist außerdem eine Sondersitzung der UNO angesetzt, in der über
Sanktionen gegen Deutschland beraten werden soll. Die arabischen
Länder quittierten die Vorgehensweise Deutschlands widerum mit
Begeisterung, und betrachteten sie als einen Schritt in die richtige
Richtung gegen die weltweite Überschätzung jüdisch-christlicher
Symbolik.

Die Ausländerbeauftragte der rot-grünen Bundesregierung
Marieluise Beck sprach in der am nachmittag außerplanmäßig
angesetzten Debatte des Bundestages davon, daß "Ohne Papiere keine
andere Vorgehensweise möglich sei, schließlich könne ja jeder in
diesen Tagen behaupten er sei der Weihnachtsmann". Die Regierung
habe daher umsichtig und völlig korrekt gehandelt. Oppositionsführer
Wolfgang Schäuble sprach dagegen von einer "beispielslosen Verrohung
der deutschen Behörden als Folge des Rot-Grünen Chaos", und "einem
fürchterlichen Signal an die deutsche Jugend, der nun auch die
letzten Perspektiven geraubt werden".
                                                                  
Ganz andere Töne wurden aus der CSU laut, in der nun einige
Abgeordnete des Bayerischen Landtages die gänzliche Abschaffung der
Weihnachtsfeiertage vorschlugen, da mit künftigen Besuchen des
Weihnachtsmannes kaum gerechnet werden könne. Dies sei besonders mit
Sicht auf die Wirtschaftslage ein wahrer Segen. Diese Statements
wurden aber am Abend zurückgezogen, nachdem ein Machtwort aus der
bayerischen Staatskanzlei dem Treiben ein Ende machte.

Bundeskanzler Schröder, der sich für einen Kurzbesuch in Jerusalem
aufhielt, sprach von "einer schrecklichen Angelegenheit, die er
zutiefst bedaure", aber "leider können in der Behandlung von
Asylbewerbern, auch denen mit langen Rauschebärten, keine Ausnahmen
gemacht werden."