Andreas Bierhals: "Forumsauslese"?

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Hallo!

Hmm, vielleicht erklaerst du uns erst mal, wer die GPL ist (oder zumindest mir, falls es alle anderen schon wissen).

GPL steht für "Gnu Public License". Dies ist die Lizenz, unter die unter anderem die GNU-Compiler (C/C++/Fortran/...) und die Linux-Systeme fallen.

Ach so, die GPL besagt in sehr kurzen Worten: "Du kannst alles damit machen, ausser behaupten, es wäre von dir."

Das stimmt so nicht! Die GPL besagt, daß man ein Programm zwar frei nutzen und weitergeben darf, aber dann auch immer dessen kompletten Sourcecode beilegen muß. Damit kann jeder Empfänger das Programm auf seinem System zum einen optimal compilieren und hat zum anderen die Möglichkeit, das Programm weiterzuentwickeln bzw. zu debuggen. Beim Gnu-C-Compiler ist die Situation z.B. wie folgt: Die Standard-C-Library ist nicht GPL, wohl aber die libc++ sowie einige andere. Wenn man also z.B. die libc++ in eigene C++-Programme einbindet, so darf man diese nur mit Quellcode verbreiten oder muß zumindest die Möglichkeit gewähren, daß der Empfänger eine aktuelle Version der libc++ compilieren und mit dem Programm verlinken kann (dynamische Link-Library). Programme, die nur auf der Standard-C-Library basieren dürfen dagegen sogar ohne Quellcode vermarktet werden.
Die GPL ist der Grund, daß alle Linux-Distributionen mit Quellcode ausgeliefert werden und bildet sozusagen den rechtlichen Grundstein der Open Source Entwicklung von Linux und den anderen GNU-Programmen.

Ich hoffe, das stimmt jetzt so im groben. Die Originalversion (englisch) der GPL kann man überall nachlesen, wo es GNU-Software gibt, z.B. auf der Seite mit dem Win32-gcc-compiler: http://www.delorie.com.

Viele Grüße

Andreas