Hallo Wilm!
Ich bruchte paar Tage bis ich mir so überlegte, was deine Frage in sich borgt. Einige meiner Überlegungen poste ich jetzt doch.
Was bedeutet Freiheut für Euch?
Pico della Mirandola: "Oratio de hominis dignitate"
"Nicht himmlisch, nicht irdisch, nicht sterblich und nicht unsterblich
haben wir dich erschaffen, auf daß du mögest frei sein,
deinem eigenen Willen und deiner Ehre gemäß,
auf daß du mögest dein eigener Schöpfer und Bildner sein.
Dir allein gab ich die Fähigkeit zu wachsen
und dich nach deinem eigenen freien Willen zu entfalten.
Du trügst in dir den Keim eines allumfassenden Lebens."
»» Freiheit ist für mich nicht einfach nur ein Grundrecht, Freiheit ist mein Traum.
»»
Generationen von Philosophen diskutierten, redeten und schrieben über die
Freiheit und tun es noch heute. Der eine Zitat stehe stellvertretend für all das,
was die Philosophen erdacht haben.
Manche meinen, daß der Mensch sich von allem anderen Seienden dadurch
unterscheidet, daß er nicht an die Bestimmungen der Natur gebunden ist.,
sondern in die offene Welt gesetzt sei. Damit hat er die Aufgabe, sich selbst zu
prägen und seine Möglichkeiten selbst zu bilden. [...auf daß du mögest dein
eigener Schöpfer und Bildner sein...] Es untersteht dem Menschen nicht diese
Freiheit zu gebrauchen oder nicht zu gebrauchen. (so fundamental ist diese
Freiheit) Denn wer auf eine Lebenseinstelung (Prägung), ob humanist, pazifist, nautralist, verzichtet, trifft auch eine Entscheidung über sein Daseissinn und somit über sich selbst. Jedem natürlich entwickelten Menschen sagt seine
Lebenserfahrung, daß er mit jeder Handlung zugleich auch über sein eigenes
Wesen entscheidet. Die Stimme dieser fundamentalen Freiheit nennt man auch
Gewissen.
Nicht nur so oder so wählen zu können, sondern unbedingt wählen zu können, frei aus sich selbst, heißt die Freiheit der Wille zu haben.
Wenn man es so betrachtet, fängt die biblische Menschheitsgeschichte mit
einer Akt der Willensfreiheit an. Im Paradies herrschte Friede, es war nicht
notwendig zu arbeiten, es gab keine Entscheidungen zu treffen, kein Denken
und keine Freiheit. Gegen Gottes Gebot handeln, (wobei Gott allein durch
dieses Gebot erst die Möglichkeit einer Wahl und somit die Freiheit der Wille
ermöglicht hat) heißt, aus der unbewußten (weil nicht denkenden) Existenz des
vormenschlichen Lebens zum Niveau des Menschen zu gelangen. Der Akt des
Ungehorsams als ein Akt der Freiheit ist der Anfang der Vernunft, aber es sei
vermerkt, daß 'Freiheit von' bedeutet nicht das gleiche wie 'Freiheit zu'.
Nun ja, soviel über die Philosophen und was sie zur und über die Freiheit
gedacht haben. Mich beschäftigt außerdem eher die Frage, welche Freiheit
meinst du? Wie Stefan schon sagte es gibt ‚freedom' und ‚liberty'.
Wirkliche Freiheit gibt es nur in den Gedanken, und selbst die werden eingeschränkt. Etwas Eingeschränktes ist Begrenzt, und Grenzen sind das Ende der Freiheit. So sind Gedanken begrenzt durch Gewissen, Moral, Phantasie und den eingeprägten Gedankenmustern.
»»
Es gab eine Zeit, als ich in einem Land lebte, wo man nur alle 3 Jahre in den
Westen fahten durfte. (Ich weiss es gab schlimmere Länder, aber darum geht's
nicht) Damals dachten viele, Freiheit wäre, wenn man zu jeder Zeit in den
Westen fahren dürfte, da dort können die Leute tun und lassen und sagen was
sie wollen. Denn im Westen herrschte die Freiheit.
All diese Leute sagten Freiheit, aber sie meinten 'liberty'. Oh, es gab auch
andere, wenige, die sagten Freiheit und meinten damit 'freedom'.
Dann habe ich Land und Leben gewechselt und hörte den Menschen zu. Sie sagten sehr oft Freiheit, aber sie konnten mir nicht wirklich sagen was sie damit meinten. Denn was die ‚liberty' betrifft, sie konnten hinfahren wo sie wollten, nur nach Osten gab es irgendwie Probleme. (und es lag nicht nur an den Ostblockstaaten)
Was freedom betrifft, es kam in den Antworten etwa so wie Erich Fromm es sagt: "Wir sind stolz darauf, daß wir keiner äußeren Autorität unterworfen sind, daß wir unsere Gedanken und Gefühle frei äußer können..." Und die Leute hielten es für selbstverständlich, daß diese Freiheit ihnen beinahe automatisch ihre
Individualtät garantiert.
Aber; "das Recht der Gedankenfreiheit beduetet jedoch nur dann etwas, wenn
wir auch fähig sind, eigene Gedanken zu haben"
Der Sinn des Lebens ?
Frage: Was ist der Sinn des Lebens?
Antwort: 42.
Es ist kein Scherz von mir. (ist nicht einmal von mir)
Ich frage zurück: der Sinn deines oder meines Lebens. Niemand kann diese Frage für einen anderen Beantworten, viele Menschen verbringen ihr ganzes Leben damit eine Antwort auf diese Frage zu finden. Andere fangen erst gar nicht mir der Suche an. Und nur wenige können von sich sagen: "Ich kenne den Sinn meines Lebens"
Die Natur !
Die Natur ist die Basis unser Existenz sie ist unsere Quelle. Sie hat uns bis zu diesem Punkt gebracht indem sie uns durch Hormone lenkt.
Ja, und nein. Weiter oben schrieb ich schon, warum wir uns von den anderen Seienden (Tiere, Pflanzen, etc) unterscheiden, und eine der wichtigsten Unterscheidungskriterien ist eben, daß wir nicht mehr der Begrenzungen der Natur unterworfen sind.
Anderseits z.B. Freud baute seine ganze Psychoanalyse auf diese hormonelle Bedingtheit (also Triebhaftigkeit) des Menschen auf. Man kann sagen, "die biologische Schwäche des Menschen ist die Voraussetzung der menschlichen Kultur".
Besonders starke Freiheit empfinde ich auf meinem Fahrrad, [...]Ebenso empfinde ich ein starkes Glücksgefühl, wenn ich mit lauter Musik ( über Landstraßen ) mit dem Auto fahren kann und mir durch das offene Fenster die Luft (Gas des Lebens ) in die Lungenflügel pressen lasse. Es gibt kaum Situationen in meinem Leben in denen ich stärker gespürt habe:
Ich lebe !
Da ich keinen Führerschein habe weiß ich nicht, wie das mit dem Auto so ist,
aber ich kenne ein Gefühl das einen hin du wieder ‚überfällt'. Z.B. wenn man
an einem Sommermorgen der Sonne entgegen geht, die Verheißung eines warmen Tages bereits auf dem Geschicht spührend, wenn der Himmel diese samtweiche, atemberaubende klare, aber tiefe blaue Farbe hat und eine leichte frische Brise um die Ohren saust, dann möchte man die Arme ausbreiten und
mit einem schwerelosen Körper gen Himmel emporfliegen, die ganze Welt
umarmen und in sie aufgehen. Ja, das muß die Freiheit der Seele sein, oder wie andere es sagen die Feiheit des Herzen.
Wie hieß es doch in dem Lied?
"Über den Wolken, muss die Freiheit wohl grenzenlos sein, ..."
Schöne Grüße
Thomas